Die Ulmer-Spatzen um Felix Higl (33) und Dennis Chessa (11) grüßen von ganz oben. Foto: Lobeca/Max Krause

Lübeck – In der 3. Liga mussten am 33. Spieltag einige Teams im Tabellenkeller sich geschlagen geben. Während für den VfB Lübeck wohl endgültig der Zug abgefahren ist, kommt für zwei weitere Teams die Regionalliga immer näher. Im Aufstiegskampf gab es am vergangenen Wochenende einen klaren Gewinner. Während der „Top-Favorit“ wieder sieglos blieb.

Ulmer Spitzen-Spatzen

Der SSV Ulm reitet in dieser Saison auf einer echten Erfolgswelle. Statt Abstiegssorgen gibt es eine riesige Euphorie bei den Ulmer-Spatzen.
Der direkte Durchmarsch in die zweite Liga wird mit jeder Woche immer realistischer. Am vergangenen Sonnabend empfingen sie Preußen Münster, welche ebenfalls letzte Saison aufstiegen und noch ein paar Worte um den Aufstieg mitreden wollen. Sie reisten als Tabellendritter mit nur vier Punkten weniger an die Donau, doch zuletzt gab es gegen den SSV Jahn Regensburg eine 1:3-Pleite. Im Donaustadion waren sie das schwächere Team. Als beste Offensive der Liga verzeichneten sie nur wenige Torchancen und gerieten nach zehn Minuten in Rückstand.
Für die Ulmer traf Felix Higl (10.). Diese bekamen weitere Chancen auf den zweiten Treffer, doch vor allem Preußen-Schlussmann Maximilian Schulze-Niehues hielt die Gäste im Spiel. Spätestens mit dem Treffer von Lennart Stoll (83.) zum 2:0 der Gastgeber, war die Messe gelesen und sie kletterten an die Tabellenspitze, wo sie den SSV Jahn Regensburg vorerst verdrängten.

Glückliches Remis für den Jahn

Doch sowohl der Jahn, als auch Top-Favorit Dynamo Dresden waren am Sonntag gefordert. Die Kurpfälzer taten sich gegen den TSV 1860 München enorm schwer. Torhüter Felix Gebhardt hielt lange die Null, trotz vieler guter Torchancen der Löwen. Neun Minuten nach der Pause wurde er dennoch überwunden, in Person von Morris Schröter (54.). Für den ehemaligen Hansa-Spieler war es der 13. Scorerpunkt in dieser Saison. Regensburg war damit noch gut bedient, denn die Giesinger betrieben Chancenwucher. Doch es kam richtig bitter für den TSV 1860, denn der Gegner bestrafte sie eiskalt. Nach einer Kother-Ecke stieg Joker Elias Huth (82.) am höchsten und traf zum Ausgleich.
Am Ende gab es ein 1:1-Remis, und der SSV Jahn Regensburg musste sich von der Tabellenspitze zunächst wieder verabschieden.

Regensburg-Keeper Felix Gebhardt (SSV Jahn Regensburg) bekam reichlich zu tun. Foto: Lobeca/Roberto Seidel

Probleme bei Dynamo

Somit bot sich für Dynamo Dresden die Chance zum Abschluss des Spieltags, beim SC Freiburg II wichtige drei Punkte zu holen. Doch die Sachsen sind derzeit von einigen Problemen geplagt. Sportlich gab es nur einen Sieg aus den vergangenen sieben Spielen, trotz zahlreicher Großchancen. Dies hatte zur Folge, dass Sportchef Ralf Becker seinen Posten räumen musste und auch Trainer Markus Anfang mehr als nur umstritten ist. Als wäre dies nicht genug, folgten nun auch noch mehrere Morddrohungen an Stürmer Stefan Kutschke. Der Verein reagierte, sodass das Training nun ausschließlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Gegen die Amateure des SC Freiburg verballerten sie wieder einmal Chance um Chance, sodass sie durch Tom Zimmerschied (28.) nur mit 1:0 führten. Die Führung hätte längst ausgebaut werden müssen, doch plötzlich fiel der Ausgleich. Mit dem ersten Torschuss traf der 19-jährige Yann Sturm (41.) sehenswert aus der Distanz zum 1:1-Ausgleich. Dabei blieb es, sodass erneut kein Sieg für die Elbflorenz heraussprang.

Markus Anfang (SG Dynamo Dresden) steht in der Kritik. Archivfoto: Lobeca/Ines Hähnel

Der Kampf um Platz Drei

Zwischen dem dritten und neunten Tabellenplatz liegen gerade einmal sechs Zähler. Der Kampf um den Relegationsplatz wird im Endspurt noch enorm spannend werden und die SG Dynamo Dresden muss derzeit selbst um diesen bangen. Ihnen sitzen einige Teams im Nacken, doch auch diese gingen am vergangenen Wochenende leer aus. Preußen Münster ist trotz Pleite der ernsthafteste Verfolger. Dahinter kletterte der 1.FC Saarbrücken mit Siegen gegen die SpVgg Unterhaching (2:1) und den SV Sandhausen (4:1) auf den fünften Tabellenplatz. Somit verdrängten sie den neusten Gegner, sowie Rot-Weiß Essen. Letztere teilten sich durch ein 1:1-Remis mit der DSC Arminia Bielefeld die Punkte. Sie haben noch ein Nachholspiel gegen Saarbrücken in der Hinterhand. Doch Top-Scorer Marvin Obuz wird verletzungsbedingt ausfallen. Für die SpVgg Unterhaching, welche zuletzt mit 4:1 gegen den VfB Lübeck gewann und den FC Erzgebirge Aue wird der dritte Platz aller Voraussicht nach ein Traum bleiben.

