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Hamburg – Der HSV Handball hat, dank eines sehenswerten Auftritts von Johannes Bitter in der zweiten Halbzeit, den TSV GWD Minden mit 33:21 geschlagen und ist somit seit nunmehr neun Spielen in der Bundesliga ungeschlagen. Vor 7.433 Zuschauern in der O2 World Hamburg kam die Mannschaft von Martin Schwalb zunächst nur schwer in die Partie, wurde jedoch mit zunehmender Spieldauer überlegener. Einen Fünf-Tore-Vorsprung gaben die Hausherren jedoch noch einmal her, konnten zur Halbzeit aber mit 15:12 in Führung bleiben. Dank eines überragenden Johannes Bitter gelang im zweiten Durchgang ein 9:0-Lauf, der alle Hoffnungen Mindes auf einen Auswärtssieg begrub. Nachdem die Elbstädter den Gast deutlich distanziert hatten, wurde Johannes Bitter, dem in der gesamten Partie 21 Paraden gelangen und der 57 % aller Bälle halten konnte, unter dem Jubel der Fans für den 18-jährigen Max-Henri Hermann ausgewechselt. Bester Werfer seitens der Hamburger war Hans Lindberg mit zwölf Treffern. Bei Minden war Nenad Bilbija mit fünf Toren am erfolgreichsten. Torsten Jansen, der in den vergangenen Spielen sein Comeback gefeiert hatte, wurde diesmal als inaktiver Spieler geschont.

Zwar erzielte Igor Vori die Führung zum 1:0 in der zweiten Minute, doch die Anfangsphase war nicht die des HSV. Hamburg hatte mit der körperlichen Aggressivität der Mindener Abwehr zu kämpfen. Zudem machten einige Ballverluste den Mindenern das Spiel leicht. Nach einem 3:0-Lauf Mindens, der einen 2:5-Rückstand für die Gastgeber bedeutete, hatte HSV-Trainer Martin Schwalb zunächst genug gesehen und bat zur ersten Auszeit (10.). Dort schien der 49-Jährige die richtigen Worte gefunden zu haben. Nach Matthias Flohrs Treffer zum 3:5 (11.) platze beim HSV endlich der Knoten. Tore durch Hans Lindberg und Igor Vori glichen das Spiel zunächst aus (5:5, 14.), bevor Johannes Bitter einen Siebenmeter von Aleksander Svitlica parierte und die Elbstädter daraufhin einen 5:1-Lauf hinlegten, um mit 10:6 in Führung zu gehen (21.). Nachdem Domagoj Duvjak in der 25. Minute mit dem 13:8 für die erste Fünf-Tore-Führung sorgte, war es für Minden an der Zeit, ihre erste Auszeit zu nehmen, die ebenfalls fruchten sollte. Vier Tore in Folge für GWD brachten Hamburg nochmals in Bedrängnis, doch Zwei Siebenmeter von Hans Lindberg sorgten dann doch für ein kleines Polster zur Halbzeit (15:12, 30.).

Der HSV ließ nach den Schwierigkeiten in der ersten Halbzeit im zweiten Durchgang keinen Zweifel an einem Heimsieg aufkommen. Nachdem Minden die zweite Halbzeit mit dem 13:15 durch Sören Südmeier eröffnet hatte, war es Marcin Lijewski, der den Vorsprung mit seinem Tor zum 16:13 wiederherstellte (31.). Im weiteren Verlauf funktionierte das Zusammenspiel zwischen Johannes Bitter und seinen Vorderleuten immer besser. Zunächst parierte er in der 32. Minute einen weiteren Siebenmeter und leitete einen 3:0-Lauf seines Teams ein, den Hans Lindberg in der 37. Minute zum 19:13 vollendete. Minden verkürzte durch Kreisspieler Oliver Tesch nochmals auf vier Tore, aber das sollte der letzte Treffer der Gäste für die folgenden elf Minuten sein. Mit Bitters überragender Torhüter-Leistung und schnellen Tempogegenstößen konnte das Team von Martin Schwalb neun Tore in Folge erzielen und somit für die endgültige Vorentscheidung im Spiel sorgen. Erst in der 54. Minute ließ die Hamburger Abwehr wieder ein Tor der Gäste zu, die damit und mit dem darauffolgenden Treffer auf 18:29 verkürzten. In der Schlussphase erzielte HSV-Kapitän Pascal Hens in der 55. Minute seinen 1050. Bundesliga-Treffer für die Hanseaten zum 30:18. Nach Domagoj Duvnjaks viertem Treffer des Spiels zum 33:19 (58.), betrieb Minden mit den letzten beiden Treffern des Spiels ein wenig Ergebnis-Kosmetik zum letztendlichen 33:21-Endstand.
Für den HSV Handball ist die Pause bis zum nächsten Spiel nur von kurzer Dauer. Bereits am Mittwoch, 27. März, geht es in der Bundesliga weiter. Dann ist Aufsteiger TV 1893 Neuhausen, um 20.15 Uhr in der O2 World Hamburg zu Gast. Schon am Dienstag wird um 11.00 Uhr das Viertelfinale der VELUX EHF Champions League ausgelost. Die möglichen Gegner des HSV heißen bisher Flensburg und Metalurg Skopje. Zudem sind die Gewinner der Partien THW Kiel gegen Chekhovskie Medvedi und Füchse Berlin gegen Atletico Madrid.

