Timmendorfer Strand – Ein völlig verschlafenes erstes Drittel hat dem EHC Timmendorfer Strand Punkte gekostet. Gegen die Hannover Indians waren die Beach Boys in den ersten 20 Minuten gar nicht auf dem Feld und liefen einem deutlichen Rückstand hinterher. Mit 3:7 (0:4, 2:1, 1:2) unterlag der EHCT vor heimischer Kulisse und gerät im Kampf um den Klassenerhalt unter Druck. Am Sonntag ist ein Sieg bei den Harzer Falken fast Pflicht.

Zu Spielbeginn bekamen die Beach Boys erst einmal eine kalten Dusche. Nur 13 Sekunden standen auf der Anzeigetafel, dann gingen die Gäste aus Hannover in Führung. Branislav Pohanka traf per Rückhand aus spitzem Winkel und unter gütiger Mithilfe von Timmendorfs Schlussmann Leon Hungerecker zum 1:0. Der EHCT brauchte nun um in die Partie zu kommen, während die Indians aus einer sicheren Deckung agierte. Gerade als man glaubte, die Beach Boys hätten mehr Zugriff auf die Partie bekommen, konterten die Gäste. Brian Gibbons traf zum 2:0 und als Jörg Noack nur wenig später aus dem Gewühl auf 3:0 erhöhte, war es Timmendorfs Trainer Dave Rich zu bunt geworden. Er nahm eine Auszeit und brachte Jordi Buchholz für Hungerecker in den Kasten. Allein, es nützte nichts. In Überzahl fälschte Pohanka einen Schuss von Thomas Ziolkowski zum 4:0 ab.

Timmendorfer Offensivbemühungen waren bis dahin Mangelware, erst nach dem 0:4 gab es Chancen. Doch sowohl Tim May wie auch Maximilian Spöttel scheiterten an Niklas Deske im Indians-Tor. Pech hat Paul Paepke, dessen Schuss von Deske so gerade eben noch abgewehrt wurde. Aber insgesamt war es spielerisch und vor allem kämpferisch zu wenig, was die Beach Boys im ersten Durchgang boten.

Kämpferisch kamen die Beach Boys aus der Kabine und machten Druck – mit Erfolg. Jakub Schejbal fasste sich ein Herz, tanzte zwei Indians aus und nagelte die Scheibe zum 1:4 in den Kasten. Und Deion Müller hätte Sekunden später nachlegen können, scheiterte aber an Deske und der daraus resultierende Konter saß. Buchholz irrte durch seinen Torraum und Carsten Gosdeck stocherte die Scheibe zum fünften Hannoveraner Treffer über die Linie.

Und die Indians sind im Anschluss dem sechsten Treffer näher als die Beach Boys dem Anschluss. Pohanka scheitert zweimal an Buchholz und Finkel trifft von der blauen Linie nur die Latte. Doch die Schlussminuten gehörten den Beach Boys. Deske kann aber zweimal gegen Blank und Schejbal retten. Doch dann ist auch der Indians-Goalie machtlos. May hatte das leere Tor nicht getroffen, doch per Abstauber verkürzte Schejbal auf 2:5. Und die Timmendorfer waren im Powerplay dran, hatten dann aber Glück, als Baier einen Konter allein vor Buchholz nicht an selbigem vorbei brachte. So ging es mit einer weiter verdienten Hannoveraner Führung in die Pause, doch die Beach Boys hatten zumindest den Kampf angenommen.

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Und nach etwas Anlaufzeit hatten die Beach Boys auch im dritten Drittel ihre Chancen. Doch sowohl Saggau wie auch May brachten ihre Gelegenheiten nicht im Tor, ehe Yannick Henry freistehend vor Deske vergab. Als dann auch ein Bauerntrickversuch von Jason Horst verpuffte, war fast klar, dass die Partie nicht mehr zu drehen war. Dass man dem starken Pohanka seinen dritten Treffer dann aber auf dem Silbertablett servierte, passte irgendwie ins Bild. Das Hybridicing verschliefen die Beach Boys komplett und der Slowake sagte danke. Nun war die Luft raus und Goalie Buchholz schloss sich der Fehlerkette seiner Vorderleute an. Nach einem Abpraller staubte Robby Hein zum 7:2 ab. Den Schlusspunkt setzten aber die Timmendorfer durch Kapitän Patrick Saggau, der einen Schlagschuss flach ins Eck setzte.

Durch die Niederlage können die Beach Boys die vagen Playoff-Träume nun endgültig ad acta legen. Auch im Kampf um den Klassenerhalt ist die Niederlage ein herber Rückschlag, denn Verfolger Hannover Scorpions hat weiter nur einen Punkt Rückstand – aber nun ein Spiel weniger. Ein Sieg bei den Harzer Falken, welche widerum nur einen Zähler vor den Beach Boys stehen, muss also her.

Statistik
Tore: 0:1 Pohanka (1.), 0:2 Gibbons (7.), 0:3 Noack (10.), 0:4 Pohanka (14./ÜZ), 1:4 Schejbal (24.), 1:5 Gosdeck (26.), 2:5 Schejbal (36.), 2:6 Pohanka (49.), 2:7 Hein (54.), 3:7 Saggau (60./ÜZ)

Schüsse: 32 (8, 18, 6) – 32 (13, 7, 12)
Strafen: Timmendorf 8 – Hannover 14
Zuschauer: 535
Schiedsrichter: Gavrilas (Falten, Meyer)

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