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Zwei Eigentore lassen die Regionalliga näher kommen

Eröffnet wurde der Spieltag am Freitagabend mit der Partie des MSV Duisburg gegen den SV Waldhof Mannheim. Es sollte die womöglich letzte Chance für die Meidericher sein. In einer gut gefüllten Schauinsland-Reisen Arena hofften sie auf ihre Heimstärke. Zu Hause holten sie vor der Partie 20 ihrer 29 Punkte. Die Zebras waren in der ersten Hälfte das aktivere Team und belohnten sich, trotz etwas Glück, mit dem Führungstreffer. Kolja Pusch brachte die Hereingabe, in der Mitte irritierten sich Karbstein und Boyd und Letzterer köpfte den Ball unhaltbar ins Tor. Nach dem Seitenwechsel wurde der Waldhof stärker und glich aus. Boyd behielt den Ball an der Seitenlinie im Spiel, brachte den Ball herein und am Ende war es erneut ein Eigentor. Dieses Mal hieß der Unglücksrabe Tobias Fleckstein. Duisburg warf alles nach vorne, ging All-In, doch musste sich mit einem Punkt zufriedengeben. Dieser war für die Zebras definitiv zu wenig, sodass der Abstieg immer näher rückt. Der Waldhof blieb im sechsten Spiel in Serie ungeschlagen.

Kellerkind verspielt 30 Punkte

Somit nahm der Druck für Halle enorm zu. Ein Sieg gegen Viktoria Köln war fast schon Pflicht, sonst wären auch sie kaum noch zu retten.
Die Zuschauer sahen eine lange Zeit chancenarme Partie, mit Vorteilen für die Domstädter. Nach dem Seitenwechsel gelang den Hallensern der Doppelschlag. Zunächst traf Meris Skenderovic (48.) und vier Minuten später hatte er das Auge für Tunay Deniz (52.) zum 2:0 der Gäste.
Doch die Hausherren hatten die prompte Antwort parat und verkürzten durch einen Kopfball von Jeremias Lorch (56.). Viktoria holte die meisten Punkte nach Rückstand und erneut drängten sie auf den Ausgleich. Dieser fiel durch freundlicher Mithilfe von Schiedsrichter Lars Erbst.
Der Ball sprang an den angelegten Arm von Niklas Landgraf und der Unparteiische zeigte auf den Elfmeterpunkt. Luca Marseiler (75.) traf. Schon wieder gab die Mannschaft von Neu-Trainer Stefan Reisinger eine Führung aus der Hand. Es kam immer schlimmer für den HFC, denn ein Doppelpack binnen vier Minuten durch Tobias Anselm (77./81.) brachte Viktoria Köln den Heimsieg. Die Gäste verspielten schon 30 Punkte nach Führung und der Rückstand aufs rettende Ufer beträgt nun sechs Zähler.

Für Julian Eitschberger und seinen Halleschen FC wird es nun extrem schwer, sich zu retten. Foto: Lobeca/Ines Hähnel

Der 33. Spieltag

MSV Duisburg – SV Waldhof Mannheim 1:1
SpVgg Unterhaching – VfB Lübeck 4:1
SSV Ulm – SC Preußen Münster 2:0
FC Viktoria Köln – Hallescher FC 4:2
Borussia Dortmund II – FC Ingolstadt 1:1
SC Verl – FC Erzgebirge Aue 3:1
1. FC Saarbrücken – SV Sandhausen 4:1
SSV Jahn Regensburg – TSV 1860 München 1:1
DSC Arminia Bielefeld – Rot-Weiß Essen 1:1
SC Freiburg II – SG Dynamo Dresden 1:1

Die Tabelle

1.SSV Ulm 1846 Fußball3354 : 3462
2.SSV Jahn Regensburg3348 : 3561
3.Dynamo Dresden3351 : 3555
4.SC Preußen Münster3355 : 4355
5.1. FC Saarbrücken3254 : 3552
6.SV Sandhausen3351 : 4752
7.Rot-Weiss Essen3250 : 4651
8.SpVgg Unterhaching3345 : 4349
9.FC Erzgebirge Aue3342 : 4249
10.FC Ingolstadt 043355 : 4446
11.SC Verl3353 : 5046
12.Borussia Dortmund II3347 : 4746
13.FC Viktoria Köln3353 : 5645
14.TSV 1860 München3337 : 3542
15.DSC Arminia Bielefeld3344 : 4538
16.SV Waldhof Mannheim3345 : 5238
17.Hallescher FC3347 : 6632
18.MSV Duisburg3333 : 5130
19.VfB Lübeck3328 : 6027
20.SC Freiburg II3331 : 5724

Regionalliga Nord: Wer wird Meister?

  • Hannover 96 II (68%, 330 Votes)
  • Phönix Lübeck (15%, 74 Votes)
  • SV Meppen (6%, 29 Votes)
  • HSV II (5%, 22 Votes)
  • Holstein Kiel II (2%, 10 Votes)
  • TSV Havelse (2%, 9 Votes)
  • SV Drochtersen/Assel (1%, 5 Votes)
  • VfB Oldenburg (1%, 4 Votes)
  • Teutonia Ottensen (1%, 4 Votes)

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Bildquellen

  • Anfang: Lobeca/Ines Hähnel
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