Lübeck – Plötzlich 30! 1987 wurde die Lübecker Altstadt mit dem UNESCO-Welterbe-Titel
ausgezeichnet. 1987 ist auch das Geburtsjahr der Gregor-Wintersteller-Sportstiftung. In
Lübecks ältestem Gasthaus, der Schiffergesellschaft, hat die Stiftung jetzt ihr 30-jähriges
Bestehen gefeiert – mit mehr als 70 Gästen, darunter vielen Vertretern aus Lübecker
Sportvereinen.

30 Jahre Sportstiftung – das sind 30 Jahre Gregor Wintersteller. „Ich habe den Einstieg in
meine berufliche Laufbahn dem Sport zu verdanken. Deshalb war und ist es mir ein
besonderes Anliegen, dem Sport etwas zurückzugeben“, beschreibt Wintersteller seine
Intention. Wintersteller, der in der Nähe von Salzburg aufgewachsen ist und in seiner
Jugend ein talentierter Fußballer war und in der Landesauswahl spielte, zog es mit 22
Jahren ins Westfälische, wo er beim damaligen Regionalligisten Hammer SV schnell Fuß
fasste. Vorsitzender des Vereins war Juwelier Hubert-Otto Mahlberg. „Er nahm mich wie
einen Sohn unter seine Fittiche, was letztlich auch die entscheidende Weichenstellung für
mein berufliches Leben war“, erzählt Wintersteller. 1972 machte sich Wintersteller dann in
Lübeck selbstständig.

Die Idee zur Stiftung entstand aus einer Ablehnung. 1987 wollte Wintersteller der Hansestadt
25.000 Mark für ein Sportprojekt übereignen. „Doch die Stadt fand kein geeignetes Projekt
dafür. Als Alternative sind wir dann auf eine Stiftung gekommen“, erinnert sich Horst
Frohberg, Vorsitzender der Stiftung. Am 7. Dezember 1987 wurde die Satzung vom
damaligen Innenminister genehmigt, die Stiftung somit rechtsfähig. Zum Gründungsvorstand
gehörten neben dem Stifter und Frohberg noch Senator Gerd Rischau, Uwe Freise,
Sportchef der Lübecker Nachrichten, und Sportamtsleiter Wolfgang Alfs sowie später Sport-Senatorin Anke Horn.

In den 30 Jahren hat die Stiftung hunderte Sportler und Vereine aus Lübeck unterstützt.
Die Olympia-Teilnehmer Simon Grotelüschen, Igor Wandtke und Maximilian Munski, der in
Rio 2016 mit dem Deutschland-Achter Silber gewann, gehörten ebenso dazu wie Karateka,
Schachspieler und Tänzer. „Wir haben als vergleichsweise kleine Stiftung nicht nur die
klassischen olympischen Sportarten bedacht“, erinnert Gerd Rischau in seiner Laudatio.
Auch daran, dass die Ehrung des Ehrenamtes, der vielen stillen Helfer, ohne die der Sport
nicht möglich wäre, in all den Jahren ein besonderes Anliegen der Stiftung ist. Im Rahmen
der Feier wurden so Martin Liebschwager (Lübecker Marathon e.V.), Manfred Schulz (TSV
Schlutup) und Mark Holtze (ASC Lübeck) geehrt.

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Insgesamt hat die Stiftung in 30 Jahren mehr als 580.000 Euro ausgeschüttet. Das
Stiftungskapital ist von einst 100.000 Mark auf 735.000 Euro angewachsen. Zum 30-jährigen
Bestehen betritt die Stiftung nun Neuland. „Wir haben neben der normalen Förderung einen
Talente-Kader initiiert, mit dem wir die sportlichen Hoffnungen aus Lübeck finanziell
unterstützen wollen. Die Sportler selbst oder ihre Eltern müssen für Wettkämpfe,
Trainingslager oder Sportkleidung tief in ihre eigenen Taschen greifen. Wir wollen sie
entlasten, somit helfen, dass sie in Lübeck bleiben können“, erklärt Frohberg und ergänzt:
„Und wir wollen damit auch andere Stiftungen und Unternehmen ermutigen, sich dem Projekt
anzuschließen.“

Zum Förderkader gehören: Ruderer Finn Schröder (Lübecker RG) und Karateka Patrick
Urban (Karate-Dojo Lübeck), die beide die Olympischen Spiele 2020 im Visier haben,
Mehrkampf-Talent Mareike Rösing (TuS Lübeck 93), Rollkunstläuferin Emilia Zimermann
(REV Lübeck), Boxer John Bielenberg (Boxclub Lübeck), Judoka David Ickes (Budokan
Lübeck) und Leichtathlet Joel Kuluki (LBV Phönix).

Das Foto zeigt den Förderkader mit dem Vorstand der Stiftung: Dagmar Wintersteller (Vorstand), Patrick Urban, David Ickes, Horst Frohberg (Vorstand), Emilia Zimermann, Jens Kürbis (Vorstand), Joel Kulucki, Mareike Rösing, Stifter Gregor Wintersteller (von links)
Es fehlen: John Bielenberg und Finn Schröder.

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