Patrick Saggau (Crocodiles Hamburg). Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Hamburg – Am Freitagabend in der Oberliga Nord gewannen die Rostock Piranhas und die Crocodiles Hamburg verloren.

Hamburger Verletzungspech

Die Crocodiles haben das Auswärtsspiel bei den Hammer Eisbären mit 3:6 (1:1, 2:3, 0:2) unterlagen.

Das von Verletzungspech gebeutelte Team von Trainer Jacek Plachta bekam vor der Abfahrt eine weitere schlechte Nachricht: Thomas Zuravlev musste wegen einer Entzündung am Fuß passen und fällt das Wochenende aus. So fuhren nur noch 15 Spieler und Luis Wittorf als einziger Torwart zu den Eisbären.

Der Tabellenletzte spielte zunächst munter nach vorne und brachte die Defensive der noch nicht ganz wachen Crocodiles gleich in den ersten Minuten ins Wanken, zog sich dann aber immer mehr zurück und rührte vor dem eigenen Tor Beton an. Die Hamburger setzten sich im gegnerischen Drittel fest, wurden von den Gastgebern aber weitestgehend aus der Gefahrenzone verbannt. Gefährlich wurde es für die Crocodiles aber immer wieder über Konter. So war es auch in der 15. Minute, als die Hammer schnell umschalteten und einen Angriff fuhren. Die Hamburger waren eigentlich rechtzeitig wieder zurück, räumten aber nicht effektiv genug vor dem Tor auf und gewährten einen Nachschuss, den Ex-Krokodil Gianluca Balla zum 0:1 nutzte. Die Angriffe der Hamburger wurden wütender und führten schließlich auch zum Torerfolg. André Gerartz wurde vor dem Tor bedient und netzte zum Ausgleich ein.

Das zweite Drittel begann für die Crocodiles ausgesprochen ungünstig. Nach nur 15 Sekunden bekam Kevin Orendorz zu viel Platz, nahm Maß und versenkte zielsicher zum 1:2. Knapp vier Minuten später gab es den nächsten Rückschlag für die Hanseaten, als Michal Spacek auf 1:3 erhöhte (24.). Ein individueller Fehler der Crocodiles an der gegnerischen blauen Linie bescherte Orendorz in der 33. Minute dann auch noch einen Alleingang. Der Eisbär verfehlte zwar das Tor, schoss direkt im Anschluss allerdings den liegenden Luis Wittorf an, von dessen Kufe die Scheibe ins Tor rutschte. Im Spiel der Hamburger wurde langsam Verzweiflung sichtbar. Da man spielerisch kaum zu Großchancen kam, wurde die Brechstange rausgeholt. Mit Erfolg. Patrick Saggau zog einfach mal ab und erwischte Hamms Sebastian May auf dem falschen Fuß (39.). Keine Minute später fand Adam Domogalla Dominik Lascheit im gegnerischen Slot, der halbhoch zum Anschluss traf (40.).

Hamburg hatte durch die schnelle Aufholjagd im dritten Abschnitt wieder Rückenwind, verlor aber den Faden. Immer wieder wollten die Spieler um Kapitän Norman Martens mit dem Kopf durch die Wand, liefen sich am Hammer Mauerwerk aber die Köpfe ein. Statt des Ausgleichs fiel dann plötzlich das 3:5 für die Hausherren (59.). Als die Gäste noch einmal alles nach vorne warfen und Wittorf für den sechsten Mann aus dem Tor nahmen, setzte Tobias Schwab mit dem 3:6 den Schlusspunkt.

„Hamm hat gemauert und wir haben keine Mittel gefunden. Wir haben keine gute Leistung gezeigt. Die letzten Spiele haben viel Kraft gekostet, das hat man heute gesehen. Ich hoffe, es kommen bald frische Kräfte zurück“, sagte Norman Martens.

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Piranhas schlagen die Hannover Indians

Mit 6:3 (2:2, 3:0, 1:1) gewannen die Piranhas des Rostocker Eishockey-Clubs am Freitagabend in der Oberliga Nord gegen die Hannover Indians. Am Sonntag um 17 Uhr geht es ebenfalls in der Eishalle Schillingallee gegen die EG Diez-Limburg weiter.

Gegen die Indians fehlte der wieder einmal gesperrte Stürmer Jayden Schubert, der zuletzt beim 2:4 gegen Herne erneut eine Spieldauer-Disziplinarstrafe bekam. Es war bereits seine fünfte in dieser Saison. Mit 150 Strafminuten ist er klar der „Bad Boy“ der Liga. Sonntag darf er voraussichtlich aber wieder spielen. Fit zurückgemeldet hat sich nach seiner Langzeitverletzung Sebastian Brockelt.

Innerhalb weniger Sekunden legte der REC ein 2:0 vor, dass er aber noch kurz vor der ersten Pause in 3:5- bzw. „einfacher“ Unterzahl einbüßte. Das war vor allem insofern schade, weil die Gastgeber die überlegene Mannschaft waren, es aber halt versäumten, weitere Tore nachzulegen.

Die ersten zehn Minuten des Mitteldurchgangs verliefen auf Augenhöhe, dann waren die Piranhas wieder spielbestimmend und machten nun auch etwas aus ihren Möglichkeiten, verwandelten das 2:2 in ein 5:2!

„Es müsste schon eine Menge schiefgehen, wenn wir uns das im letzten Drittel noch nehmen lassen“, so Mannschaftsleiter Jan Pischke. Am Ende band der REC mit dem Treffer von Filip Stopinski zum 6:3 ins leere Tor den Sack endgültig zu, nachdem die Gäste zweieinhalb Minuten vor Schluss ihren Keeper zu Gunsten eines zusätzlichen Feldspielers vom Eis genommen und den Puck eingebüßt hatten.

Pischke: „Unter dem Strich ein sehr wichtiger und verdienter Sieg für uns. Im letzten Drittel hat Hannover zwar noch mal alles versucht, doch heute haben wir es uns nicht mehr nehmen lassen. Am Ende ein Arbeitssieg, ohne zu glänzen.“

Texte: Crocodiles/Arne Taron (NNN-Redaktion)/rk

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