Timmendorfer Strand – Auch im dritten Spiel in fünf Tagen konnte der EHC Timmendorfer Strand punkten. Beim Tabellenführer Hannover Indians holten die Beach Boys nach einem harten Kampf einen Punkt und unterlagen vor voller Hütte im Eisstadion am Pferdeturm mit 2:3 (1:0, 0:2, 1:1, 0:1) nach Verlängerung. Damit komplettierten die Timmendorfer den erfolgreichen Jahresabschluss mit sieben Zählern in den letzten drei Spielen.

Ohne Rino Schroeder, Tauno Zobel (war nur beim Erwärmen auf dem Eis) und die vier Youngster trat die Mannschaft von Henry Thom bei den Indians an. Im Tor bekam Jan-Niklas Gebert das Vertrauen seines Trainers. Und vor 3679 Zuschauern (darunter rund 100 bis 150 Timmendorfer) sollte es von Beginn an einen arbeitsreichen Abend für "Johny" geben.
In den Anfangsminuten hatten die Indians gleich drei große Chancen, die beste durch Koziol, der zunächst Gebert anschoss und dann den Abstauber nicht verwerten konnte. Die Beach Boys brauchten ein paar Minuten, um ins Spiel zu kommen, doch quasi mit dem ersten Torschuss gingen sie in Führung – wobei das Tor ein klassisches Eigentor war. Christian Herrmann brachte die Scheibe aus der rechten Ecke vor das Tor,  wo ein Indianer mit dem Schläger dazwischen ging und den Puck unhaltbar ins eigene Tor abfälschte.

Dieser Treffer schockte die Indians etwas und die Beach Boys versuchten nachzulegen. Vor allem die erste Reihe mit den Saggau-Brüdern und dem Tschechen Michael Chvostek machte viel Alarm, allerdings konnten sie Boris Ackers im Hannoveraner Kasten nicht bezwingen. Gegen Ende des ersten Drittels kamen auch die Indians noch mal zu Chancen, Gebert packte aber wie sein Gegenüber gut zu und gemeinsam brachten die Timmendorfer das 1:0 in die erste Pause.

Doch wie schon im ersten Pferdeturm-Duell vor drei Wochen hatten die EHCT-Cracks Probleme im zweiten Drittel. Die Indians übernahmen das Kommando und glichen in der 24. Minute aus. Finkel zog von der blauen Linie ab, Gebert ließ prallen und Christoph Koziol staubte zum verdienten Ausgleich ab. Die Indianer blieben dran, während die Timmendorfer enorme Probleme hatten, die Scheibe überhaupt aus dem eigenen Drittel zu bekommen.  In Überzahl versenkte Oliver Duris ein tolles Zuspiel von Reckers zum 2:1 (34.).

Erst nach diesem Gegentreffer befreiten sich die Beach Boys und hatten nach einem Hammer von Marcus Klupp Pech, dass Ackers irgendwie noch die Hände an die Scheibe bekam.
20 Sekunden vor Ende des Mittelabschnitts wurde Patrick Saggau beim Konter gelegt. Erst nach Hinweisen seiner Linesman entschied der schwache Hauptschiedsrichter Patrick Meier auf Penalty. Den Strafschuss konnte Saggau aber nicht nutzen und scheiterte am Schoner von Ackers, der seinen Indians das 2:1 rettete.

Im letzten Drittel hätten die Indians bereits früh für die Entscheidung sorgen können. Nach einem katastrophalen Abspiel von Thorben Saggau traf Artur Grass das leere Tor allerdings nicht.
Unschön wurde es in der 37. Minute. Frank Richardt ließ sich zu einem Ellbogenschlag gegen Kenneth Schnabel hinreißen, der auf dem Eis liegen blieb. Unerklärlicherweise lief das Spiel weiter und erst nach dem folgenden Indians-Konter wurde das Spiel unterbrochen. Thorben Saggau wäre Schiedsrichter Meier fast an die Gurgel gegangen und konnte letztlich nur von Michael Chvostek beruhigt werden. Für Saggau gab es eine Disziplinarstrafe und nach Intervention der Linesmen musste Richardt mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe  vorzeitig zum Duschen.

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Die folgende fünfminütige Strafe brachte die Beach Boys allerdings dem Ausgleich nicht näher, gerade mal ein Torschuss gelang den Timmendorfern in dieser Zeit. Doch kaum waren die Hannoveraner wieder komplett, glich Michael Chvostek aus. Unter gütiger Mithilfe von Goalie Ackers traf er zum 2:2.
In den Schlussminuten hatten beide Mannschaften noch Einschussgelegenheiten, doch letztlich blieb es beim Remis und damit ging es in die Verlängerung. Hier hatten die Indians in der 64. Minute das bessere Ende für sich, als Artur Grass sich ein Herz fasste und mit einem fulminanten Schuss aus dem rechten Bullykreis den Extrapunkt am Pferdeturm behielt.

Unter dem Strich geht das Ergebnis so in Ordnung, da die Indians spielerisch einen Tick besser waren und die besseren Chancen hatten. Aber die Beach Boys dürften mit dem Punkt gut leben können und machten einen weiteren kleineren Schritt in Richtung direkter Playoff-Qualifikation. Am Freitag (20 Uhr) soll der nächste Schritt gemacht werden, dann müssen die Timmendorfer bei den Harzer Falken ran.

Statistik:
0:1 Herrmann (9.), 1:1 Koziol (24.), 2:1 Duris (34./ÜZ), 2:2 Chvostek (53.), 3:2 Grass (64.)

Strafen: Hannover 5 + Spieldauer Richardt – Timmendorf 6 + 10 T. Saggau
Zuschauer: 3679

Weitere Ergebnisse:
GEC Ritter Nordhorn – Wedemark Scorpions 5:4
Harzer Falken – Rostock Piranhas 3:5
Crocodiles Hamburg – Hamburger SV 4:5

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