
Neumünster – Die traditionelle “SportGala“ des Landessportverbandes Schleswig-Holstein (LSV) wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Grund dafür sind Unregelmäßigkeiten beim Online-Voting zur Wahl der Sportlerin, des Sportlers und der Mannschaft des Jahres 2025. Wie der LSV und Medienpartner NDR Schleswig-Holstein übereinstimmend mitteilten, wurde die Abstimmung in größerem Umfang manipuliert und kann deshalb nicht gewertet werden.
„Ein grobes Foul“
Die Ehrungsveranstaltung war für kommenden Dienstag (16. Dezember) in den Holstenhallen in Neumünster geplant. Nach Angaben des NDR wurden während der dreiwöchigen Online-Abstimmung Stimmen unter Umgehung technischer Sicherheitsmechanismen abgegeben. Das verfälschte das Ergebnis so stark, dass eine seriöse Auswertung nicht mehr möglich war. NDR-Landesfunkhausdirektor Volker Thormählen bezeichnete den Vorgang als „bitter – und ein grobes Foul“ und erklärte: „Wir können die Ergebnisse des Votings unter diesen Umständen weder nutzen noch veröffentlichen.“
Enttäuschung und Verärgerung bei Ostmeier
Der LSV zog daraufhin die Konsequenzen und sagte die Gala kurzfristig ab. LSV-Präsidentin Barbara Ostmeier äußerte sich deutlich: „Dass die Manipulation von Online-Votings jetzt auch unsere Sportlerehrung erreicht, enttäuscht mich nicht nur, sondern ärgert mich auch. Opfer dieses Vergehens sind unsere Nominierten sowie deren zahlreiche ehrliche Unterstützerinnen und Unterstützer.“ Weiter kündigte sie an: „Wir werden eine erneute Abstimmung ermöglichen und die verdiente Ehrung unserer Nominierten in einem würdigen Rahmen im kommenden Jahr nachholen.“
Sportlerinnen und Sportler die Leidtragenden
Auch der NDR bat die Sportlerinnen, Sportler und Fans um Verständnis. Thormählen betonte: „Das tut uns sehr leid für alle, die sich an der Abstimmung beteiligt und ihre Stimmen sportlich sauber abgegeben haben.“ Zugleich kündigte der Sender an, das Verfahren für Online-Votings grundlegend zu überprüfen und neu aufzustellen.
Müller: „Verschiebung ist die richtige Konsequenz“
Rückendeckung für die Entscheidung kommt auch aus dem Sportjournalismus. Gerhard Müller, Vorsitzender der Vereinigung Schleswig-Holsteinischer Sportjournalisten (VSHS), erklärte: „Die Verschiebung der Ehrungsveranstaltung ist die richtige Konsequenz daraus.“ Unabhängig vom Zeitpunkt der Ehrung sei jedoch klar: „Auch wenn die Siegerin, der Sieger und die Mannschaft des Jahres dann erst im Jahr 2026 gekürt werden, so bleiben sie trotzdem die Sportler des Jahres 2025 in Schleswig-Holstein.“
Versprechen für die Zukunft
Damit endet ein sportlich starkes Jahr ohne den gewohnten festlichen Abschluss. LSV und NDR machten jedoch deutlich, dass die Zusammenarbeit fortgesetzt werden soll – mit dem Ziel, die Sportlerwahl künftig wieder fair, transparent und glaubwürdig durchzuführen.






