Lübeck – Als Team beieinander gestanden, bis zum Umfallen gekämpft und am Ende stand der Bundesliganachwuchs der Lübeck Cougars stehend k.o. aber mit leeren Händen da. Bei subtropischen Wetterverhältnissen unterlag die Cougars U19 am Samstag dem Tabellenführer Hamburg Pioneers mit 8:11.
Damit wurde nicht nur der große Kampf des Teams nicht belohnt; auch dürfte sich damit der Meisterschaftstraum erledigt haben, denn Hamburg muss in den letzten drei Saisonspielen noch zweimal gegen Tabellenschlusslicht Elmshorn ran, müsste aber noch zwei Niederlagen kassieren, um sich den Titel noch nehmen zu lassen. 
Die Vorzeichen für das vorentscheidende Spiel waren düster: lediglich 23 Spieler konnte die Cougars U19 bei hochsommerlichen Temperaturen und Waschküchenluftfeuchtigkeit aufbieten; darunter lediglich 3 Defensive Linemen und 4 Offensive Linemen.
Der spärliche  Restoptimismus erhielt dann unmittelbar nach Spielanpfiff ganz erhebliche Dämpfer. Gleich mit dem ersten Spielzug punkteten die Hamburger Gäste, in dem sie den Kick Off zum Touchdown returnierten. Um den GAU zum komplettieren verletzte sich Linebacker Martin Hesebeck am Knie und vergrößerte so die Personalnot nach nur wenigen Sekunden. Hamburg indes verwerte auch die Two-Point-Conversion und baute zum 8:0 aus.
Als hätte es einen weiteren Dämpfer bedurft, übten sich die Pioneers gleich im Anschluss erfolgreich in einem Onside Kick und sicherten sich abermals das Ballrecht. Dieser Überraschungscoup blieb aber folgenlos. Und die Cougars U19 kam erstmal in Ballbesitz, und konnte diesen ebenfalls nutzen. So komplettierte Rookie Quarterback Class Körner einen Pass auf seinen Rookie Running Back Jan-Henning Kopetsch zum 6:8 Anschluss. Die anschließende Conversion verpuffte erfolglos.
Den anschließenden Kick Off returnierten die Pioneers abermals weit. Zwar konnte die Lübecker Defensive Schlimmeres verhindern, dennoch kam der Tabellenführer zu einem beachtlichen Fieldgoal, das am Ende Gold wert sein sollte.  Der Cougars Angriff hingegen konnte nur selten Akzente setzen. Zwar gab es im Spielverlauf immer wieder Hoffnungsschimmer, dennoch fehlten zum  punktebringenden Durchbruch in den entscheidenden Momenten Cleverness, Routine und manchmal auch Glück.
Die Defense hielt die Reihen geschlossen und glänzte auch immer wieder mit Einzelaktionen. So konnte beispielsweise Linebacker Dustin Iwuoha ein von Defensive Lineman Melor Lufua forciertes Fumble sichern; Aushilfs Defensive Back Alexander Osiik steuerte eine Interception bei. Und sogar Punkte sollte die Defense beisteuern, denn in ungünstiger Position snapte der Hamburger Center den Ball über die Endlinie zum 8:11 Zwischenstand.
In der Zwischenzeit hatte sich das Spiel seitens der Jungberglöwen zum „One Platoon Football“ entwickelt, waren doch auch noch Saftey Luis Burde, Linebacker Dustin Iwuoha und Defensive Lineman Mighel Kuhn ausgefallen. So spielten in der Hitze von Lübeck zwischenzeitlich bis zu 5 Offensivspieler beide Wege und nahezu alle Special Teams.
In der Folge bekam keines der Teams offensiv ein Bein auf den Boden. Auch eine 40 minütige Unwetterpause änderte am Spielausgang nichts mehr. Nach großem Kampf blieben die Jungcougars stehend k.o. fast paralysiert punktelos auf dem Footballgrün zurück. 
„Die Jungs haben heute alles auf dem Platz gelassen. Ich hätte ihnen den Erfolg für ihre Opferbereitschafft gegönnt. Leider kann man sich das aber nicht aussuchen. Wir müssen nun die Pause nutzen, den Kader wieder zusammenzuflicken und wiedererstarkt aus der Pause zurückzukommen“, so Offense Coordinator Sascha Knappe.

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