Bürgermeister Jan Lindenau, TW-Geschäftsführer Frank Schärffe, DSV-Präsidentin Mona Küppers, TW-Sportdirektor Jens Kath, der LYC-Vorsitzende Lutz Kleinfeldt, SH-Umweltminister Tobias Goldschmidt, SH-Innenstaatssekretärin Magdalena Finke sowie die F18-Segler Svenja Pawelczyk, Dirk Bleiker und Katrin Oldenburg (von rechts) feierten die Eröffnung der 134. Travemünder Woche - Foto: segel-bilder.de/oH

Lübeck – Zum Auftakt der 134. Travemünder Woche gab es gleich eine Neuerung: Von ihrem angestammten Platz auf der Kraweel „Lisa von Lübeck“ gingen die Honoratioren auf die Überseebrücke und waren damit näher dran an den Besuchern. Innenstaatssekretärin Magdalena Finke und Umweltminister Tobias Goldschmidt repräsentierten die Landesregierung, Mona Küppers, Präsidentin des Deutschen Segler-Verbandes, vertrat den Segelsport. Mit dem traditionellen „Heißt Flagge“ eröffnete Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau um 18 Uhr die Regatta- und Festivalwoche.

„Nun gibt es ein neues, ein frischeres Gesicht für die Travemünder Woche. Es ist ein guter Auftakt, mal wieder frisch und fröhlich nach vorne zu gucken, nachdem wir zwei Jahre hatten, die etwas trostloser waren“, nahm Lindenau Bezug darauf, dass die Stadt Lübeck in der Corona-Krise zur Absicherung der Travemünder Woche eingesprungen ist und die Lübeck und Travemünde Marketing GmbH nun in der Vermarktung der Travemünder Woche mit im Boot ist. Er hob den wichtigen Stellenwert der Veranstaltung für das Land hervor und bedankte sich für die finanzielle Unterstützung durch die Landesregierung.

„Travemünder Woche ist ein Aushängeschild für die Region und das Land“

Sehr hoch sei der Stellenwert der Travemünder Woche im Land, betonte auch Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein. „Wer an Schleswig-Holstein denkt, denkt auch an die blau schimmernde Ostsee und die vielen Segelboote auf dem Wasser. Die Travemünder Woche ist ein Aushängeschild für unsere Region und das ganze Land. Seit Jahrzehnten ist sie Anziehungspunkt für Tausende aktive Segler sowie Hunderttausende begeisterte Besucher aus nah und fern. Der Segelsport gehört zu Schleswig-Holstein und ist mit einem besseren Schutz der Ostsee hervorragend vereinbar. Segeln ist eine schöne und nachhaltige Form des Naturerlebens und würde auch deshalb hervorragend in einen eventuellen Nationalpark Ostsee passen“, betonte Goldschmidt. Zur Kritik am geplanten „Nationalpark Ostsee“ sagte er: „Die Ostsee hat sehr viele Probleme, und nur sehr wenige Probleme haben in irgendeiner Form mit Wassersport zu tun. Wir müssen die Ostsee schützen, indem alle etwas in die Mitte tun. Beim Segeln reden wir zum Beispiel darüber, dass wir es nicht so gerne sehen würden, wenn Anker in Seegraswiesen gelegt werden.“ Segelverbote seien ihm nach nicht zu erwarten. „Segeln wird weiter zu Schleswig-Holstein gehören wie keine zweite Sportart“, so der Minister.

Das Thema „Nationalpark Ostsee“ treibt auch Mona Küppers, Präsidentin des Deutschen Segler-Verbands, um: „Wir haben als Deutscher Segler-Verband ganz große Sorge, dass durch die Einrichtung eines Nationalparks Ostsee Verbote ausgesprochen werden, die nicht nötig sind. Freiwillige Vereinbarungen halte ich an dieser Stelle für sinnvoller. Ostseeschutz ja, Verbote nein!“ Weiter lobte Küppers die Vielfältigkeit des Segelsports: „Die Travemünder Woche zeigt, wie vielfältig Segeln ist. Von der Jugend bis hin zum Seesegeln ist alles vertreten. Unser Sport kann von jung bis alt betrieben werden. Und wir können ein Boot so einstellen, dass jeder – auch mit einer Behinderung – daran teilhaben kann, und zwar so, dass jedermann auf Augenhöhe agieren kann. Ich bin der Meinung, das Segeln die inklusivste Sportart ist, die es gibt“, so Küppers.

Großes Lob für die Ehrenamtlichen

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Ein großes Lob für das ehrenamtliche Helferteam hatte der 1. Vorsitzende des ausrichtenden Lübecker Yacht-Clubs, Lutz Kleinfeldt, bei der Eröffnung: „Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer, die sich extra Urlaub nehmen, um bei der Travemünder Woche zu helfen – das sind um die 350 Menschen – wäre diese große Veranstaltung nicht möglich.“

Erst vor einem Monat hat Magdalena Finke, Staatssekretärin im Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport, den Verantwortlichen des Lübecker Yacht-Clubs einen Förderbescheid über 150.000 Euro zur Unterstützung der Ausrichtung der Segelregatten übergeben. „Die Travemünder Woche ist ganz eindeutig eines der herausragenden Segelevents des Jahres. Ihre Bedeutung geht weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus. Deswegen freue ich mich sehr, dass wir diese großartige Traditionsveranstaltung aus den Mitteln des Zukunftsplans Sportland Schleswig-Holstein unterstützen können“, sagte Finke im Rahmen der Eröffnung. Der Segelsport gehöre zu Schleswig-Holstein dazu und sei ein Teil der schleswig-holsteinischen Identität.

Frank Schärffe, Geschäftsführer der Travemünder Woche, hob bei der Eröffnung den Nachhaltigkeitsgedanken bei der Travemünder Woche hervor und nannte dazu den Verzicht auf Bootsaufkleber, Printprodukte und Plastikgeschirr als Beispiele. Außerdem sei der Startschuss gefallen, um sich langfristig als nachhaltige Veranstaltung zertifizieren zu lassen.

Jens Kath, Sportdirektor der Travemünder Woche, stellte das seglerische Programm der 134. Travemünder Woche vor. Neun Tage lang segeln Aktive aus 30 Nationen vor Travemünde um insgesamt vier Weltmeistertitel, einen EM-Titel und vier deutsche Titel. Wie bereits 2022 trägt zudem die Sailing Champions League ihr Finale im Rahmen der Travemünder Woche aus, und auch die Mannschaften der 1. und 2. Bundesliga sind mit ihren Wettfahrten vor Ort. Hinzu kommen Ranglistenregatten und Showrennen auf der Trave.

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