Hamburg – Das Spitzenspiel der 2. Bundesliga zwischen dem Hamburger SV und Greuther Fürth endete ohne einen Sieger – und ohne Tore. Die treffsichersten Teams der Klasse schafften es nicht den Ball über die Linie zu bekommen. Wobei: nicht ganz, denn David Kinsombi war in der 76. Minute erfolgreich. Das Problem war nur: er stand bei der Ballabgabe von Khlaed Narey im Abseits. Pech für die Rothosen, die bei ihren 19 Schüssen, gegenüber sechs bei den Gästen, der dieses für diese Begegnung pachtete.

Schwamm drüber?

Nicht ganz, denn HSV-Trainer Daniel Thioune war hinterher schon enttäuscht. Er sagte auf der Pressekonferenz allerdings auch, dass er „viel von seiner Mannschaft angeboten bekam“. Mit der Leistung können die Hamburger schon zufrieden sein, mit der Torausbeute allerdings nicht. Stephan Ambrosius bekam neben seinem guten Auftritt eine Gelbe Karte und fehlt nun im Auswärtsspiel der kommenden Woche bei den Würzburger Kickers. Eine Gelbe Karte, die Sascha Stegemann nicht hätte geben müssen. Dabei glänzte der Unparteiische wieder einmal nicht. Viele Fehlentscheidungen gegen beide Teams und dazu ein überzogener Platzverweis gegen Fürths Sebastian Ernst (57.) machten ihn nicht zum „Man of the Match“. Der 36-Jährige aus Niederkassel zeigte sich schon vor zwei Wochen im Drittligaspiel des VfB Lübeck beim MSV Duisburg ahnungslos, als er einen klaren Elfmeter für die Grün-Weißen nicht gab. Fürths Coach Stefan Leitl bewertetee die Schiedsrichterleistung so: „Es waren sehr unglückliche Entscheidungen gegen beide Mannschaften.“ Thioune wollte sich dazu nicht äußern, monierte nur, dass es „etwas wenig Nachspielzeit war“.

Vorsprung verspielt?

Vielleicht, denn zittern muss der HSV am Sonntag, wenn der VfL Bochum zuhause gegen Eintracht Braunschweig an den Rothosen vorbeiziehen und die Tabellenspitze besetzen kann. Thioune sieht das noch entspannt: „Die Wochen der Wahrheit begannen für uns schon am ersten Spieltag. Entscheidend wird sein, dass wir beharrlich sind. In der letzten Woche haben wir unnötig nicht gewonnen und heute überflüssigerweise nicht gewonnen. Wir sind ja immer noch oben.“

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„Das Glück war heute auf jeden Fall nicht unser Freund“

Aaron Hunt brachte es auf den Punkt: „Wenn man sich das Spiel anschaut, dann ist das Ergebnis für uns natürlich nicht zufriedenstellend, wohingegen Fürth mit diesem Remis sehr gut leben kann. Wir hatten speziell in der zweiten Halbzeit eine Vielzahl an sehr guten Torchancen, schaffen es aber nicht, das entscheidende Tor zu machen. Uns hat heute in zu vielen Situationen die Effektivität gefehlt. Und wenn es doch mal nach einem Tor aussah, dann hat Fürths Keeper irgendwie noch seine Hände an den Ball gebracht oder ein Abwehrspieler hat auf der Linie geklärt. Da kam dann auch Pech hinzu. Das Glück war heute auf jeden Fall nicht unser Freund.“

Retter des Tages!

Der war offensichtlich Gäste-Keeper Sascha Burchert. Insbesondere nach dem Seitenwechselt zeichnete er sich aus und hatte auch das eine oder andere Mal etwas Fortune. In der 53. Minute zischte ein Flachschuss von Tim Leibold nur Zentimeter am Pfosten vorbei. Zehn Minuten später war der Torwart geschlagen, doch Maximilian Bauer rettete gegen Simon Terodde auf er Linie. Ambrosius (67.): rechts am Kasten vorbei. Terodde (71.): aus der Drehung über die Latte. Nochmal war der beste Stürmer der 2. Liga in der 79. Minute per Kopf am Ball – links vorbei. Drei Minuten später versuchte es Leibold nochmal – Burchert hielt. Narey (87.) mit einem Volleyknaller und wieder flog der Fürther Schlussmann ins richtige Eck. Den letzten Versuch hatte nochmal HSV-Kapitän Leibold, doch auch seine Direktabnahme ging nicht rein. Am Ende daher eher zwei Punkte verloren, statt einen gewonnen.

Der 21. Spieltag (12. – 14.2.2021)

Hannover – Paderborn 0:0
Kiel – Würzburg 1:0
Heidenheim – Aue 2:0
Hamburg – Fürth 0:0
Sandhausen – Karlsruhe 2:3
Regensburg – Düsseldorf 1:1
Darmstadt – Osnabrück (So.)
Bochum – Braunschweig
Nürnberg – St. Pauli

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