Phönix tauscht Heimrecht – TuS hofft auf Wiedergutmachung – Moisling und Travemünde mit schweren Auswärtshürden

Lübeck – Nach- oder gar ein Vorteil? Eigentlich sollte die Verbandsligapartie am Sonntag zwischen dem 1. FC Phönix Lübeck und der Eintracht aus Groß Grönau wie üblich an der Travemünder Allee angepfiffen werden – doch daraus wird nichts. Der Platz ist nicht bespielbar, gleicht laut Manuel da Silva eher einer Seenlandschaft, in der es höchstens möglich wäre Wasserball zu spielen. Doch ausfallen lassen wollten die Adlerträger das Match dann auch nicht, kontaktierten so kurzerhand den Kontrahenten und tauschten das Heimspielrecht. „Wir müssen doch sowieso noch diverse Nachholpartien bestreiten, da treten wir doch lieber gleich in Grönau an, bevor erneut eine Begegnung abgesagt werden muss“, sieht der Coach des 1. FC dem Tausch und nun anstehenden Match auf dem Kunstrasen am Torfmoor (15 Uhr) positiv und äußerst gelassen entgegen. Der Grund dafür liegt auch an der Hinrunde, denn dort konnten die Adlerträger bereits beim 3:2-Erfolg (Timo Nippert, Steven Grün und Timo Gahrmann trafen) drei wichtige Zähler aus Grönau entführen. Geht es nach da Silva, könnte dieses Szenario gerne wieder eintreten. „Warum auch nicht. Beim eminent wichtigen 2:0 in Bargteheide haben wir weiter Selbstvertrauen tanken können, den Anschluss an die Nichtabstiegsränge wieder hergestellt“, bestätigt der Coach. „Deshalb wollen wir versuchen den Schwung mitzunehmen, werden alles geben um dort nachzulegen.“ Mut, dass das klappt macht dem Trainer des 1. FC Phönix dabei auch das zurückerlangte bissige Zweikampfverhalten seiner Jungs, die mit unbändigem Einsatz auch im Abstiegsduell in Bargteheide den Gegner nicht nur früh attackierte, sondern letztlich auch mit robusten, aber fairen Mitteln den Schneid abkaufte. „Und so müssen wir auch gegen die Eintracht agieren, kräftig Gegenhalten“, so da Silva, der vor allem eines weiß: „Mit jedem Punkt den wir jetzt holen setzen wir die Konkurrenz aus Malente, Siebenbäumen, Breitenfelde oder Bargteheide weiter unter Druck, können wir uns trotz mehr absolvierter Partien zurückmelden und zeigen, dass wir uns noch lange nicht aufgegeben haben.“

Unter die Rubrik Wiedergutmachung dürfte das zur selben Zeit stattfindende Match des
TuS Lübeck 1893 gegen den WSV Tangstedt fallen. Noch immer ziemlich tief sitzt der Stachel nach der deutlichen 0:4-Pleite am vergangenen Wochenende in Büchen-Siebeneichen, bei dem den „Marlikickern“ mit fortlaufender Spieldauer die Kräfte schwanden und dadurch bedingt sich die Gegenwehr im zweiten Abschnitt im Rahmen hielt. „Ja, wir haben ein Konditionsproblem“, redet auch Dennis Lehmann nicht lange um den heißen Brei herum, weiß um die Baustelle. Umso ärgerlicher war es für den TuS-Trainer, dass sich seine Mannschaft auch noch unter der Woche, wenn auch mit einem letztlich erzitterten Sieg nach Elfmeterschießen im Kreispokal in Schlutup, wieder einhundertzwanzig Minuten durchboxen musste. So heißt es nun Kräftebündeln gegen Tangstedt und Erwartungen zurückschrauben laut Lehmann. „Im Vorwege könnte ich mit einem Unentschieden gut Leben“, bestätigt der Coach, der gegen die Stormarner auf die Dienste von Kevin Raabe (Meisterprüfung) verzichten muss. Fraglich ist es zudem, ob Deyby Ozuna und Pascal Kwiatkowski (beide Grippe) rechtzeitig fit werden.

Bereits am Samstag müssen die anderen beiden „Lübschen“ Vertreter auswärts ran. Die Rot-Weißen aus Moisling führt es dabei zum im Trave-Stadion beheimateten VfL Oldesloe. Der Aufsteiger aus der Kreishauptstadt scheint die Partie gegen den Tabellenvierten dabei äußerst ernst zu nehmen, ließ beim Match und glücklichem 1:0-Sieg gegen Siebenbäumen sogar Keeper Björn Brinkmann „spionieren“. Nun, dem Laszig-Team dürfte das egal sein, denn in Moisling gilt es andere Probleme zu lösen – vor allem der arg dezimierte Kader beschäftigt die Verantwortlichen. Von den zuletzt sieben fehlenden Kickern kehrt einzig Ufuk Senol nach abgesessener Rot-Sperre wieder zurück in Team. Ein schwacher Trost, da mit Marc Bornemann (Innenbandschaden) und Aschty Sindy (Platzverweis gegen Siebenbäumen) zwei weitere Ausfälle dazukommen. Doch trotz aller Unwägbarkeiten wollen die Rot-Weißen in Stormarn weiter punkten. Die Marschroute gab dabei Norbert Laszig im Gespräch mit HL-Sports bereits vor. „Wir werden dort mit kontrollierter Offensive versuchen nicht unnötig in Konter zu laufen“, so der RWM-Coach. „Oldesloe wenig Raum geben, oder ihnen gar mit Hau-Ruck-Fußball in die Karten spielen. Sollten das alle beherzigen, ist was drin.“

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Zu guter letzt duelliert sich der TSV Travemünde auf dem Sportplatz am Techauer Weg
(16 Uhr) mit dem Namensvetter aus Pansdorf. Auch ohne die weiterhin fehlenden Nick Moritz, Yannick Stürholdt und Stefhan Paetsch (alle Kreuzbandriss), sowie Stephan Neitzke (Urlaub) und Jonathan Höger (Muskelfaserriss) hofft Trainer Sven Sercander auf zählbares bei dem mit nur zwei Punkten dahinter platzierten Tabellennachbarn aus Ostholstein. Damit das gelingt, wird zuvor sogar extra Patrick Müller vom Flughafen in Bremen eingesammelt – und der Keeper könnte zur Schlüsselfigur werden. Denn Pansdorf gilt als absoluter Angstgegner, hat den Travemündern in der Vergangenheit das Leben immer schwer gemacht. „Wir haben dort nie etwas holen können“, weiß Sercander, hofft aber nun darauf am Samstag endlich den Bock umstoßen zu können.

Die Partien des Wochenendes mit Lübecker Beteiligung im Überblick:

Samstag, 13. April:
VfL Oldesloe – RW Moisling (15 Uhr)
TSV Pansdorf – TSV Travemünde (16 Uhr)

Sonntag, 14. April:
TuS Lübeck – WSV Tangstedt (15 Uhr)
Eintracht Groß Grönau – 1. FC Phönix Lübeck (15 Uhr)

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