Neustadt in Holstein – Sie waren mit 20 Mann nach Neustadt zu einem ganz besonderen Auswärtsspiel angerreist, aber dieses Mal waren die Bälle etwas kleiner auf dem grünen Kunstrasen, in der Paintball Arena Neustadt.

HL-Sports hatte in der letzten Woche kurzfristig die Idee und fragte bei Hallenbetreiberin Antonia Kassner nach, ob sie nicht Spaß an einer besonderen Trainingseinheit mit den Lübecker Fußballern hätte. Kassner zögerte nicht lange, fand den Einfall klasse und lud das gesamte Team in ihre Paintball Arena ein.

Mit der Einweisung zu den Markierern und den Regeln, stand Kassner den funkelnden Augen der Grünweißen zu Beginn gegenüber. Die Jungs lauschten wie in einer Halbzeitansprache ihres Trainer Denny Skwierczynski der jungen Frau und wurden danach auf den Court geschickt. Der Chef-Coach und sein Co-Trainer Wolf Müller teilten die Mannschaften ein. Die Abwehr bildete zwei Teams um Jonas Toboll und Patrick Bohnsack. Nils Lange führte das Mittelfeld in gewohnter Manier an und Arnold Suew bildete mit seinen Sturmkollegen das Angriffsteam an. Gespielt wurde in einer Hin- und Rückrunde – jeder gegen jeden. Das Ziel war es, wie beim Fußball, von seiner eigenen Seite, auf die andere Seite zu gelangen, um dort den Baser zu drücken. Und das möglichst, ohne von den Paints (Farbkugeln) getroffen zu werden.

„Bamm Bamm“, ertönte es und die ersten Schüsse wurden abgegeben. Sichtlich erschrocken, wie viel Druck so ein Markierer drauf hatte, wurde Lange gleich mitten auf dem Visier getroffen, so dass er nichts mehr sehen konnte. Das Aus für ihn in der ersten Partie und seine Mannschaftskameraden mussten in Unterzahl weiterspielen. Doch sie wurden reihenweise von Jonas Toboll und seinem Team markiert, so dass sich Toboll´s Team den Sieg sicherte.

Ähnlich erging es Markus Steinwarth, der sich in der Robben-Taktik versuchte, sich von einer Base zur nächsten vorzukämpfen. Doch auch er wurde schwer getroffen und blieb farbig liegen. Er konnte sich selbst aufraffen und ging an der Seite zur Eingangsschleuse, wo sich die markierten Spieler einfinden mussten, wenn sie getroffen wurden. Den Sieg in dieser Partie ergatterte sich Suew mit seinen Sturmpartnern.

Nach der Hinrunde lag Toboll´s Abwehr-Team in Führung und die 200 Paints, die jeder zu Beginn von der Paintball Arena bekam, waren verschossen. Eigentlich war die Einheit hier beendet, doch alle wollten weitermachen, was sich Skwierczynski sicherlich auch nach der einen oder anderen normalen Konditionseinheit wünschen würde.

Skwierczynski sagte zu HL-Sports: „Das ist ein riesengroßer Spaß für die Jungs und die wollen ja gar nicht mehr aufhören.“
So ging es also in die kurzerhand einberufene Rückrunde mit den gleichen Teams.

Hier wurde dann schon etwas kräftiger um sich geschossen und Lange´s Mittelfeld-Team mit Nedim Hasanbegovic, Sebastian Jakubiak, Andre Senger und Safak Ibrahimbas (Foto) konnte in dieser Runde alle Spiele für sich entscheiden und den internen VfB-Paintball-Pokal gewinnen.

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Captain Lange war begeistert und lobte sein Team gegenüber HL-Sports: „Wir haben in der Rückrunde die offensivere Taktik gewählt und das hat uns den Sieg eingebracht.“

Paintball Arena-Betreiberin Kassner konnte sich das Lachen nicht ganz verkneifen und fand folgende Worte: „Nach einer Stunde spielen, sind die Jungs langsam aufgetaut. Ein paar Verwarnungen gab es zwar, aber im Großen und Ganzen waren sie wirklich gut drauf. Wir werden das zur neuen Saison auch wiederholen und es ist auch klasse für das Teambuilding.“ Ihr Motto war klar: „Sportler helfen Sportlern und gerade in der jetzigen Situation des VfB Lübeck war es für mich sofort klar, als HL-Sports mich fragte, ob ich diese Aktion unterstütze“, fügte sie noch hinzu.

Ein ganz großer Spaß, in dem auch einige Fans ihren Grünweißen hautnah sein konnten. Es gab Autogramme und es wurde nebenbei noch am Kicker gespielt. Funsport trifft Fußballer – eine Aktion, die Schule machen könnte, denn Paintball ist zwar ein Funsport, aber es geht auch um richtige Meisterschaften.

Kevin Klüver von den „Küstenjungs“, wie sich sein Paintball-Team nennt, schaute sich mit seinen Profikameraden vom Neustädter Hausteam das Spektakel an und lobte die Fußballer: „Da man hier ähnliche Taktiken anwenden kann, wie im Fußball, die das Spiel breit machen und über die Außen kommen, schlagen sie sich gar nicht schlecht. Bis auf das Hinlegen eines Scharfschützen, was grundsätzlich nur Anfänger machen, haben die Jungs schon ihren Spaß.“

Nach drei Stunden war die besondere Trainingseinheit des VfB Lübeck dann vorbei und mit einigen blauen Flecken ging es zurück zur Lohmühle.

Als kleines Dankeschön wurde Kassner von VfB-Kapitän Moritz Marheineke noch ein grünweißes Trikot mit Original-Unterschriften des Teams überreicht. Die Neustädterin freute sich riesig mit ihren zwei Kindern darüber. „Das Trikot wird einen Ehrenplatz in der Paintball Arena bekommen“, sagte sie.

Wer jetzt selbst Lust bekommen hat, sich Paintball anzuschauen, der kann sich unter www.paintball-ostsee.de Informationen dazu einholen.

HL-Sports wird beim nächsten Turnier wieder mit dabei sein und darüber berichten.

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