Lübeck – Nach dem dritten Spieltag der Kreisliga kristallisiert sich eine erste Tendenz in Sachen Tabellenfindung. Der 1. FC Phönix, als Absteiger aus der Verbandsliga, steht mit drei Siegen und einer herausragenden Tordifferenz als klarer Favorit an der Tabellenspitze.

So konnte nach dem 5:0-Auftaktsieg gegen VfB Lübeck III bereits unter der Woche ein 8:1 beim Eichholzer SV herausgespielt werden und auch am Sonntag ging das Toreschießen weiter. Der TSV Kücknitz wurde mit 6:1 (3:0) von der Travemünder Alle gefegt. Bereits nach einer halben Stunde war das Spiel entschieden. Nippert (14.), Rach (22.) und Gahrmann (31.) besorgten den Halbzeitstand. Nach der Pause war es wieder Nippert (56.), der auf 4:0 erhöhte, Timonen (77.) konnte den Ehrentreffer für die Kücknitzer erzielen, bevor nach einer roten Karte für den Gästespieler Giese wegen einer Notbremse, Barsuhn durch einen Elfmeter (80.) und erneut Gehrmann eine Minute vor Schluss den 6:1-Endstand herstellten.
Phönix-Coach Manuel da Silva sagte nach dem Spiel zu HL-SPORTS: „Wenn es für spielerische Elemente Punkte geben würde, dann wären wir ganz unten. Tordifferenz und Punktzahl sind natürlich optimal und damit sind wir auch zufrieden, aber ich denke fußballerisch war mehr drin. Gegen spielstarke Gegner werden wir mit mehr Gegenwehr rechnen müssen. Die Chancenverwertung muss einfach besser werden.“
Claus Singelmann als Trainer der Kücknitzer meinte nach der Pleite ernüchternd: „Der TSV Kücknitz  muss seine Punkte gegen andere Vereine in der Kreisliga holen. Wir wollen die Liga halten – Phönix Lübeck möchte aufsteigen. Das Ergebnis spiegelt diese unterschiedlichen Ziele wieder.“

Das zweite Festival der Tore fand am Riesebusch statt. Der VfL Bad Schwartau empfing den TSV Travemünde II und schickte die Rugwisch-Truppe mit einem satten 9:1 (7:1) wieder nach Hause. Mit nur elf Spielern und ohne Ersatzleute reisten die Gäste nach Bad Schwartau und auch Jan Gietz war nicht mehr als Trainer bei der Verbandsliga-Reserve dabei. Berufliche und persönliche Gründe waren der Beweggrund für Gietz, das Amt niederzulegen. Bereits vor der Partie waren Stimmen zu hören, die einen Rückzug der Travemünder aus der Liga in der nächsten Zeit erwarten.
Witt (3), Lang (2), Sendlewski, Broska, Klewinski und Schröder (je ein Tor) trafen für den VfL. Für die Gäste war es Kurth, der bereits in der ersten Halbzeit den Ehrentreffer markierte. Travemünde dezimierte sich selbst kurz vor Schluss noch mit einer gelbroten Karte für Wiese nach wiederholtem Foulspiel.
Klaus Alves von den Schwartauern sagte nach der Begegnung: „9:1 gegen eine schwach besetzte Travemünder Truppe ohne Auswechselspieler und dem Abteilungsleiter Voss als Torwart. Der VfL gegenüber dem Buntekuh-Spiel wieder besser besetzt. Mit zwei A-Jugendlichen, die wir freigeholt und die ihre Sache ausgezeichnet gemacht haben.“

