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Hamburg – Der HSV Handball, der ohne Oscar Carlén (Sonderurlaub) und Torsten Jansen (Aufbautraining) auflief, kam gegen kämpferische Hannoveraner nicht über ein 26:26-Unentschieden hinaus. 7.903 Zuschauer in der O2 World Hamburg sahen eine sehr umkämpfte Partie, in der sich zunächst kein Team absetzen konnten. Das Team von Martin Schwalb zeigte eine solide Abwehrleistung und ließ wenige Treffer der Gäste aus Hannover zu. Doch auch Hamburg hatte gegen eine dicht gestaffelte Abwehr der TSV seine Schwierigkeiten, gute Wurfpositionen zu kreieren. In der zweiten Halbzeit waren es weiterhin die Abwehrreihen und die Torhüter, die die Partie bestimmten, doch aufgrund zu vieler Fehlwürfe gerieten die Hausherren mit fünf Toren in Rückstand. In einer spannenden Schlussphase konnte der HSV in den letzten fünf Minuten den Rückstand jedoch wieder wettmachen. In der letzten Sekunde gelang Domagoj Duvnajk dann den erlösenden Ausgleichstreffer. Bester Werfer seitens des HSV war Igor Vori mit sieben Toren. Für die Recken aus Hannover waren Lars Lehnhoff und Mait Patrail mit ebenfalls je sieben erfolgreichen Abschlüssen am treffsichersten.

Ein Spiel auf absoluter Augenhöhe
Beide Teams begannen die Partie zaghaft. In den ersten Minuten des Spiels dominierten die Abwehrreihen sowie die Torhüter. Erst in der zweiten Minute gelang Igor Vori das 1:0, doch in der Folge bestimmte weiterhin die Defensive das Geschehen. Nachdem Johannes Bitter gegen Morten Olsen parieren konnte, versäumte der HSV es, erstmals auf zwei Tore davonzuziehen (11.). Hannover gelang hingegen in der 13. Minute nach Toren von Torge Johannsen und Jan-Fiete Buschmann die erstmalige Führung bei 5:4, die der HSV durch Blazenko Lackovic im Gegenzug zum 5:5 ausgleichen konnte. Nachdem Igor Vori sein Team mit einem sehenswerten Tempolauf von Tor zu Tor wieder mit 7:6 in Führung bringen konnte (16.), ging im Angriff ein wenig der Faden verloren. Die Recken jedoch nutzten ihre Gelegenheiten, um den HSV mit einem 4:1-Lauf mit 8:10 in Rückstand zu bringen. Nach der folgenden Auszeit von Martin Schwalb fing sich der HSV Handball aber wieder, und konnte die Partie in der 25. Minute mit einem eigenen 4:2-Lauf durch Fredrik Petersen zum 12:12 ausgleichen. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit konnte sich weiterhin kein Team entscheidend absetzen. Es war ein Handballspiel, dass auf absoluter Augenhöhe geführt wurde, sodass es zur Halbzeit folgerichtig 14:14-Unentschieden stand.

HSV kämpft sich zurück ins Spiel – Duvnjak rettet einen Punkt
Die zweite Halbzeit begann der HSV mit einer aggressiveren Abwehr. Gleich im ersten Ballbesitz gelang den Hamburgern durch Blazenko Lackovic ein Ballgewinn, doch der Tempogegenstoß von Hans Lindberg konnte fair unterbunden werden. Paraden von beiden Torhütern ließen das erste Tor in der zweiten Halbzeit erst in der 35. Minute für die TSV Hannover-Burgdorf zum 15:14 zu. Hamburg fand zunächst nur schwer die Lücken in der Abwehr der Recken. Igor Vori gelang in der 37. Minute der ersten HSV-Treffer im zweiten Durchgang zum 15:16. Fehler im Angriff ließen Hannover jedoch wieder auf 18:15 davonziehen, und auch im weiteren Verlauf fand Hamburg nur schwer die Leichtigkeit der vergangenen Spiele wieder. Hannover zog Tor um Tor davon, um mit 22:17 in Führung zu gehen (47.). Doch der HSV fing sich wieder, konnte durch das 20:22 von Fredrik Petersen wieder Hoffnung schöpfen (49.), schaffte es in dieser Phase jedoch nicht, Hannover entscheidend unter Druck zu setzen. Nach einem weiteren 5:2-Lauf der Niedersachsen schien die Partie für den HSV gelaufen zu sein (22:26, 55.). Doch das Team von Martin Schwalb steckte nicht auf: Zwei Tore durch Michael Kraus (55.) brachten Hamburg wieder ins Spiel zurück. Während Hannover in den letzten fünf Minuten nicht mehr erfolgreich abschließen konnte, nutzte der HSV seine wenigen Möglichkeiten. Nach einem technischen Fehler der Gäste nahm Martin Schwalb seine letzte Auszeit 19 Sekunden vor Schluss. Im folgenden Spielzug landete der Ball  bei Domagoj Duvnjak, der sich ein Herz fasste und mit einem Hüft-Wurf in letzter Sekunde noch einen Punkt sicherte.

