Quakenbrück – Schleswig-Holsteins Rollstuhlbasketball-Damen kehren sieglos, aber mit Erfolgserlebnissen, von den Deutschen Meisterschaften zurück. In der Quakenbrücker Artland-Arena präsentierten sich die Nordlichter deutlich verbessert gegenüber ihrer ersten Teilnahme im Vorjahr. Zudem wurde die 14-jährige Fabienne Depping (Foto) mit einer Auszeichnung bedacht. Sie heimste die Trophäe der „besten jungen Spielerin“ ein.

Am ersten Veranstaltungstag wartete mit Nordrhein-Westfalen gleich der schwerste Brocken der Vorrunde auf die junge Mannschaft des RBSV Schleswig-Holstein. Und entsprechend deutlich war auch die Niederlage. Beim 24:78 machte der spätere Deutsche Meister nur einige Minuten lang ernst und nutzte die restlichen 32 Spielminuten für ein Training unter Wettkampfbedingungen. Bereits in dieser Partie ließ Depping ihr Können aufblitzen. Sie erzielte immerhin ein Drittel der Korbpunkte des Teams.

Am zweiten Tag forderten die Damen aus Bayern die RBSV-Mannschaft im ersten Spiel heraus. Nach zerfahrenen aber ausgeglichenen ersten zehn Spielminuten, drehten die Süddeutschen im zweiten Viertel richtig auf und setzten sich zur Halbzeit mit 27:8 ab. Dieser Rückstand erwies sich als zu große Bürde, denn selbst größte Anstrengungen änderten in den beiden Schlussabschnitten nichts an der zweiten klaren Niederlage (22:44).

An einem Sieg schnüffeln durften die Nordlichter im Spiel gegen die Spielgemeinschaft aus Baden-Württemberg/Rheinland-Pfalz. Die Partie war ab dem zweiten Viertel ausgeglichen mit leichten Vorteilen für Schleswig-Holstein – wenn da nicht die ersten zehn Minuten gewesen wären, die völlig verschlafen wurden (2:10). Am Ende war die 28:35-Niederlage fast schon unverdient und mehr als ärgerlich. Denn so nah am selbst gesteckten Etappenziel waren die Schleswig-Holsteinerinnen noch nie. Nach den hohen Niederlagen im Vorjahr wünschten sie sich nämlich nichts mehr als den ersten Sieg.

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In den abschließenden Überkreuzspielen trafen die Schleswig-Holsteinerinnen noch am Sonnabend auf das Team Niedersachsen. Bis zur Halbzeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit dem Nordrivalen. Der Pausenrückstand betrug nur drei Zähler. Doch der Start ins dritte Viertel verlief unglücklich. Ein 10:2-Lauf Niedersachsens stellte die Weichen binnen fünf Spielminuten. Wer jetzt jedoch meinte, diese Partie sei bereits gelaufen, der irrte. Die Rot-Weiß-Blauen Damen kämpften in den letzten zehn Spielminuten noch einmal, doch ihr aufopferungsvoller Kampf sollte am Ende nicht belohnt werden. Mit 26:31 verließen sie den Platz mit der vierten Niederlage des Turniers im Gepäck.

Beim letzten Spiel am Sonntagmorgen war dann schon weitestgehend die Luft raus. Erneut war Baden-Württemberg/Rheinland-Pfalz der Gegner, gegen den die SH-Landesauswahl dann erst zum Ende des Auftaktviertels in Schwung kam. Da jedoch lagen sie bereits 4:13 zurück. Über die restliche Spielzeit jedoch war das Team von Landestrainer Bernd Eickemeyer (Nusse) erneut ein gleichwertiger Gegner und nahm auch diese 28:37-Niederlage erhobenen Hauptes hin.

„Wir sind immer noch in der Aufbauphase und dürfen nicht zu viel erwarten“, wertete der Coach die Auftritte seines Teams, bei dem er jedoch deutliche Entwicklungsschritte ausmachen konnte. Der Abstand zu den anderen Landesverbänden sei dementsprechend sichtbar kleiner geworden, so Eickemeyer weiter.

Für Schleswig-Holstein spielten: Janine Gädicke, Fabienne Depping, Nicole Sieber, Hilke Theophile (alle Nusse), Jutta Saggau, Johanna Ernst (beide Kiel), Lara von Haaren (BG West) Lena Kintscher (Lübeck) und Johanna Nielsen (Adelby).

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