Lübeck – Der FC Dornbreite hat am Mittwochabend im Landepokal-Viertelfinalspiel gegen den zwei Klasse höher spielenden Drittligisten Holstein Kiel mit 1:6 (1:3) verloren und ist somit aus diesem Wettbewerb ausgeschieden. Die 1.100 Zuschauern (Rekordkulisse!) auf dem Sportplatz am Steinrader Damm ging dennoch mit einem positiven Gefühl nach Hause und waren vom gesamten Fußballabend begeistert.

Der Gast aus Kiel begann mit einem Donnerschlag und allen FCD-Anhängern blieb das Herz stehen als eine Flanke von Kiels Fabian Wetter genau auf Fiete Sykora landete, die der aus vier Metern ins lange Ecke von Dornbreites Keeper Jan Pekrun zum 0:1 einköpfte. Hier waren gerade mal 30 Sekunden gespielt. Dann aber kam der große Auftritt der Dornbreiter, denn Andre Kalbau brachte eine Flanke von rechts in die Mitte wo nur der Holsteiner Patrick Herrmann stand und den Ball am eigenen Keeper Niklas Jakusch vorbei zum 1:1-Ausgleich ins eigene Netz für die Lübecker schob. Da war der Jubel am Steinrader Damm riesengroß.
Doch mit der Freude war es zwei Minuten später wieder vorbei, denn Sykora nutzte eine Unachtsamkeit in der Lübecker Abwehr und schob ins kurze Eck zum 1:2 für den Drittligisten ein. Dornbreite spielte bisweilen sehr ängstlich und ließ sich zu sehr in die eigene Abwehr drängen. Mit etwas mehr Mut hätte man vielleicht das 1:3 in der 17. Minute verhindern können, doch Casper Johansen nutzte die Konterchance nach einer zuvor vergebenen Möglichkeit des Dornbreiter Erik Keller, der den Ausgleich auf dem Fuß hatte.
Kalbau schoss nach einem schönen Zuspiel von Keller aus 20 Metern in der 24. Minute knapp über das Kieler Gehäuse. FCD-Kapitän Sascha Strehlau hatte in der 33. Minute ebenfalls noch eine Chance, doch die machte Jakusch zunichte. Inzwischen hatte die Hausherren den Kampf angenommen und waren besser im Spiel.
In der Halbzeit nahm man sich einiges vor, doch nach Wiederanpfiff bekam der SH-Ligist den Klassenunterschied deutlich zu spüren. Johansen (58.) und Marlon Krause (70.) erhöhten auf das zwischenzeitliche 1:5 aus Dornbreiter Sicht. Zu allem Übel, musste FCD-Keeper Pekrun verletzt raus und Philipp Manzow ersetzte ihn für die letzten 15 Minuten.
Die Lübecker kamen durch Selim Sarikoc und Keller noch zu zwei sehr guten Möglichkeiten, doch das letzte Tor in der Partie erzielten wieder die Kieler. Der eingewechselte Marcel Schied setzte in der 81. Minute den Schlusspunkt zum 1:6 und jubelte mit den 150 mitgereisten Fans, die sich friedlich verhielten. Die Polizei meldete keine der befürchteten Ausschreitungen und auch einige VfB-Fans, die anwesend waren, um den FC Dornbreite zu unterstützen, verhielten sich wie erwartet ruhig.

Auf der Pressekonferenz waren beide Trainer zufrieden mit dem Spiel ihrer Mannschaften. Karsten Neitzel (Trainer Kiel) sagte: „Wir haben einen schönen Tag mit einem schönen Rahmenprogramm erlebt. Am Ende hätten wir noch ein paar Tore mehr schießen können, aber wir wollten ins Halbfinale und da sind wir nun.“
Sein Gegenüber, Gero Maaß, war folgender Meinung: „Gut, dass Holstein Kiel so gnädig mit uns umgegangen ist, meine Mannschaft hat das aber trotzdem gut gemacht und sich sehr teuer verkauft. Die 1.100 Fans waren natürlich eine schöne Sache.“

Der ehemalige Lübecker Marcel Gebers, der vor zwei Jahren nach Kiel wechselte, freute sich wieder in der Stadt zu sein und sagte zu HL-SPORTS: „Es war ein schönes Gefühl mal wieder hier zu sein denn ich hab mich in dieser wunderschönen Stadt immer sehr wohl gefühlt. Wir wollten ins Halbfinale und das haben wir standesgemäß geschafft. Am Ende hätten wir zwei oder drei Tore mehr erzielen müssen, aber wir sind auch so mit dem Ergebnis zufrieden, dass am Ende hochverdient war.“

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Sebastian Hippel (sportlicher Leiter beim FCD) sagte zu HL-SPORTS: „Wir haben uns so teuer wie möglich verkauft. Vor 1.100 Zuschauern war es trotz der Niederlage ein gelungener Tag für uns. Wir haben nach dem Rückstand sogar den Ausgleich erzielt, aber man hat schon den Klassenunterschied gesehen.“

SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer, der ebenfalls beim Spiel dabei war sagte zu HL-SPORTS: „Das war eine klare Angelegenheit für Kiel. Dornbreite hat in der ersten Halbzeit mit zu viel Respekt gespielt, aber danach haben sie das ganz gut gemacht. Erik Keller war für mich überragend und der auffälligste Spieler bei dem Verein. Beide Mannschaften haben sich fair verhalten und auch das Drumherum hat sehr gut gepasst.“

Das Rahmenprogramm von den dafür extra verpflichteten Stadionsprechern DJ Anselm Birkhan sowie HL-SPORTS Chefredakteur Roland Kenzo wurde positiv aufgenommen. Beide lieferten vor dem Spiel und während der Halbzeit ein buntes Programm aus Musik und interessanten Interviews. Der FCD hat zwar das Spiel verloren, sich aber sehr gut und professionell in Schleswig-Holstein präsentiert und geht somit diesen Tag auch als Sieger hervor.

Am Samstag geht es für den FCD nun in der SH-Liga am ersten Spieltag um Punkte. Gegner am Steinrader Damm ist dann TuRa Meldof. Anpfiff ist um 16.00 Uhr.

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