Timmendorfer Strand – Der leichte Anflug von Euphorie beim EHC Timmendorfer Strand dürfte mit dem heutigen Tage passé sein. Denn beim Ostseederby wurden die Beach Boys von den Rostock Piranhas gefressen und unterlagen am Ende deutlich mit 4:11 (1:2, 2:2, 1:7). Nach der siebten Niederlage in den letzten acht Spielen rückt das erklärte Ziel, der vierte Tabellenplatz, in weite Ferne. Überschattet wurde die Partie von Handgreiflichkeiten gegen Timmendorfer Offizielle und Steinwürfen gegen den Timmendorfer Fanbus.

Zur Stunde steht der Bus mit den Timmendorfer Fans noch in Rostock. Eine Gruppe von fünf bis zehn Personen bewarf den Fanbus mit Steinen, wobei eine Scheibe schwer beschädigt wurde und eine Weiterfahrt zunächst nicht möglich war. Die Polizei Rostock wurde eingeschaltet. Ob es sich dabei um Rostocker Eishockeyfans handelt, ist zur Stunde nicht bekannt.
Zudem wurden Timmendorfer Offizielle in der Halle von Ordnern massiv bedrängt, was wohl ebenfalls Ermittlungen der Polizei nach sich ziehen könnte, wie EHCT-Pressesprecher Marcel Garbusinski gegenüber HL-SPORTS betonte: „Wir behalten uns vor, Strafanzeige zu stellen.“
Ausführlicher berichtet HL-SPORTS in den nächsten Tagen über die Vorfälle.

Zum Sportlichen: Stark ersatzgeschwächt trat die Truppe von Henry Thom in Rostock an. Der Timmendorfer Trainer musste auf die verletzten Marcus Klupp, Finn-Luka Zorn, Jesper Delfs und Thorben Saggau verzichten. Dazu war Marco Meyer studientechnisch verhindert, die Youngster Niklas Kühn und Tjalf Caesar traten die Reise nach Mecklenburg ebenfalls nicht an.

Die Partie begann vor fast 1100 Zuschauern in der Rostocker Schillingallee denkbar schlecht für die Timmendorfer Beach Boys. Rostock hatte mehr vom Spiel, auch deutlich mehr Schüsse und ging nach sechs Minuten durch Torjäger Petr Sulcik in Führung. Die Piranhas hielten das Tempo hoch und erneut Sulcik erhöhte in der 13. Minute auf 2:0. Die dezimierten Beach Boys kämpften und Kenneth Schnabel verkürzte in der 14. Minute auf 2:1. Trotz zahlreicher guter Chancen auf beiden Seiten ging es mit diesem Stand in die erste Pause.

Im zweiten Spielabschnitt agierten die Beach Boys zu Beginn mutiger und sogleich wurden sie dafür belohnt. Jason Horst verwandelte eine Vorlage von Christian Herrmann zum 2:2-Ausgleich (25.). Nun ging es rasant hin und her mit einigen Torgelegenheiten auf beiden Seiten.  Schließlich war es Patrick Saggau, der in Unterzahl für die Timmendorfer Führung sorgte (33.).
Doch diese Führung hatte nur 18 Sekunden bestand, dann traf Sebastian Pritykin zum 3:3 ins Netz. Rostock bekam wieder Oberwasser und in der 40. Minute brachte Florian Brink die Piranhas wieder mit 4:3 in Führung.

Anzeige
AOK

Im letzten Drittel brachen dann alle Dämme bei den Beach Boys und die Gastgeber trafen fast im Minutentakt. Florian Stöckel (43.), erneut Sulcik (45.), Anton Marsall (46.) und Jens Stramkowski (48.) schraubten das Ergebnis auf 8:3, ehe überhaupt der erste gefährliche Timmendorfer Torschuss des letzten Drittels zu Stande kam.
Stramkowski (52.) in Überzahl, Igor Bacek (57.) und Sulcik zum Vierten (59.) sorgten für Feierstimmung bei den Rostocker Zuschauern. Der Schlusspunkt zum 11:4 gelang Vojtech Suchomer, der sich immerhin über sein Premierentor im Timmendorfer Trikot freuen durfte.

Statistik
1:0, 2:0 Sulcik (6./13.), 2:1 Schnabel (14./ÜZ), 2:2 Horst (25.), 2:3 P. Saggau (33./UZ), 3:3 Pritykin (34./ÜZ), 4:3 Brink (40.), 5:3 Stöckel (43.), 6:3 Sulcik (45.), 7:3 Marsall (46.), 8:3, 9:3 Stramkowski (48./52., ÜZ), 10:3 Bacek (57.), 11:3 Sulcik (49.), 11:4 Suchomer (60.)

Strafen: Rostock 14 – Timmendorf 18
Zuschauer: 1082

Weitere Spiele:
Hannover Scorpions – Crocodiles Hamburg 5:2
Hamburger SV – Harzer Falken 0:7
Hannover Indians – GEC Ritter Nordhorn 6:1

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -