Das Achtelfinale ist vorbei und alle Favoriten konnten sich durchsetzen – zwar mit viel Rumpeln stellenweise, aber wen interessiert das am Ende? Gut, in Deutschland ist das Gemecker wieder groß, weil die Nationalelf nicht brilliert hat, aber unter dem Strich zählt das nackte Ergebnis.

Argentinien rumpelt sich wie Deutschland ins Viertelfinale. Die hervorragenden Schweizer hatten die beste Chance der regulären Spielzeit, als Drmic freistehend den Ball nicht aufs Tor brachte. Als die über 60000 in Sao Paulo schon dem Elfmeterschießen entgegen schnarchten, weckte Angel di Maria alle für die fulminante Schlussphase der Verlängerung. Erst sorgt er mit einem fulminanten Schuss, den Benaglio aus dem Winkel fischt, für den „Hallo-Wach-Effekt“, um dann zwei Minuten vor dem Ende mit einem perfekten Schlenzer die Albiceleste ins Viertelfinale zu schießen. Daran änderte auch Dzemailis Kopfball in der Schlussminute nichts mehr.

„Nicht noch eine Verlängerung“ war der allgemeine Tenor meiner „Fußballselbsthilfeguckgruppe“, die entspannt Golfen und Fußball schauen wollte. Doch ein überragender Tim Howard brachte die Belgier zur Verzweiflung und hätte so seinen tapfere US-Boys fast ins Viertelfinale gebracht.
Doch in der Verlängerung setzt sich die höhere spielerische Qualität der Belgier dann durch, da Trainer Wilmots erneut ein glückliches Händchen bei seinem Joker hat. Erst bereitet er butterweich das 1:0 von De Bruyne vor, dann jagt er den Ball gekonnt zum 2:0 ins Netz und bringt so die Roten Teufel ins Viertelfinale. Daran ändert auch der Anschluss von Viertliga-Akteur Julian Green nichts mehr, der zwar die Belgier nochmal in Bedrängnis bringt, aber am verdienten Sieg nichts mehr ändert.

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Somit gibt es zum Abschluss des Achtelfinals nicht nur die Einstellung des Rekordes von fünf Verlängerungen im Achtelfinale, sondern auch ein echtes Novum. Erstmals sind nur Gruppensieger im Viertelfinale und erstmals nur Mannschaften, die noch nicht eine Partie verloren haben. Dazu dürfen wir uns auf echte Fußballklassiker freuen. Der Auftakt mit Frankreich gegen Deutschland ist ein echter Klassiker, Brasilien gegen Kolumbien verspricht nach vier Unentschieden in direkten Duellen in Serie volle Spannung, Holland ist der große Favorit gegen Costa Rica und Argentinien muss gegen Belgien endlich mal zeigen, dass nicht nur Lionel Messi Fußball spielen kann.

Ich freue mich auf vier tolle Spiele und hoffe auf den Weltmeister 2014. Schließlich haben die Spieler (oder zumindest Per Mertesacker) schon erkannt worum es geht: für Schönspielerei gibt es nix, es zählt das blanke Ergebnis! In diesem Sinne:

EIS, EIS, Tonne!

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