Travemünde – Aufgrund der schon früh angefangenen Gewitter konnten heute keine weiteren Wettfahrten gesegelt werden. Glücklich darüber: Die Sieger von gestern. Ohne auch nur ein einziges Manöver gesegelt zu sein, konnten diese heute den Weltmeistertitel entgegennehmen.

Bei den Damen siegte das italienische Team Carlotta Omari / Francesca Russo Cirillo. „Jetzt fühlen wir uns überglücklich. Im vergangenen Jahr waren wir noch Fünfte, jetzt haben wir gewonnen – das ist einfach toll“, sagte Steuerfrau Carlotta Omari. „Es hat uns geholfen, dass wir immer an uns geglaubt haben und immer konzentriert geblieben sind. Das war im vergangenen Jahr nicht so“, fügte Francesca Russo Cirillo hinzu. „Wir haben gestern einfach unser Rennen gemacht, haben nicht darüber nachgedacht was wäre wenn, sondern sind fokussiert aufs Segeln geblieben“. Für Kimberly Lim/ Savannah Siew aus Singapur war das Absagen der geplanten zwei Wettfahrten für heute fatal. Bis gestern führten sie durchweg die Ergebnisliste an. Heute wären sie gerne rausgefahren und wieder die Spitze erklommen. Somit erreichen sie nun aber die silberne Medaille. Bronze geht an die Griechinnen Aikaterini Tavoulari/ Foteini Koutsoumpou.

Das beste deutsche Team hat den 11. Rang inne. „Unser Ziel waren die Top Ten, wir hätten unser Ergebnis heute gerne verbessert. Im kommenden Jahr wollen wir in den 470er umsteigen“, sagte Dahnke.

In der Open Klassen behaupteten sich die Spanier Jose Manuel Ruiz / Fernando Dávila (Bild). Sie führten zwar durchweg immer zum Tagesende, doch gestern mussten sie zwischenzeitlich mal den ersten Platz an das israelische Team Ido Bilik / Ofek Shalgi abtreten. Doch sie segelten konstant weiter und eroberten schließlich die Goldmedaille. „Wir segeln jetzt zwei Jahre zusammen. Hätte man uns vor zwei Jahren gesagt, wir stehen heute hier, hätten wir das niemals geglaubt. Wir arbeiten einfach gut zusammen und ergänzen uns wunderbar“, sagte Ruiz. „Wie es weiter geht wissen wir noch nicht. Wir haben uns voll auf die WM konzentriert und wollen danach mal gemeinsam sprechen“. Silber geht an das französische Team Hippolyte Machetti / Sidoine Dantes und Bronze an Ido Bilik / Ofek Shalgi aus Israel.

Bestes deutsches Team ist Maximilian Hibler / Madlen Geisler aus Bayern auf Rang 17. Der Kieler Lamay Gwendal mit Vorschoter Philipp Roitsch erwischte gestern keinen guten Tag. Zunächst noch ein aussichtsreicher 5. Platz, dann die Ränge 48 und 58 – insgesamt 21.

Bei der 420er WM gingen rund 390 Sportler aus 27 Nationen, darunter Australien, Neuseeland, Malaysia oder Angola an den Start. Auf dem Priwall hatten sie ihr Lager aufgeschlagen – nach 40 Jahren war es die erste WM, die wieder in Deutschland ausgetragen wurde: „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir es geschafft haben die Weltmeisterschaft einer der bedeutendsten Nachwuchsklassen weltweit – hier segeln die Olympiastars von morgen – nach Deutschland und nach Lübeck geholt zu haben. Erst zwei Mal wurde die WM überhaupt in Deutschland ausgetragen. Es freut uns sehr“, sagte Jens Kath, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Travemünder Woche gGmbH.

Während die 420er Segler noch lange auf ihren endgültigen Abbruch des Regattatages warten mussten, beschlossen die Drachen-Segler schon am Morgen um 10 Uhr, dass sie es für diese Regatta gut sein lassen wollen. Nach sechs von sieben geplanten Wettfahrten steht ganz oben auf der Ergebnisliste der Hamburger Thomas Müller (NRV), mit vier Punkten Vorsprung vor der Lübeckerin Tanja Jacobssohn. Tim Ladehof (Rendsburg) beendet die Norddeutsche Meisterschaft mit zwei Punkten Rückstand auf Rang drei. Im Feld der insgesamt 17 Drachen-Teams nahmen vier Crews aus Lübeck teil. Für Wettfahrtleiter Hans-Herbert Hoffmann war das voraussichtlich der letzte Einsatz bei der Travemünder Woche. Nach jahrzehntelanger ehrenamtlicher Tätigkeit hier wurde er gemeinsam mit dem obersten Wettfahrtleiter Walter Mielke und seiner rechten Hand Gerd Gurgel verabschiedet.

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Die Ergebnisse in der Übesicht:

420er Weltmeisterschaft:

Open Klasse:

1. Jose Manuel Ruiz / Fernando Dávila (ESP) 4.0 8.0 3.0 4.0 6.0 2.0 21.0 (45.0) 9.0 12.0 69.0

2. Hippolyte Machetti / Sidoine Dantes (FRA) 4.0 8.0 4.0 10.0 1.0 21.0 17.0 2.0 (24.0) 5.0 72.0

3. Ido Bilik / Ofek Shalgi (ISR) 10.0 17.0 2.0 18.0 9.0 3.0 1.0 10.0 3.0 (28.0) 73.0

4. Muhamad Faizal Norizan / Ahmad Syuki Abdul Aziz (MAS) 6.0 11.0 5.0 8.0 18.0 1.0 11.0 (26.0) 6.0 16.0 82.0

5. Adrián Domínguez / Calixto Abalo (ESP) 2.0 1.0 9.0 7.0 (31.0) 6.0 26.0 14.0 17.0 3.0 85.0

Damen Klasse:

1. Carlotta Omari / Francesca Russo Cirillo (ITA) 7.0 1.0 2.0 2.0 4.0 1.0 14.0 (29.0) 6.0 3.0 40.0

2. Kimberly Lim / Savannah Siew (SIN) 5.0 2.0 1.0 1.0 3.0 2.0 (20.0) 17.0 12.0 2.0 45.0

3. Aikaterini Tavoulari / Foteini Koutsoumpou (GRE) 1.0 (43.0) 2.0 8.0 1.0 2.0 3.0 24.0 5.0 1.0 47.0

4. Elena Picotti / Maria Coluzzi (ITA) 15.0 9.0 1.0 3.0 5.0 6.0 (43.0) 13.0 2.0 5.0 59.0

5. Souzana Bakatsia / Nikoletta Papageorgiou (GRE) 1.0 23.0 5.0 6.0 1.0 7.0 (34.0) 6.0 1.0 11.0 61.0

Drachen Norddeutsche Meisterschaft:


1. Thomas Müller (NRV) 2.0 (6.0) 1.0 1.0 3.0 3.0  10.0
2. Tanja Jacobsohn (LYC) 1.0 3.0 2.0 6.0 (9.0)  14.0
3. Tim Ladehof (RVR) 3.0 1.0 (5.0) 3.0 4.0 5.0  16.0
4. Uwe Lätzsch (NRV) 4.0 5.0 7.0 (10.0) 1.0 7.0  24.0
5. Benjamin Morgen (NRV) 9.0 4.0 (10.0) 5.0 10.0 1.0  29.0

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