Timmendorfer Strand – Einen echten Sonntagskrimi sahen die Zuschauer im Eissport- und Tenniszentrum Timmendorfer Strand. Im Heimspiel der Oberliga Endrunde unterlag der EHC Timmendorfer Strand den Hammer Eisbären mit 6:7 (1:2, 2:5, 3:0) und dies nach zwischenzeitlichem 1:6-Rückstand.

Ohne Tibor Uglar (weiter Nackenprobleme) und Marco Meyer (Studium) mussten die Beach Boys antreten, dafür konnte Trainer Sven Gösch auf den angeschlagenen André Gerartz zurückgreifen.
Sein Gegenüber Milan Vanek hatte da schon größere Sorgen, schließlich mussten mit Andre Mangold, Tim Pietzko, Christian Gose und Lucas Becker gleich vier Leute ersetzt werden.

Vor 666 Zuschauern konnten die Beach Boys mal wieder einen Blitzstart abliefern. Nach exakt 114 Sekunden war es Moritz Meyer vorbehalten auf Vorlage von Jesper Delfs und Jeff Maronese den dritten Timmendorfer Torschuss zum umjubelten 1:0 im Kasten unterzubringen.
In der Folge waren die Beach Boys die etwas bessere Mannschaft und hatten auch gute Einschusschancen, verpassten aber das schnelle 2:0 nachzulegen. So blieben die Eisbären im Spielen und kamen in der neunten Minute durch Ibrahim Weißleder zum 1:1-Ausgleich.
Dennoch blieben die Beach Boys dran, überstanden zwei Unterzahlspiele souverän, davon eines sogar ohne Schuss für Hamm, und hatten selbst wieder die eine oder andere gute Gelegenheit, so durch Patrick Saggau.
Allerdings ging es noch mit einem Rückstand in die Pause. 29 Sekunden vor Drittelende nutzten die Eisbären ihr drittes Powerplay und gingen durch Dennis Tausend mit 2:1 in Front. So stand es auch nach 20 Minuten.

Das zweite Drittel begann dann frei nach dem Motto „Wer will nochmal, wer hat noch nicht?“. Defensiv waren die Beach Boys absolut unzulänglich und innerhalb von vier Minuten gingen die Eisbären vorentscheidend in Front. Ibrahim Weißleder eröffnete mit seinem zweiten Treffer den Reigen (23. Minute), Thomas Richter (27.), Dennis Tausend und Michel Maaßen (beide 28.) ließen gleich drei weitere Treffer folgen, so dass Hamm nach 28 Minuten deutlich mit 6:1 in Front lag.
Sven Gösch wechselte in der Folge den Goalie und brachte Matthias Rieck für Henning Schroth. Diese Maßnahme gab der Mannschaft wieder etwas mehr Sicherheit und in der 29. Minute markierte Patrick Saggau den zweiten Timmendorfer Treffer des Abends.
Nun ging es auf dem Eis hin und her, das nächste Tor fiel wieder für die Beach Boys. Erneut Moritz Meyer war in der 34. Minute erfolgreich.
Kurz vor dem Drittelende waren dann wieder die Eisbären an der Reihe: in Überzahl traf Igor Furda zum 7:3 und schien damit die Partie nach 40 Minuten entschieden zu haben.

Die Betonung liegt aber auf „schien“, denn was die Beach Boys im letzten Drittel auf Eis zauberten war phänomenal. Ein wahrer Offensivorkan fegte über die Hammer Defensive hinweg und wurde auch prompt belohnt.
In der 44. Minute gelangen Kenneth Schnabel und Rob Labute innerhalb von 42 Sekunden zwei Treffer. Und weitere 103 Sekunden später waren die Beach Boys dann dran, denn Marcus Klupp packte den Hammer aus und verkürzte auf 6:7.
Nun verwandelte sich das ETC am Strand in ein wahres Tollhaus und die Beach Boys fuhren eine fulminante Schlussoffensive. 20:7 Schüsse feuerten die Beach Boys auf den Kasten von Eisbären-Goalie Christian Wendler ab, aber ein weiterer Treffer wollte nicht fallen. Allein André Gerartz hatte bei zwei Alleingängen die besten Chancen auf den Ausgleich, scheiterte aber beide Male.

So blieb es nach spannenden 60 Minuten beim knappen 7:6-Auswärtserfolg für die Hammer Eisbären.

„Wir haben sieben Minuten gepennt und das hat uns das Spiel gekostet“, resümierte Beach Boys-Coach Sven Gösch und fasste damit die Partie durchaus treffend zusammen: „Die Einstellung der Jungs stimmte wieder, aber unter dem Strich müssen wir hier Punkte holen.“

Dies können die Beach Boys dann am kommenden Freitag nachholen. Dann treffen sie erneut vor heimischen Publikum auf den Nord-Konkurrenten Hannover Indians

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Vorher steht noch der erste Fan-Stammtisch des EHCT 06 an. Am Mittwoch um 19:30 Uhr gibt es für Fans und Interessierte die Möglichkeit sich mit dem Vereinsvorstand sowie Trainer Sven Gösch im Penalty, dem Hallenlokal, auszutauschen.

Statistik:
1:0 Mo. Meyer (2.), 1:1 Weißleder (9.), 1:2 Tausend (20./ÜZ), 1:3 Weißleder (24.), 1:4 Richter (27.), 1:5 Tausend (28.), 1:6     Maaßen (28.), 2:6 P. Saggau (29.), 3:6 Mo. Meyer (34.), 3:7 Furda (40./ÜZ), 4:7 Schnabel (44.), 5:7 Labute (44.), 6:7 Klupp (46.)

Strafen: Timmendorf 10 – Hamm 6
Zuschauer 666

Weitere Ergebnisse:

Endrunde Gruppe A:
Leipzig – Königsborn 7:2, Hannover Indians – Frankfurt 1:6

Endrunde Gruppe B:
Duisburg – Erfurt 10:1, Herne – Hannover Scorpions 2:4, Rostock – Kassel 2:7

Oberliga Nord-Pokal Pre-Playoffs
Nordhorn – Crocodiles Hamburg 6:7 (Hinspiel 6:4)

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