Neumünster – Das Warten hat ein Ende, die Holstenhallen Neumünster sind ganz und gar auf Pferde und Reiter eingestellt und die kommen aus genau 20 Nationen zu den VR Classics. Vom 15. bis 18. Februar wird Neumünster also zum Hot-Spot des Pferdesports, denn es geht um den FEI World Cup Dressur, um Weltranglistenspringen und den schönen Mix aus Show und Sport. VR Classics, das ist ein gut eingeführter Treffpunkt, der älteste und bekannteste in Schleswig-Holstein. Und – dieses Turnierwochenende trägt maßgeblich dazu bei, die Qualitäten des  Pferdelands weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt zu halten.

So ist das schon seit Jahrzehnten, dank sorgsamer Pflege der Qualität, des Programms und des Image, das den VR Classics mit all den Besonderheiten anhaftet. Zum 32. Mal gastiert der FEI World Cup Dressage in den Holstenhallen und entfaltet immense Anziehungskraft. Vier mal geht es um Weltranglistenpunkte im Parcours. Glanzlicht und Höhepunkt ist der mit 50.000 Euro dotierte Große Preis der Volksbanken und Raiffeisenbanken am Sonntag. Dazu gesellen sich in beiden Disziplinen Prüfungsfolgen wie die internationale kleine Tour (Dressur) und die nationale Championats-Tour, die Prüfungen für Nachwuchsspringpferde, die im sh:z-Youngster-Finale münden und Klassiker wie das Eröffnungsspringen der TRSG Neumünster oder das SWN-Zeitspringen und der SWN-Cup. Insgesamt geht es an den vier abwechslungsreichen Turniertagen um 270.000 Euro Preisgeld, inkl. aller Gebühren bei einem Gesamtetat von 950.000 Euro.

Alleinstellungsmerkmale

Neumünsters VR Classics gehören damit in die Riege der insgesamt zehn Weltcup-Etappen der Westeuropaliga einerseits – in den Holstenhallen findet die siebte Etappe statt. Und das Turnier zählt zu den Drei-Sterne-CSI, von denen es nur noch zehn weitere in Deutschland im Jahr 2018 gibt, allein drei dieser Veranstaltungen laufen unter der Regie von PST-Marketing. Dass es gelungen ist, ein so traditionsreiches Turnier in die Moderne mitzunehmen, ohne an Charme und Individualität einzubüßen, ist mehreren Faktoren zu verdanken. Der Umsicht der Veranstalter, die Besonderheiten der VR Classics zu pflegen und der Verankerung in der heimischen Wirtschaft in verschiedenen Branchen. Sponsorship wie es sich bei den VR Classics zeigt, ist im internationalen Vergleich die Ausnahme und nicht die Regel – allein die Volksbanken und Raiffeisenbanken sind seit vier Jahrzehnten schon Partner des internationalen Turniers. Dazu gesellen sich weitere langjährige Engagements.

Eine Ausnahme und eben nicht die Regel sind auch die “Säulen des Programms”, also Spring- und Dressursport international, dazu national mit dem Schwerpunkt auf den “Nordlichtern” und die Elemente Jugendförderung, Show durch die Reit- und Fahrvereine Schleswig-Holsteins, und Vielseitigkeit. In dieser ganz eigenen Handschrift bietet das kein anderes Turnier in Deutschland.

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Handschrift kommt an

Diese Mischung macht den Reiz für die Besucher aus und hat sich schon längst den Respekt der Teilnehmer verdient. Reiterinnen und Reiter aus 20 Nationen sind dabei, darunter Sportgrößen wie der Olympia-Bronzemedaillengewinner (Team) Christian Ahlmann aus Marl, Schwedens Weltklassereiter Rolf-Göran Bengtsson, Marco Kutscher aus Bad Essen, Doppel-Weltmeister Jeroen Dubbeldam (Niederlande) oder Mannschafts-Europameister Denis Lynch (Irland). Der seit Monaten hocherfolgreiche Felix Haßmann (Lienen) ist in Neumünster dabei, der Titelverteidiger Philip Rüping (Mühlen) und der niederländische Shooting-Star Sanne Thijssen. Janne Friederike Meyer-Zimmermann aus Hamburg, Nisse Lüneburg aus Hetlingen, Teike Carstensen (Sollwitt) und Carsten-Otto Nagel (Wedel) vertreten norddeutsche Farben in den internationalen Parcours, so wie auch Henry Delfs aus Lübeck, der im Januar den HGW-Nachwuchspreis “Goldener Sattel” in Leipzig gewann. Eine spannende Mischung aus jungen “Wilden” und Routiniers.

Absolut “weltcup-like” präsentiert sich auch die Dressur in den Holstenhallen mit Bewerbern aus 13 Nationen. Von A wie Australien bis S wie Schweden reicht die Riege der Nationen und verspricht feinen Sport. Immerhin ist allein bei den deutschen Reiterinnen der Run auf zwei noch verbleibende Weltcup-Plätze zum Finale noch lang nicht entschieden. Die aktuell zweitplatzierte Jessica von Bredow-Werndl muss aus Aubenhausen zuschauen, wie die Dritte, Dorothee Schneider (Framersheim) und die ebenfalls hochmotivierte Fabienne Lütkemeier (Paderborn) in den Holstenhallen auf Punktejagd gehen. Einzig Helen Langehanenberg (Billerbeck) bleibt ganz entspannt, weil für sie das Weltcup-Finale wegen ihrer Schwangerschaft ohnehin ausfällt. Gleichwohl freut sich die Mannschafts-Europameisterin und -Weltmeisterin auf Neumünster: “Ich hätte nie geglaubt, dass ich Damsey so auf meine Seite bringe, der ist so gut drauf, das will ich auch genießen.” Dreimal in Folge konnte Langenhanenberg bei den VR Classics den Preis der VR Bank Neumünster und damit die Weltcup-Kür gewinnen.

Kurz und gut: Reitsportfans dürfen sich auf vier tolle Tage in den Holstenhallen freuen mit internationalem Spring- und Dressursport, den Championaten der Pferdestadt Neumünster, dem Holsteiner Masters Jugend Team Cup und dem Stafettenspringen im BioCina Preis und auf die Premiere des Punktespringens mit Joker und Kostümwertung im SWN Cup.

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