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Stimmen zum Spiel:
Christopher Nordmeyer (Trainer TSV Hannover-Burgdorf): „Gratulation zu dem Punkt an den HSV. Heute haben wir aber eindeutig einen Punkt verloren. Aus verschiedenen Gründen waren wir heute die bessere Mannschaft. Das Spiel meiner Mannschaft hat mir sehr gefallen.“
Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Hannover hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Sie haben uns mit Gegenstößen und ihrer guten zweiten Welle immer wieder bestraft. Wir hingegen haben einfach zu viele Chancen liegengelassen und dadurch auch Martin Ziemer zu einer guten Leistung verholfen. Ich muss aber auch meiner Mannschaft ein Kompliment machen, da sie es geschafft hat, nach fünf Toren Rückstand kurz vor Schluss noch ein Unentschieden zu erkämpfen.“

Johannes Bitter (Torhüter HSV Handball): „Hannover hat gut gespielt und uns vor Probleme gestellt. Leider haben wir heute nicht die richtigen Lösungen gefunden und uns hat oft ein Schritt gefehlt. Bei uns ärgert sich gerade jeder, weil jeder denkt, dass er nur eine oder zwei Aktionen hätte besser machen müssen, damit die Mannschaft gewonnen hätte. Zum Schluss haben wir wenigstens noch einen Punkt geholt. Wer weiß, wofür der am Ende noch gut sein kann.“
Igor Vori (Co-Kapitän HSV Handball): „Bis zum heutigen Spiel hatten wir eine ganz gute Konstanz. Wir wissen, dass jedes Spiel eine Art Endspiel für uns ist und dass jeder Punkt wichtig werden kann. Am Ende haben wir diesen Punkt gewonnen. Davor haben wir aber viel zu chaotisch gespielt, fast wie eine Jugendmannschaft. Ich weiß aber leider nicht warum.“

Matthias Flohr (Linksaußen HSV Handball): „Wir haben heute leider viel zu viele Bälle verworfen, aber Martin Ziemer hat auch gut gehalten. Trotzdem müssen ein paar mehr Würfe ins Ziel. Besonders ärgerlich ist, dass viele Abpraller so bei Hannover gelandet sind, dass sie direkt in den Gegenstoß gehen konnten. Auf der anderen Seite haben uns diese einfachen Tore heute gefehlt. Das Beste war, dass wir uns nach fünf Toren Rückstand kurz vor Schluss zurückgekämpft haben, und am Ende einen Punkt retten konnten.“
Christoph Wendt (Geschäftsführer HSV Handball): „Glückwunsch an Hannover. Sie haben einen guten Job gemacht und uns alles abverlangt. Die Zuschauer haben uns aber geholfen, wieder ins Spiel zurückzufinden. Ein Punkt geht in Ordnung. Zur Champions League: Das ist ein schweres Los und Martin Schwalb war nicht allzu glücklich mit mir, als ich aus Wien zurückkam. Ich bin aber davon überzeugt, dass es für uns möglich sein wird, den RK Celje in zwei Spielen zu bezwingen.“

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