Timmendorfer Strand – Und am Ende machten sie doch wieder lange Gesichter. Die Oberliga-Cracks des EHC Timmendorfer Strand verpassen es aktuell, sich für ihre Leistungen zu belohnen. Auch am gestrigen Sonntag liefen und kämpften die Beach Boys bis zum Umfallen, doch am Ende verloren sie beim Oberliga-Spitzenreiter Hannover Indians ihr sechstes Spiel in Folge mit 4:5 (2:1, 0:2, 2:2).

Trainer Henry Thom verzichtete auf die jungen Spieler wie Dettmer, Caesar oder Kühn, musste ansonsten nur Marco Meyer (Studium) ersetzen. Im Tor bekam diesmal Jan-Niklas Gebert das Vertrauen.

Vor mehr als 1800 Zuschauern begann der Tabellenführer aus Hannover druckvoll und erspielte sich erste kleine Chancen, ehe er in der fünften Minute in Führung ging. Ausgerechnet Ex-Beach Boy André Gerartz stand im Slot völlig frei und machte das 1:0 in Überzahl.
Dieses Gegentor war eine Art „Hallo-Wach“-Effekt für die Timmendorfer Feldspieler. Aggressiv verteidigten sie und immer wieder gelang mit klugem Forechecking ein Scheibengewinn. Wenn doch mal ein Schuss aufs Tor kam, dann war der meist eine sichere Beute für Jan-Niklas Gebert.

Der Ausgleich fiel dennoch ein wenig aus dem Nichts. Das aggressive Forechecking von Thorben Saggau verhalf Christian Herrmann zum Puckgewinn und der sah Marcus Klupp an der blauen Linie stehen. Die Direktabnahme wollte nicht so wirklich gelingen, doch im zweiten Anlauf flog die Scheibe an Freund und Feind vorbei zum 1:1 in die Maschen (13.). Boris Ackers im Tor reagierte nicht, da ihm die Sicht verdeckt war.
Und die Beach Boys setzten nach: ein Indians-Verteidiger leistete sich einen kapitalen Aussetzer im eigenen Drittel, Moritz Meyer erobert die Scheibe und wurschtelte sie irgendwie an Ackers vorbei ins Netz zum 2:1 (16.). Den Vorsprung verteidigten die Beach Boys bis zur Pause.

Das zweite Drittel begannen die Timmendorfer dann in Unterzahl, verteidigten aber gut. Nur einmal musste Jan-Niklas Gebert eingreifen, wehrte den Schuss von Anderson aber sicher ab. Doch kaum waren die Beach Boys komplett, da klingelte es im Kasten. Finkel zog von der blauen Linie ab, Gebert reagierte stark mit dem Schoner. Die Indians reagierten schneller, Grass legte ab für Oliver Duris, der keine Mühe hatte, aus der Nahdistanz auszugleichen (22.).

Danach war bei den Beach Boys der Wurm drin, nur ganz selten konnte man sich befreien. Die Indians wirkten aber ideenlos und hatte wenige gefährliche Abschlüsse. Nick Anderson hatte die beste Chance, als er einen Abpraller bekam, aber die Scheibe genau in die Fanghand von Gebert platzierte. Dennoch waren die Indianer in dieser Phase die bessere Mannschaft und gingen verdient in der 37. Minute wieder in Führung. Artur Grass traf mit einem schönen Schlenzer zum 3:2.

Schlag auf Schlag ging es dann im letzten Drittel. Im Alleingang und unter gütiger Mithilfe von Boris Ackers glich Patrick Saggau die Partie zunächst aus. Saggau fuhr in der eigenen Hälfte los, umkurvte zwei Verteidiger und das Tor. Anschließend schoss er einfach mal aus der Drehung auf das Tor und die Scheibe schlug tatsächlich im kurzen Eck ein (45.).

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Doch ein kapitaler Aussetzer in der Defensive ermöglichte Oliver Duris eine Riesenkonterchance. Der Slowake ließ dann noch Lukas Turek aussteigen und zimmerte die Scheibe zum 4:3 unter die Latte (46.). War dies das Ende der Beach Boys?
Mitnichten, denn nur 84 Sekunden später glich Kenneth Schnabel die Partie wieder aus. Moritz Meyer passte zu Schnabel, der setzte sich trickreich gegen einen Verteidiger durch und legte die Scheibe mit der Rückhand in den Torwinkel.

In der Folge waren die Beach Boys dem Sieg näher als die Indians. Thorben Saggau traf nur das Außennetz (49.) und Rino Schroeder die Scheibe nicht richtig (51.).
Anschließend lieferten sich Vojtech Suchomer und Christopher del Castillo eine handfeste Auseinandersetzung. Zur Belohnung gab es für beide jeweils zwei kleine Strafen.

Die Entscheidung fiel dann in der 56. Minute und leider entschied Schiedsrichter Brodnicki die Partie mit. Thorben Saggau war im Laufe des letzten Drittel mehrfach gehakt worden, was ungeahndet blieb. Auf der Gegenseite ging der Arm sofort nach oben und Saggau musste in die Kühlbox. Die Indians nutzten ihr siebtes Überzahlspiel und Christoph Koziol drückte die Scheibe zum 5:4 über die Linie. Nun kamen die Beach Boys nicht mehr zurück und verließen zum sechsten Mal in Serie das Eis als Verlierer.

Nun gilt es am kommenden Freitag die Ritter aus Nordhorn zu schlagen, um nicht auf den achten Platz zurückzufallen.

Statistik:
1:0 Gerartz (5./ÜZ), 1:1 Klupp (13.), 1:2 Mo. Meyer (16.), 2:2 Duris (22.), 3:2 Grass (36.), 3:3 P. Saggau (45.), 4:3 Duris (46.), 4:4 Schnabel (47.), 5:4 Koziol (56./ÜZ).

Strafen: Hannover 6 – Timmendorf 18
Zuschauer: 1842

Weitere Ergebnisse:
Rostock Piranhas – Harzer Falken 4:6
Hamburger SV – Crocodiles Hamburg 3:4 n.P.
Wedemark Scorpions – GEC Ritter Nordhorn 3:5

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