Sieg im Grand Prix von Hamburg für Christian Ahlmann und Dominator. (Foto: Kurt-S. Becker)

Sieg in Longines Global Champions Tour 

Hamburg – Der Name verrät es schon: Wenn er den Platz betritt, kann Großes geschehen. Und so war es, als Dominator 2000 Z mit seinem Reiter Christian Ahlmann in gefühlten Siebenmeilenstiefeln im Stechen zum Sieg im Longines Global Champions Tour Grand Prix of Hamburg flog: „Den Namen hat ihm schon sein Züchter gegeben und der passt schon. Er ist sehr selbstbewusst, das war er sicher schon als Fohlen“, lachte Ahlmann im Interview mit dem NDR, der in der Derby-Woche rund acht Stunden Reitsport auf Spitzenniveau aus Klein Flottbek überträgt.

Dieser Sieg spülte ein Preisgeld von 99.000 Euro in seine Kasse, hatte aber noch eine andere Bedeutung für den 47-jährigen Springreiter aus Marl: „Dominator ist ein ganz besonderes Pferd für uns. Im Großen Preis ist er einfach Hammer gesprungen und hat im Stechen fast in jeder Distanz einen Galoppsprung weniger gebraucht“, schwärmte Ahlmann von dem 12-jährigen Zangersheider Hengst. „Das sind die besonderen Pferde, die man als Reiter braucht, um in solchen Prüfungen auch mal ganz vorne zu stehen.“ Christian Ahlmann hatte Dominator 2000 Z bereits als Vierjährigen im Stall, zunächst stand der züchterische Einsatz im Vordergrund, seit einigen Jahren der sportliche. Doch die Corona-Zeit bremste die Karriere des Rappen zunächst aus: „Er ist einfach ein Traumpferd. Er ist zwar jetzt schon zwölf, aber er hatte noch nicht so oft die Chance, sich zu zeigen und das ist unser erster richtig großer Sieg und ich hoffe, dass uns jetzt nichts mehr dazwischen kommt, um seine sportliche Karriere noch genießen zu können.“

Bereits 2013 hatte Christian Ahlmann mit seinem legendären Codex One den Großen Preis von Hamburg gewonnen: „Ich komme seit vielen, vielen Jahren hier her, ich komme auch durch die Verbundenheit zur Familie Jauß immer sehr gerne her. Wir haben immer eine sehr schöne Woche in Hamburg und heute ist ein besonderer Tag. Hoffentlich ein Startschuss für eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft.“ Dieser Erfolg wird im WM-Jahr sicher helfen, sich beim Bundestrainer für das Championat zu empfehlen.

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Ein Kuriosum gab es auf Platz zwei, denn gleich zwei Paaren gelang ein fehlerfreies Stechen mit exakt derselben Zeit und so teilten sich Europameister André Thieme mit seinem EM-Pferd DSP Chakaria und der Ire Michael Pender mit HHS Calais die silberne Schleife. Pender fühlte sich mit seinem Pferd sichtlich wohl auf dem herrlichen Rasenplatz in Klein Flottbek, der dem launischen Regenwetter in Hamburg trotzte: „Es ist ein fantastisches Turnier und ich bin froh, hier reiten zu dürfen. Calais fühlt sich hier sehr wohl und er sprang super!“

André Thieme findet sich mit DSP Chakaria in unfassbar guter Form wieder, reitet derzeit von Erfolg zu Erfolg – Siege in den USA und in Mannheim, jetzt der zweite Platz in Hamburg: „Ich weiß, dass ich etwas ganz besonders habe an diesem Pferd. Es ist im Moment wirklich alles anders für mich. Ich darf mir die Turniere und Einsätze für Chakaria aussuchen und es besteht fast die Gefahr, zu wenig zu springen. Deswegen war es mir heute auch wichtig, gut zu sein. Ich versuche sie einfach gesund zu halten. Wir haben jetzt noch einen Nationenpreis in Sopot und dann kommt Aachen. Ich hoffe, dass es einfach alles so bleibt!“

Derby-Veranstalter Volker Wulff konnte sich trotz des widrigen Wetters über beste Besucherzahlen des Turnierklassikers freuen: „Die Leute sind da, es ist rappelvoll, wir haben einen Samstag, wie wir ihn nicht mal bei schönstem Wetter hatten – wir freuen uns sehr!“

Der Derby-Sonntag bringt die Klassiker des Turniers. Die Ponyreiter starten in der Dressurarena in den Tag mit dem Deutschen Pony-Dressur-Derby. Anschließend wird das 62. Deutsche Dressur-Derby zelebriert. Beide Finals werden im Pferde- bzw. Pony-Wechsel entschieden. Im Springstadion haben ambitionierte Non-Professionals mit dem Amateur-Derby in der Spooks-Amateur Trophy die Chance, richtiges Derby-Feeling zu erleben, bevor die Spannung ins Unermessliche steigt: im 91. Deutschen Spring-Derby.

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