Lübeck – Als Ole Ingwersen als 14-jähriger Jugendhockeyspieler vom Travemünder THC zum LBV Phönix wechselte, konnte niemand ahnen, dass seine Karriere als Schiedsrichter die des Spielers weit überstrahlen würde. Abteilungsleiter Tobias Philipp, zugleich Schiedsrichter-Ausbildungswart der Adlerträger, erkannte das Schiedsrichtertalent und ermunterte Ole Ingwersen (Foto, links) zur Teilnahme an Fortbildungsprogrammen des Schleswig-Holsteinischen Hockeyverbandes sowie des Deutschen Hockey-Bundes.

Mit großer Leidenschaft ging der heute 24-jährige Jurastudent seinen Weg und avancierte 2011 zum lizensierten Nachwuchs-Schiedsrichter. 2013 leitete er erste Partien bei deutschen Jugendmeisterschaften. 2015 ernannte ihn der Deutsche Hockey-Bund zum Bundesligaschiedsrichter. Dafür zeichnete ihn der LBV Phönix als Sportler des Jahres aus. 2018 leitete er seine erste Halbfinalpartie bei den Deutschen Meisterschaften der Bundesligisten in Krefeld.

Im selben Jahr ernannte ihn die European Hockey Federation zu einem ihrer internationalen Nachwuchsschiedsrichter und setzte ihn bei der U18-EM in Santander / Spanien, die zwischen dem 12. und dem 22. Juli ausgetragen wurde, in zwei Gruppenspielen und in zwei Ausscheidungsspielen ein. Die Partien Niederlande gegen Irland (6:0) und Niederlande gegen Frankreich (3:0) leitete er souverän, weswegen ihm die EHF die zwei heiklen Abstiegsspiele Polen gegen Irland (0:5) und Frankreich gegen Polen (6:2) anvertraute. Höhere Weihen blieben ihm möglicherweise deshalb verwehrt, weil das deutsche Team erst im Halbfinale gestoppt wurde und sich im Spiel um Platz 3 mit einem 1:0 gegen Belgien durchsetzte.

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Andreas Knechten, Schiedsrichterreferent beim DHB und in Diensten des deutschen Rekordmeisters THC Uhlenhorst Mülheim über Ole Ingwersen: „Ole kenne ich jetzt seit fünf Jahren, er hat bei mir fast alle Lehrgänge im DHB mitgemacht, da interessiert es mich natürlich, wie mein ehemaliger Schützling pfeift. Ole hat zwei Gruppenspiele gepfiffen und zwei entscheidende Spiele im Pool C, wo es um den Abstieg ging. Seine Leistung wurde von den Umpires Managern als sehr gut eingeschätzt und wir trauen ihm auch eine weitere internationale Karriere zu. Aus meiner Sicht wird sich Ole weiter entwickeln und sollte verstärkt in Bundesligaspielen eingesetzt werden, wo er gefordert wird und weiter lernt. Ole ist jedes Jahr besser geworden und hat sich stetig weiterentwickelt. Ich bin mir sicher, dass Ole einen „internationalen“ Weg gehen wird.“

Steffen Kohl, Vorstand der Adlerträger von der Falkenwiese erklärt dazu: „ Mit unserem Projekt HOCKEY in LÜBECK sind wir seit einigen Jahren auf einem sehr ambitionierten Weg. Oles tolle Leistungen helfen unserem Projekt sehr. Wir wollen Hockey in Lübeck gemeinsam weiter bewerben und die hohe Attraktivität des Hockeysportes breiteren Schichten vermitteln. Für 2019 haben wir uns für die Ausrichtung der nächsten Deutschen Jugend-Hallenhockey-Meisterschaft in der Hansehalle beworben. Wir hoffen, dass wir uns nach 2016 abermals als engagierte Gastgeber deutschlandweit und insbesondere der Lübecker Jugend präsentieren dürfen. Ob Ole als „Internationaler“ dann auf dem Pitch wirken wird, bleibt abzuwarten.“

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