Rostock – Die dritten Viertel brachten in Rostock jeweils die Entscheidung: Nusses Rollstuhlbasketballer kehren mit der gemischten Bilanz von einem Sieg und einer Niederlage zurück. Nach dem kräftezehrenden 47:37 (7:9, 17:19, 29:27) gegen den gastgebenden PSV ließen die Widder erneut den Damen der BG-Baskets aus Hamburg den Vortritt (41:60). Nusse rangiert mit jetzt 10:4 Punkten nach sieben Spielen hinter den Hamburgerinnen auf Tabellenrang zwei in der Regionalliga Nord.
Trotz der erneuten Niederlage gegen die Nationalspielerinnen von der Elbe war Rams-Coach Bernd Eickemeyer nicht unzufrieden mit der Leistung seines Teams: „Nach dem harten Kampf gegen Rostock noch so lange gegen die starken Hamburgerinnen mitzuhalten, ist aller Ehren wert.“ Weiteres Lob kam von Rückkehrer Jan Wienk: „Bis zur Halbzeit konnte ich nicht glauben, was ich auf der Anzeige las. Wir haben aber auch bärenstark verteidigt und die Mädels viele Punkte liegenlassen.“ Genau das gefiel Londons Goldcoach Holger Glinicki überhaupt nicht. Der Damen-Nationaltrainer aus Hamburg tobte an der Seitenlinie und wohl auch später noch beim „Pausengebet“ in der Kabine.
Besser wurde das Spiel der BG-Damen jedoch auch nach der Pause nicht. Allein Pointguard Annika Zeyen fand ihre Treffsicherheit aus der Halbdistanz wieder und wurde neben der rapide einbrechenden Kondition der Widder im dritten Abschnitt zum entscheidenden Faktor. Im Nusser Trikot nahmen Lasse Eickemeyer (14), Andreas Rohde (12), Corin Depping (11), Jan Wienk (4), Nadine Bollgehn, Nicole Sieber, Fabienne Depping und Magnus Gläser diese erwartete Niederlage wie „echte Männer“ hin.
Unerwartet schwer war jedoch zuvor die Partie gegen die bislang sieglosen Gastgeber vom PSV Rostock. Die Widder hatten sich taktisch einiges vorgenommen gegen den Aufsteiger, verschliefen jedoch die Anfangsphase vollkommen. Bis weit ins zweite Viertel hinein mussten sie deshalb einer PSV-Führung hinterherfahren. „Damit war der Matchplan schon Makulatur“, ärgerte sich Nusses Coach über das verkrampfte und fehlerbehaftete Spiel seiner Mannschaft, die jedoch in der Defensive einen tollen Job machte.
In der Pause dann befreite der Coach sein Team vom Gros der taktischen Zwänge. Zudem traf jetzt etwas überraschend Jung-Center Corin Depping (Foto, rechts) in der Halle ein. Der 17-jährige Mannhagener war von seinen Chef kurzfristig vom Wochenend-Dienst freigestellt und von seiner Mutter an die Warnow gefahren worden. Mit jetzt zwei langen Spielern trumpften die Nusser besonders unter dem gegnerischen Korb besser auf und bauten ab der 21. Spielminute ihre Führung Stück für Stück aus. Am Ende steuerte der Hinterhergereiste noch acht Korbpunkte zum Sieg bei. Die übrigen Zähler verteilten sich auf Rohde (16), Wienk (13) und L. Eickemeyer (8).

 

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