Ingolstadt – Es war ein peinlicher Auftritt, den sich die Hamburg Freezers am letzten Spieltag der DEL-Hauptrunde leisteten. Platz drei hätte erreicht werden können, doch am Ende konnten die Hamburger froh sein, dass sie schon am Freitag das Heimrecht gesichert hatte. Mit 0:9 (0:2, 0:6, 0:1) ging man beim direkten Konkurrenten ERC Ingolstadt baden. Nun wartet im Playoff-Viertelfinale der wohl härteste Brocken, denn die Freezers müssen gegen die Düsseldorfer EG ran.

Offensiv lief wenig zusammen, defensiv waren die Mannen von Serge Aubin offen wie ein Scheunentor. Der junge Maximilian Franzreb musste bei seinem Debüt als Starting-Goalie schon im ersten Drittel zweimal hinter sich greifen. Nationalspieler Patrick Hager (7.) und Jared Ross (9.) schossen den Tabellendritten in Front.

Richtig bitter wurde es im zweiten Drittel. Gleich zu Beginn des Mittelabschnitts mussten die Freezers zweimal in doppelter Unterzahl agieren, zweimal schlugen die Panther zu. Erneut Hager (21.) und Brandon Buck (22.) erhöhten auf 4:0. Noch immer saß ein Hamburger draußen, Christoph Gawlik erhöht auf 5:0 (23.). Damit war der Arbeitstag für Franzreb beendet, Caron kehrte zwischen die Pfosten zurück. Aber auch für den Kanadier lief es nicht besser, auch die dritte doppelte Überzahl nutzten die Ingolstädter aus, erneut durch Gawlik (28.). Dass es der ERC auch bei Fünf gegen Fünf kann, zeigten sie in der Folge. Jeffrey Szwez (31.) und Jared Ross (40.) erhöhten auf 8:0. Im letzten Drittel ging es dann etwas ruhiger zu, lediglich Hager komplettierte mit dem 9:0-Endstand seinen Hattrick (55.). Nach dem Spiel saß der Schock bei den Freezers tief, auch wenn Kapitän Christoph Schubert auf die gute Hauptrunde verwies. (Siehe Stimmen unten)

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Nun landen die Freezers in der Abschlusstabelle auf Rang vier und treffen im Viertelfinale auf den Tabellenfünften, die Düsseldorfer EG. Die Mannschaft vom Rhein gewann ihr abschließendes Spiel gegen Schwenningen mit 4:0. Lediglich drei Punkte trennten beide Mannschaften am Ende, doch vor allem der Umstand, dass die Freezers drei der vier direkten Duelle verloren, dürfte die DEG zur wohl härtesten Nuss im Viertelfinale machen.

Stimmen
Serge Aubin (Trainer Hamburg Freezers): „Für ein 0:9 gibt es keine Entschuldigung, keiner hat heute auch nur annähernd seine Leistung gebracht. Für alle mitgereisten Freezers-Fans tut es mir wahnsinnig leid. Die einzige Erklärung, die ich so schnell nach dem Spiel habe, ist, dass mein Team nach den letzten Wochen mit den unglaublich vielen Verletzten mental von der Rolle war. Gerade nachdem wir unser Ziel, das Heimrecht, schon erreicht hatten.“

Christoph Schubert (Kapitän Hamburg Freezers): „Das war heute ein kompletter Totalausfall der Freezers. Wir haben dumme Strafen gezogen, ohne Körper gespielt und waren mental nicht auf der Höhe. Zudem ist bei Ingolstadt gefühlt jede zweite Chance irgendwie im Netz gelandet. Für Sportler ist solch eine deftige Niederlage wie ein Check ins Gesicht. Aber man darf auch an einem Tag wie heute nicht die tolle Hauptrunde vergessen. Dass wir mit einem solch dezimierten Kader das Heimrecht gesichert und viele geile Spiele bestritten haben, ist allen hoch anzurechnen. Ab morgen geht der Blick und die Konzentration voll auf die Playoffs!“

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