Stimmen zum Spiel:
Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Der Einstieg in die Partie hat mir nicht gefallen. Die Ballgeschwindigkeit hat gefehlt und wir haben zu viele Bälle verloren. Als wir uns abgesetzt hatten, haben wir zu viele technische Fehler gemacht und dann war der Vorsprung weg. Zudem waren wir in der Rückwärtsbewegung nicht so flink und haben zu viele Gegenstöße kassiert. Im Angriff hat uns die aggressive Abwehr Mindens das Leben schwer gemacht, wodurch es keine einfache Halbzeit war.  Im zweiten Durchgang haben wir uns dank Jogis Unterstützung aber absetzen können. Das Zusammenspiel mit ihm hat sehr gut funktioniert und wir konnten viele Gegenstöße verwandeln. Die zweite Halbzeit war ganz wichtig für das Team, und die Zuschauer haben uns zum Sieg getragen.“

Sead Hasanefendic (Trainer GWD Minden): „Ich möchte zunächst dem HSV gratulieren. Das ist keine Überraschung und ich denke, die Niederlage war vorprogrammiert. In der ersten Halbzeit war ich lange zufrieden. Unser Ziel war es, Selbstvertrauen zu tanken, nicht zu gewinnen. Das wäre vermessen gewesen und unser Ziel haben wir erreicht, denn wir hatten mehr Qualität als im letzten Spiel. Im zweiten Durchgang hatte Hamburg eine unglaubliche Unterstützung durch Bitter, auch weil wir nicht so gute Würfe hatten. Wir sind in einer schwierigen Situation, aber wir werden auf diese Leistung aufbauen können.“

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Pascal Hens (Kapitän HSV Handball): „Wir sind nur schwer in die Partie gekommen und haben in der ersten Halbzeit zu viele Fehler gemacht. In der zweiten Halbzeit lief es dann besser und Jogi hatte natürlich einen guten Tag und war über 60 Minuten ein starker Rückhalt. Zusammen haben wir es daher geschafft, das Ergebnis am Ende doch noch recht deutlich zu gestalten.“
Hans Lindberg (Rechtsaußen HSV Handball): „In der ersten Hälfte haben wir zu viele einfache Fehler gemacht und Bälle weggeworfen. Das hat Minden gut genutzt und uns mit Gegenstößen dafür bestraft. Im weiteren Verlauf wurde es dann besser und in der zweiten Halbzeit, als die Abwehr besser stand, hatten wir sie gut im Griff. Heute konnten wir noch deutlich gewinnen, aber gegen schwerere Gegner dürfen wir uns diese ‚Schwächephasen‘ nicht erlauben.“

Matthias Flohr (Linksaußen HSV Handball): „Wir streben immer an, möglichst konstant zu spielen. Das haben wir am Anfang aber nicht auf die Platte bekommen. Dann hatten wir eine gute Phase, in der wir wegziehen konnten, und wieder eine schlechte Phase, in der Minden wieder rangekommen ist. In der zweiten Halbzeit hatten wir zwar auch noch ein paar Fehlwürfe und haben viele Abpraller nicht bekommen, aber mit einem überragenden Jogi im Tor wurde es am Ende noch ein verdienter, hoher Sieg.“

Die Verpflichtung von Kentin Mahé im kommenden Jahr war schon beschlossene Sache. Nun freut sich der HSV Handball bekannt geben zu können: Gemeinsame Anstrengungen von Verein und Spieler haben ergeben, dass der französische Nationalspieler sogar vorzeitig aus Gummersbach an die Elbe wechseln wird. Im Sommer bereits 22-jährig wird Kentin Mahé ab der Saison 2013/2014 das Trikot des HSV Handball tragen. Auf der Linksaußen-Position steht somit ein Nachfolger für den nach Berlin abwandernden Fredrik Petersen fest. Kentin Mahé kann allerdings auch auf Rückraum Mitte eingesetzt werden. „Wir freuen uns sehr, dass wir ihn als so variabel einsetzbares Talent bereits ab der kommenden Spielzeit im Team haben werden. Damit nimmt die Kaderplanung für die nächste Saison immer weiter und immer erfreulichere Konturen an.“, kommentiert Martin Schwalb den vorzeitigen Wechsel von Kentin Mahé nach Hamburg.

Der HSV-Trainer weiter: „Kentin Mahé überzeugt neben seinem jungen Alter auch durch sein ungemeines Spielverständnis und soll ein weiterer Baustein für unser Team der Zukunft werden.“ Der Geschäftsführer des HSV Handball, Christoph Wendt, ergänzt: „Mit Adrian Pfahl, Henrik Toft Hansen, Petar Djordjic und eben Kentin Mahé haben wir nun vier hochkarätige Spieler für die neue Saison verpflichtet.“
„Ein großer Schritt, den ich unbedingt machen möchte.“
Der Drei-Jahres-Vertrag mit Kentin Mahé, der für die französische Nationalmannschaft bislang sieben Länderspiele absolviert hat und dabei vier Treffer erzielte, datiert sich somit um ein Jahr nach vorn. Der 1,85 Meter große und 83 Kilogramm schwere Rechtshänder, der bei der Junioren-EM 2010 als wertvollster Spieler und Torschützenkönig ausgezeichnet worden ist, freut sich, dass seine Zukunft in Hamburg auf einen Schlag näher rückt: „Das ist für mich ein großer Schritt, den ich aber unbedingt machen möchte, und ich denke, dass ich ebenso davon profitieren werde wie der HSV“, so der 21-Jährige. „Zuvor will ich jedoch unbedingt noch mit dem VfL Gummersbach den Bundesliga-Klassenerhalt schaffen.“ Das französische Top-Talent arbeitet nach einer Hüftverletzung aktuell an seinem Comeback in der DKB Handball-Bundesliga.

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