
Stuttgart – Der SSC Palmberg Schwerin lieferte dem MTV Stuttgart am vergangenen Sonnabend im letzten Spiel vor dem Jahreswechsel einen engagierten Kampf, musste sich am Ende jedoch mit 0:3 geschlagen geben. Nach starkem Beginn der Gäste kämpften sich die Stuttgarterinnen in einem umkämpften ersten Satz zurück, behielten in einem von Video-Challenges und Momentumwechseln geprägten zweiten Durchgang die Oberhand und setzten sich schließlich im dritten Satz dank höherer Durchschlagskraft und Blockstärke durch.
Guten Start nicht ins Ziel gebracht
Schwerin erwischte mit starken Aufschlägen und hohem Tempo über die Mitte einen gelungenen Start in den ersten Durchgang und setzte sich früh mit 6:4 ab. Ein Aufschlagpunkt von Britte Stuut sowie gute Abwehrleistungen ermöglichten den Gästen eine 9:7-Führung und wenig später das 11:8, was Stuttgarts Trainer Konstantin Bitter zur ersten Auszeit zwang. Schwerins Zuspielerin Vedrana Jaksetic agierte sehr variabel und machte es den Gastgeberinnen zunächst schwer, ins Spiel zu finden. Stuttgart hielt jedoch über Punkte von Varela, Martin und Koulberg Anschluss, sodass der Schweriner Vorsprung auf einen Zähler schmolz und Felix Koslowski beim Stand von 15:14 zur Auszeit griff.
Eine erfolglose Challenge der Stuttgarterinnen bescherte Schwerin den 16. Punkt, doch Pauline Martin ließ Stuttgart nicht abreißen. Nach dem Doppelwechsel mit Kästner und Groter gelang den Gastgeberinnen beim 17:17 erstmals der Ausgleich. In der Folge verlief der Satz im Gleichschritt, begünstigt durch Aufschlagfehler auf beiden Seiten, bis Stuttgart bei 22:21 erstmals in Führung ging und Schwerin zur Auszeit zwang. Jet Kok glich aus, ehe Kapitänin Hölzig Schwerin mit 23:22 wieder in Front brachte. Nach Auszeit und Punkt für Stuttgart stand es 23:23, bevor ein Ass von Varela den Gastgeberinnen den ersten Satzball einbrachte. Nach Diskussionen an der Seitenlinie wehrte Schwerin diesen durch einen Aufschlagfehler ab, doch Pauline Martin erspielte Stuttgart eine weitere Chance, die schließlich ein Block gegen Hölzig zum 26:24-Satzgewinn nach Aufholjagd für die Gastgeberinnen nutzte.
Beeindruckende Aufholjagd – ohne Ertrag
Der zweite Satz war geprägt von zahlreichen Video-Challenges und wechselnden Momentumphasen, begann jedoch klar zugunsten der Gastgeberinnen. Stuttgart erwischte den besseren Start, setzte sich früh mit zwei Punkten ab und baute den Vorsprung bei unveränderter Formation weiter aus. Zuspielerin Shaffmaster leitete mit einer starken Aufschlagserie die 5:1-Führung ein, an der auch eine frühe Schweriner Auszeit zunächst nichts änderte. Erst Mia Kirchhoff gelang der wichtige Sideout zum 2:6. Schwerin zeigte anschließend ebenfalls seine Qualitäten von der Grundlinie: Marije den Brinke verkürzte mit druckvollen Aufschlägen auf 4:6. Stuttgart ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken, hielt das Momentum auf eigener Seite und erhöhte durch starke Aufschläge von Holthaus, effektive Blocks von Varela sowie weitere Punkte von Stautz und Koulberg auf 11:4. In dieser Phase war Schwerin in allen Elementen zunächst unterlegen, kämpfte sich aber mit viel Einsatz und Moral zurück in den Satz.
Um den Lauf zu stoppen, reagierte Schwerin mit dem Doppelwechsel Kohn und Artyshuk, später erhielten auch Vos und Grozer beim Stand von 6:13 ihre Einsatzzeit. Die Gäste verkürzten Punkt um Punkt auf 12:17, wobei vor allem Iris Vos im Angriff und Block Akzente setzte. Beim 15:18 sah sich Stuttgart zur Auszeit gezwungen, da sich zu den Schweriner Punkten zunehmend auch Fehler der Gastgeberinnen gesellten und der Vorsprung auf zwei Zähler zusammenschmolz. Wie bereits im ersten Durchgang kam es beim Stand von 19:16 zu einer längeren Unterbrechung durch das Schiedsgericht infolge einer Video-Challenge. Nach der Pause behielt Anna Artyshuk die Nerven und verwandelte ihren Angriff, ehe Schwerin die Stuttgarter Führung von 20:17 auf 20:19 verkürzte – Ausdruck einer beeindruckenden Aufholjagd des neu formierten Sechsers nach zuvor deutlichem Rückstand. In der Schlussphase waren es jedoch ärgerliche Fehler im Aufschlag und Angriff auf Schweriner Seite, die Stuttgart wieder in die Karten spielten und den Gastgeberinnen letztlich den 25:21-Satzgewinn sicherten.
Nichts Zählbares, aber eine deutliche Steigerung
Im dritten Satz vertraute Felix Koslowski zunächst auf die Formation mit Kohn, Grozer, Vos, Artyshuk, ten Brinke und Gerritsen. Der Durchgang begann ausgeglichen, ehe Stuttgart sich mit konsequentem Spielaufbau und höherem Druck im Angriff auf 8:5 absetzte. Schwerin reagierte kurz zuvor mit einem Wechsel und brachte Jet Kok für Iris Vos, die zunehmend am gut stehenden Stuttgarter Block hängen blieb. Kok fügte sich gut ein, doch Stuttgart erhöhte weiter das Tempo im Angriff und behauptete beim 10:7 die Führung. In der Folge blieben die Gastgeberinnen tonangebend, während Schwerin den Doppelwechsel wieder zurücknahm und Hölzig für Grozer ins Spiel kam. Stuttgart nutzte seine Chancen konsequent und zog bis auf 17:11 davon.
Eine starke Aufschlagserie von Jet Kok brachte die Gäste noch einmal auf 13:17 heran, doch Stuttgart zeigte sich weiterhin sehr aggressiv am Netz und baute den Vorsprung auf 20:15 aus. Zwei Asse von Mia Kirchhoff sorgten kurz darauf für den 18:20-Anschluss und zwangen Stuttgart zur Auszeit. In der Schlussphase ließen die Gastgeberinnen jedoch nichts mehr anbrennen: Drei Punkte in Folge, unter anderem durch Holthaus, stellten die Weichen endgültig auf Satzgewinn. Mit 25:20 sicherte sich Stuttgart auch den dritten Durchgang und entschied das letzte Spiel vor dem Jahreswechsel für sich. Mit 11:5 Blocks und 57:44 Gesamtpunkten war Stuttgart auch statistisch überlegen, wenngleich sich Schwerin deutlich besser präsentierte als noch bei der Pokalniederlage vor einigen Wochen.
Bildquellen
- Stuttgart vs SSC: SSC Palmberg Schwerin/oH
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