Kiel – Nie war die Segel-Bundesliga so stark besetzt wie in ihrem dritten Jahr. Nach intensiven Vorbereitungen in Nord, Ost, Süd und West scheint sich die harte Arbeit der Clubs ausgezahlt zu haben. An allen drei Tagen der 1. Segel-Bundesliga in Kiel tauschten die 18 Clubs die Tabellenränge laufend untereinander durch. Es war ein stetiges Kopf-an-Kopf-Rennen, das erst auf den letzten Metern der Chiemsee Yacht-Club vor dem Verein Seglerhaus am Wannsee und dem Kieler Yacht-Club für sich entschied.

Knapp, knapper, Kiel. So könnte man die zweite Station der Deutschen Segel-Bundesliga zusammenfassen. Alle 45 Rennen waren Begegnungen auf Augenhöhe. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen vom Allerfeinsten. Was auffällt: Die vermeintliche Favoritenrolle der großen Vereine scheint es in dieser Saison nicht mehr zu geben. Der amtierende Meister aus Hamburg, der Norddeutsche Regatta Verein, ungewohnt weit abgeschlagen (derzeit Gesamtneunter), die Tabelle – zur Freude aller – bunt durchgemischt.

Etwas geärgert haben müsste sich die Mannschaft des Verein Seglerhaus am Wannsee. Lange Strecken sah es nach einem Durchmarsch der Berliner aus, sie klebten förmlich an der Tabellenspitze. Das Team um Malte Kamrath präsentierte sich stark und wurde dann am Sonntag in den letzten Rennen von den siegreichen Bayern vom Chiemsee überholt und wurde „nur“ Zweiter. „Wir sind einfach in den letzten drei Rennen nicht mehr in Tritt gekommen. Wir haben es nicht geblickt…”, sagte Taktiker Tim Elsner. Schade, dennoch fährt der VSaW mit einem guten vierten Tabellenplatz zur nächsten Station nach Warnemünde an die Ostsee.

Und dann war da noch der Lokalmatador. Dieser hatte vor dem Start in Kiel sehr tief gestapelt: „Ein anderes Ziel außer den Klassenerhalt kann es zurzeit für uns nicht geben…“ Ziel verfehlt, könnte man sagen. Im letzten Rennen katapultierten sich die Schleswig-Holsteiner auf den dritten Rang. Der Befreiungsschlag kam damit schneller als gedacht. „Das Team hat einen sensationellen Job gemacht und so haben wir uns im letzten Rennen noch aufs Treppchen vorgekämpft. Wir freuen uns riesig über diesen ‚kleinen Heimsieg’, so Steuermann Oliver Schwall. Aktuell liegen die Kieler auf dem siebten Tabellenplatz. Bleibt abzuwarten, wie sich die Crew in knapp vier Wochen vor Warnemünde schlägt. Welche Crew geht wohl dieses Mal an den Start? Wir bleiben dran.

Qualifikationsregatta vor Glücksburg

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Glücksburg – Im Oktober herrscht wieder Ausnahmezustand in einer kleinen Stadt kurz vor der dänischen Grenze: Glücksburg. Hier kämpfen vom 9. bis 11. Oktober hunderte Seglerinnen und Segler um einen der sechs begehrten Startplätze für die 2. Segel-Bundesliga 2016. Derzeit sind nur noch sechs der 54 Startplätze für die Qualifikationsregatta frei (Stand 18. Juni).

Im Herbst geht der Wahnsinn um die begehrte Teilnahme an der 2. Segel-Bundesliga in eine neue Runde. Alle Neubewerber messen sich vor Glücksburg mit anderen Clubs aus ganz Deutschland, um zu beweisen, dass sie das Zeug zur Teilnahme am Vereinswettbewerb der Segler haben.

Bereits zum dritten Mal findet die Qualifikation auf der Flensburger Förde statt. Und wieder vermelden die Organisatoren einen riesigen Ansturm auf die begehrten Startplätze. Aktuell ist nur noch Platz für sechs neue Clubs. Sind auch diese Plätze weg, öffnet sich eine Nachrückerliste. Es gilt: First come, first serve!

 

 

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