Lübeck – Wie eine Bleischürze legte sich die schwüle Sommerhitze an Regattatag zwei der Travemünder Woche über die Lübecker Bucht und machte den Regattasport zu einem schwierigen Geschäft. Nach einer Startverschiebung am Vormittag – lediglich die Segel-Bundesliga lief zum Start aus, beorderte Gesamtwettfahrtleiter Andreas Denecke die Flotten am Mittag auf die Bahn, um gegen 13 Uhr starten zu können.

Doch die geringen Druckunterschiede im kompakten Sommerhoch machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Zwar versuchte sich die Jollenbahn vor der Mecklenburger Küste an einem Start, musste das Unternehmen aber kurz darauf wieder abbrechen. Auch die Seesegler fanden auf der landfernen Bahn bis zum Nachmittag keine verwertbare Brise. Als Andreas Denecke dann wegen einer gewittrigen Zelle über Travemünde aus Sicherheitsgründen die Lage auf dem Wasser sondierte, setzte sich doch noch eine segelbare Brise durch. Die Gewitterzelle zog ab, und sowohl die Seesegler als auch die Finns und die RS-Klassen kamen noch zum sportlichen Einsatz, segelten sogar jeweils zwei beziehungsweise drei Wettfahrten.

Die Dyas und Trias, die heute in ihre TW starteten, mussten aufgrund der schwierigen Windverhältnisse indes auf die erste offizielle Wettfahrt verzichten. Das gab den Dyas allerdings die Gelegenheit, sich zu den Trave Races zu präsentieren (Foto). Der Schweizer Peter Brandt sicherte sich hier den Sieg.

Finn
Fabian Lemmel bleibt das Maß der Dinge bei den Finns. Zwar kassierte der Berliner in der dritten Wettfahrt einen „Ausrutscher", als er „nur" als Dritter die Ziellinie passierte, doch danach rückte er das Bild wieder gerade. Mit nunmehr drei Siegen und dem dritten Platz führt er das Feld souverän vor den beiden noch folgenden Regattatagen an. Dagegen kassierte sein bisher ärgster Verfolger, Kai Falkenthal aus Kiel, ein echtes Streichresultat. Sein 24. Platz in der dritten Wettfahrt warf ihn weit zurück. Die Situation kann sich für den Ex-Olympiasegler aber noch deutlich verbessern, wenn er ab der fünften Wettfahrt dieses Ergebnis aus der Wertung nehmen darf.

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RS Feva
Intensive Trainingsarbeit und hohes Engagement zahlen sich in der Klasse der RS Feva aus. Mit Lukas Kosata/Jan Richter und Lucie Kosatova/Eliska Richterova liefern sich zwei tschechische Duos ein doppeltes Geschwisterduell – unter der Obhut des Vaters der Richter-Geschwister. Jan Richter ist der Trainer der beiden Crews. „Sie sind talentiert und arbeiten hart", so der Trainer. „Wir segeln das zweite Jahr zusammen und machen hier auf der Ostsee mit den Wellen ganz neue Erfahrungen. Daher sind wir sehr glücklich mit dem zweiten Platz", berichtet Lucie Kosatova. Mit Starts bei großen Regatten in der Schweiz und den Niederlanden haben sie allerdings schon internationale Erfahrungen gesammelt. Die jeweiligen Brüder stehen nach der Serie 1, 4, 1, 1, 4 an der Spitze des Feldes. „Ich war noch nie auf Platz eins bei einer Regatta und bin sehr nervös", so Lukas Kosata.

RS Aero
Juliane Barthel hat am zweiten Tag der Wettbewerbe in der RS Aero-Klasse zum Angriff auf Platz eins geblasen. Mit zwei Wettfahrt-Siegen in den abschließenden Rennen des Tages heftete sich die Seglerin vom Dümmer an das Heck des führenden Schweizers Timo van Roomen. Mit im Spiel um die Top-Platzierung ist aber auch noch Marcus Walther (Langen), der sich punktgleich mit Juliane Barthel nur aufgrund eines fehlenden Rennsieges mit Platz drei begnügen muss.

RS 500
Eng an der Spitze des kleinen Feldes wird es für Felix Krause/Kathrin Hoffmann. Die ärgsten Verfolger Friederike Hauschulz/Maximilian Koschay sind nach sechs von zwölf geplanten Wettfahrten nur zwei Punkte entfernt.

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