Lübeck – Football im Norden hat schon bessere Zeiten erlebt. Aktuell könnte man sagen, der große Hype der NFL ist nicht auf den aktiven Sport hierzulande übertragen worden. Jüngstes Beispiel ist dabei die Insolvenz der Kiel Baltic Hurricanes. Der Deutsche Meister von 2010 ist pleite.

Grund dafür sind die wirtschaftlichen Verhältnisse, die zum einem mit dem Umzug aus dem Kieler Holstein-Stadion 2013 auf die Anlage des FC Kilia Kiel und zum anderen mit dem Verpassen der Playoffs in diesem Jahr. In der Geschichte der „Canes“ das erste Mal. Trotzdem soll es weitergehen, denn die Lizenz für die Bundesliga wurde über den Stammverein ASC Kiel beantragt, in den die Mannschaft wieder eingegliedert wird. Man wird wohl verstärkt auf die eigene Jugend setzen müssen, statt teure Imports aus Übersee zu verpflichten.

So etwas Ähnliches hat der ASC Lübeck mit seinen Cougars vor. Man will verstärkt auf Eigengewächse setzen. Die „Berglöwen“ spielen in der 2. Liga derzeit keine besondere Rolle, hielten in der abgelaufenen Saison als drittletzter die Klasse. Schon im Vorjahr war es eine knappe Sache mit dem Klassenerhalt. Pech mit Spielern aus dem Ausland hatte man am Buni ebenfalls. Headcoach Mark Holtze übernahm im vergangenen Jahr wieder und baut an einem Team, um sich in der Liga wieder zu etablieren.

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Doch bei den Cougars herrscht hinter den Kulissen reger Betrieb. Man nähert sich dem Ortsrivalen Seals an, der vor 13 Jahren aus den „Berglöwen“ gegründet wurde. Bald also wieder vereint? ASC-Pressesprecher Jan Wulf sagt zu HL-SPORTS: „Ich kann bestätigen, dass es in der kommenden Woche eine Info-Veranstaltung für Vereinsmitglieder beider Vereine geben wird". Dabei geht es um das Thema „mögliche Zusammenlegung der Lübecker Football-Programme“. Hintergrund dürfte auch das Vereinsgelände der Seals an der Vorwerker Straße sein. Die Cougars haben so etwas nicht und ein Bauantrag über ein eigenes Vereinsheim am Buniamshof soll von der Stadt nicht favorisiert sein. Wulf ist gespannt auf den Informationsabend und ist sich sicher, dass dort „kontrovers diskutiert“ wird.  

Das Ganze sorgt vor allem für Unruhe bei den Seals, denn dort gibt es nach Informationen von HL-SPORTS zwei Vorstandsmitglieder, die den Cougars näher stehen sollen als dem eigenen Verein. So soll die Sache ins Rollen gebracht worden sein. Zudem wurden Gerüchte gestreut, dass der Oberligist vor dem finanziellen Aus stehen soll. Das dementiert Seals-Vorsitzender Florian Lerhmann bei HL-SPORTS in einer exklusiven Stellungnahme. „Der Verein steht besser da als vor fünf Jahren. Die Zukunft sieht durch neue Sponsoren und Partner, die 2018 gewonnen sind, rosig aus. Zu der „Zusammenlegung“ sind noch Gespräche der Vorstände beider Seiten notwendig. Beide Seiten haben ihren Standpunkt vergangenen Dienstag geäußert. Eine Sitzung des Seals-Vorstand folgt am 25.10. Danach wissen wir mehr“, sagt er. Auf die Frage, ob es eine Fusion oder Zusammenlegung geben kann, meint Lehrmann: „Möglich ja. Aber das wird die Zeit mit sich bringen.“

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