Timmendorfer Strand – Am 35. Spieltag der Eishockey Oberliga Nord hat der EHC Timmendorfer Strand seinen zweiten Platz verteidigt. Die Beach Boys besiegten den Hamburger SV deutlich mit 9:0 (3:0, 3:0, 3:0).

Bei den Beach Boys fehlten Matthias Rieck, Marco Meyer und Jesper Delfs, auch das Saisondebüt von Paul Paepke verzögert sich noch. Somit konnte Coach Sven Gösch auf die gleiche Formation bauen, die am Freitag in Adendorf siegreich war.
Der Hamburger SV reiste mit einem Mini-Kader. Gerade mal 12 Feldspieler, davon zwei Verteidiger, und ein Goalie standen Ex-Beach Boys-Trainer Andris Bartkevics zur Verfügung.

So war es wenig verwunderlich, dass die Beach Boys die Partie von Beginn an bestimmten und viel Druck auf das Tor von HSV-Goalie Eckhardt Spencer, der zunächst  die Schüsse abwehren konnte. Offensiv setzten die Hamburger nur vereinzelte Nadelstiche, aber die wenigen Chancen waren oft gefährlich und forderten den neuen Timmendorfer Schlussmann Henning Schroth.
Es dauerte dann bis zur neunten Minute, ehe die Beach Boys erstmals zuschlugen. André Gerartz verwertete eine Vorlage von Moritz Meyer und brachte die Timmendorfer mit 1:0 in Führung. Für Gerartz war es Saisontor Nummer 36.
Nur 68 Sekunden später war es Marc Vorderbrüggen, der immer besser in Fahrt kommt, vergönnt, zu erhöhen. Auf Vorlage von Jason Horst erzielte der Rechtsaußen sein drittes Tor im Beach Boys-Trikot.
Ruhig und besonnen spielten die Beach Boys weiter und profitierten in der Folge auch von zahlreichen Hinausstellungen der Hamburger.
In Überzahl erhöhte Moritz Meyer in der 14. Minute auf 3:0 und markierte sein zehntes Saisontor.  Mit diesem Spielstand ging es in die erste Drittelpause.

Einen perfekten Start  verschafften sich die Beach Boys im zweiten Drittel. Nur 69 Sekunden nach Wiederbeginn brachte sich die Familienreihe in Position und Thorben Saggau schloss die Kombination mit seinem 13. Saisontor zum 4:0 ab.
Nun ließen es die Beach Boys etwas schleifen und es entwickelte sich ein recht offenes zweites Drittel.  Für den Geschmack von Sven Gösch kamen die Hamburger zu oft allein vor das Tor, wobei Henning Schroth glänzend parierte.
In der 25. Minute sorgte Robin Richter dann für den negativen Höhepunkt der Partie, als er Thorben Saggau völlig unmotiviert von hinten checkte. Schiedsrichter Jan Korb schickte den HSV-Stürmer daher mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig zum Duschen.
Das folgende Powerplay blieb allerdings wirkungslos und es dauerte  bis zur 34. Minute, ehe die 660 Zuschauer in der Halle wieder Grund zum Jubeln hatten. In Überzahl war Rob Labute zur Stelle und erhöhte mit seinem fünften Powerplaytreffer der Saison auf 5:0.
In Spielminute 38 durfte sich dann Kapitän Patrick Saggau zum 22. Mal in dieser Saison als Torschütze feiern lassen. Auf Vorlage seiner Brüder markierte er das 6:0 und damit den Pausenstand nach 40 Minuten.

Das letzte Drittel spielten die Beach Boys souverän herunter. Zwar kamen die Hamburger zu mehr Schüssen als in den ersten beiden Dritteln zusammen, richtig gefährlich wurde es auf Grund einer guten Defensivleistung kaum noch.
Offensiv sorgte ein Doppelschlag in der 45. Minute für Begeisterung. Zunächst traf Marcus Klupp (6. Saisontor) zum 7:0 und nur 18 Sekunden später ließ Kenneth Schnabel (27. Saisontor) den achten Timmendorfer Treffer des Abends folgen.
Die Hamburger griffen nun vermehrt zu unfairen Mitteln und verbrachten einige Zeit in der Kühlbox.  Die Beach Boys blieben besonnen und nutzten eine doppelte Überzahl  durch Marcus Klupp zum 9:0 in der 55. Minute.
12 Sekunden vor dem Ende durften der Hamburger SV dann zum Penalty antreten, doch Zabis vergab gegen Henning Schroth, der damit seinen ersten Shutout perfekt machte.

Mit diesem Sieg runden die Beach Boys eine fast perfekte englische Woche ab. 14 von 15 Punkten wurden in den fünf Spielen geholt, entsprechend zufrieden war Trainer Sven Gösch nach dem Spiel: „Ich war überrascht, dass wir noch so viele Körner für dieses Spiel hatten. Die Jungs haben das gut gemacht und vor allem im letzten Drittel nahezu perfekt gespielt.“ Gleichzeitig stellte der Trainer fest, dass die mögliche Vizemeisterschaft auf Grund der Konkurrenz höher zu bewerten ist, als die Meisterschaft 2013.

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Die Timmendorfer verteidigen auf Grund des gewonnen direkten Vergleiches gegenüber den Hannover Indians Platz zwei, aber es wird wohl bis zum letzten Spieltag richtig spannend bleiben. Die Indianer gewannen bereits gestern in Nordhorn mit 3:1 und auch der Tabellenvierte aus Rostock gewann seine Heimpartie gegen den Adendorfer EC mit 5:2.

Für die Beach Boys geht es am kommenden Freitag weiter. Um 20 Uhr empfangen sie den Tabellenvorletzten Crocodiles Hamburg.

Statistik:
1:0 Gerartz (9.), 2:0 Vorderbrüggen (10.), 3:0 Mo. Meyer (14./ÜZ), 4:0 T. Saggau (22.), 5:0 Rob Labute (34./ÜZ), 6:0 P. Saggau (38.), 7:0 Klupp (45.), 8:0 Schnabel (45.), 9:0 Klupp (55./ÜZ)

Strafen: Timmendorf 10 – HSV 23 + Spieldauer Richter
Zuschauer: 660

Weitere Ergebnisse:
Nordhorn – Hannover Indians 1:3 (Sa.), Rostock – Adendorf 5:2, Crocodiles HH – Braunlage 6:7

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