Travemünde – Auf auf den Regattabahnen wird so langsam das Final-Wochenende eingeläutet. Gestern gab es doppelten deutschen Titeljubel: Sowohl die Jugendklasse Laser 4.7 als auch die Dyas beendeten ihre Regatten vor Travemünde mit der Vergabe der deutschen Meisterschaftsmedallen. Mit Jasper Paulsen kommt der neue Jugendmeister der Laser 4.7 aus Kiel; die besten deutschen Dyas-Segler Arndt Fingerhut/Julian Stricker kommen vom hessischen Edersee. Von Travemünde reist Paulsen direkt nach Moss in Norwegen. Dort beginnt am Wochenende die Jugend-Europameisterschaft. Danach steigt er in den Laser Radial um.

Bei den Laser Radial muss Nik Willim  aus Schleswig noch warten, bevor er zum deutschen Jugendmeister gekürt wird. Denn die Titelkämpfe in dieser Klasse enden erst heute. Die Goldmedaille ist Willim allerdings nicht mehr zu nehmen. Nach neun Siegen in neun Rennen muss er zum finalen zehnten Lauf gar nicht mehr antreten, und auch Verfolger Max Wilken (Röbel) ist nicht mehr vom Silberrang zu verdrängen.

Im Gegensatz zu seinem Sohn muss Andreas Willim bei den Laser Standard heute noch auf das Wasser, um seinen Travemünder-Woche-Sieg zu sichern. Die Chancen stehen dafür aber gut, denn mit vier Siegen in den sechs Wettfahrten liefert er bisher eine souveräne Leistung ab.

Von Peking direkt nach Travemünde und dort zum Deutschen Meister-Titel: So gestaltete sich die Woche für Dyas-Segler Arndt Fingerhut. Seit eineinhalb Jahren ist der Segler vom Edersee nicht mehr auf der Dyas aktiv gewesen, da er beruflich in China eingespannt ist. Doch die Travemünder Woche wollte er sich nicht entgehen lassen und wagte dafür nach dem Direktflug aus China das Experiment mit seinem neuen Vorschoter Julian Stricker.

Während die Dyas inzwischen schon verpackt sind, haben die Tornado gerade erst den Auftakt in die Europameisterschaft hingelegt. Die griechischen Weltmeister Iordanis Paschalidis/Konstantinos Trigkonis gelten als die herausragende Tornado-Crew derzeit. Sie verwiesen in den drei Tagesrennen dreimal die europäischen Titelverteidiger Roland und Nahid Gäbler aus Bremen auf den zweiten Platz. Der Olympiadritte von 2000, Roland Gäbler, konnte sich dennoch an den Wettfahrten berauschen: „Das war eine Welle, wie ich sie lange nicht erlebt habe – brutal für den Körper, aber Segeln von seiner schönsten Art.“ Seine Ehefrau Nahid gestand einige Fehler im Laufe der Rennen ein, fand aber, dass die Crewarbeit nach einem dreiviertel Jahr Pause auf dem Tornado schon wieder sehr gut lief: „Seit der WM im Oktober waren wir nicht mehr auf dem Boot. Aber es war schönes Segeln, das uns an 2010 erinnert hat, als wir hier Weltmeister geworden sind. Travemünde ist einfach unser Lieblingsrevier.“

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Am zweiten Tag der Europameisterschaft der International 14 zementierten die Briten ihre Vormachtstellung in Europa. Mit Archie Massey auf Platz eins gefolgt von Daniel Holman und Glen Truswell auf den beiden folgenden Plätzen weht derzeit auf dem gesamten Podium der Union Jack. Bis Sonnabend haben aber die Deutschen mit Oliver Voss/Jens Holscher (Kiel/Lübeck) als derzeit Beste auf Rang vier noch die Chance, in den Medaillenkampf einzugreifen.

Aktuell ebenfalls ohne deutsche Medaillen werden die bis Sonnabend laufenden Weltmeisterschaften der Jugendboot-Klasse O’pen Bic ausgehen. In den nach Altersklassen gesonderten Wertungen führen: Paula Igual Garcia (Spanien) in der U19, der Italiener Federico Zampiccoli in der U16 und Jack Challands (Australien) bei den jüngsten Akteuren der Travemünder Woche in der U13. Am nächsten dran an einer deutschen Medaille ist in der U19 der Surendorfer Hanno Christiansen auf Platz fünf.

Top-Platzierungen haben dagegen Aktive des Kieler Yacht-Clubs bei den gestern begonnenen deutschen Titelkämpfen in der 505er- und J/22-Klasse im Visier. Wolfgang Hunger und Julien Kleiner (Kiel) führen nach drei Rennen mit drei Siegen bei den Fiven, Martin Menzner liegt mit seiner Crew in der J/22 in Führung vor dem Lübecker Svend Hartog.

Auf der Trave starten heute um 17 Uhr die Teams der Bootsklasse 505er zum SAP Trave Race und auf der SAP Medienbahn sind ebenfalls die Rennen der 505er.

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