Nicht sehr viel weniger Tore gab es in St. Jürgen beim Spiel zwischen Fortuna und Buntekuh. Zur Halbzeit sah es noch nach einem ausgeglichenen Spiel aus, in dem der SC Buntekuh mit 2:1 führte. Dabei lag St. Jürgen durch ein Tor von Schwarz in der 24. Minute sogar vorne. Alkan (33.) und Bekci (37.) drehten die Partie jedoch noch vor der Pause.
Die SCB-Vorstellung begann allerdings erst nach dem 2:2-Ausgleich für Fortuna erneut durch Schwarz (54.), denn dann sagten Biler (62./ 73.), Koethe (70.) und Krause (82.) „Danke“ an die Fortuna-Abwehr zum 6:2 für Buntekuh.
SCB-Coach Jörg Boller fand danach folgendes Statement: „Nach anfänglichen Schwierigkeiten bekamen wir das Spiel in den Griff und konnten, nachdem die Fortunen das 2:2 erzielten und mehr wollten, unsere Konter fahren und davon ziehen. Ein verdienter Sieg aufgrund der zweiten Halbzeit.“
Fortuna-Trainer Peter Jäger war genervt und sagte: „Wir haben in einem sehr durchschnittlichem Spiel eine Katastrophen-Vorstellung geboten. Ich bin stark enttäuscht, denn wir hatten uns viel vorgenommen und haben gar nichts davon umgesetzt. Buntekuh hat unsere Abwehr nur mit langen Bällen ausgehebelt. Traurig das das gereicht hat. Es kann und muss besser werden.“

Die Entscheidung im Spiel zwischen dem ATSV Stockelsdorf und dem Lübecker SC fiel erst in den Schlussminuten. Bis zur 88. Minute stand es nach Toren von Gerlach (40./ 68.) für die Gastgeber vom Herrengarten und Deler (65.) sowie Sare (73.) 2:2 unentschieden. Die LSC-Spieler Lindhoff (80. Wiederholtes Foulspiel) und der Torschütze Sare (wegen Meckern) brachten die Lübecker jedoch um zwei wichtige Kräfte – beide sahen gelbrot. Danach konnte der ATSV die Überzahl ausspielen und kam durch zwei Treffer von Knetsch  in der 88. Minute sowie in der Nachspielzeit zum 4:2-Sieg.
ATSV-Trainer Dirk Eisenberg kommentierte das Spiel so: „In einem von beiden Teams intensiv geführten Spiel haben wir zum Schluss das bessere Ende für uns und fahren damit einen wichtigen und nicht unverdienten Dreier ein.“
Sein Gegenüber Thorsten Kreutzfeldt hatte nur zwei Worte dafür übrig: „Unnötige Niederlage.“

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Auch zwischen dem VFL Vorwerk und dem SC Rapid kam es erst in der Schlussphase zur Entscheidung und dem besseren Ende für die Mannschaft von Rapid-Coach Jens Offen. Nachdem Fertich für die Vorwerker in der 18. Minute den Führungstreffer erzielte war Sznabel in der 37. Minute vor der Halbzeit und zehn Minuten nach Wiederanpfiff für die Gäste erfolgreich. Kuechler konnte zwar in der 73. Minute wieder den Gleichstand herstellen, jedoch kam Brückner drei Minuten vor dem Abpfiff mit einem Konter auf Rapid-Seite noch mal zu einem Erfolg aus 18 Metern, so dass das Spiel 3:2 für Rapid ausging.
Offen freute sich nach dem Sieg und sagte zu HL-SPORTS: „Zum Anfang waren wir klar spielbestimmend doch haben wir es versäumt, die Chancen zu verwerten. Danach war das Spiel insgesamt ausgeglichen, wobei beide Truppen klar erkennbar auf Sieg gespielt haben. Zum Schluss hin haben wir mehr Cleverness im Konter bewiesen und nicht unverdient den Dreier mitgenommen.“
Vorwerk-Trainer Dieter Einars fand folgende Zusammenfassung: „Ein Spiel auf Augenhöhe. Rapid hatte in der ersten Halbzeit die besseren Chancen, wir waren in der zweiten Halbzeit stärker. Nach einer guter Freistoßchance vor dem gegnerischen Strafraum waren wir dann zu nachlässig in der Rückwärtsbewegung und Rapid, die sich schon mit dem Unentschieden arrangiert hatten, erzielen den Siegtreffer mit einem klasse Schuss von Brückner.“

Der TSV Schlutup steht nach dem dritten Spieltag auf Platz zwei der Tabelle. Mit einem 4:0 (1:0)-Heimsieg über den VfB Lübeck III hat man nun sieben Punkte auf dem Konto. Broska (31.) brachte die Hausherren vor der Halbzeit auf die Siegerstraße (Foto). D. Meier (68./ 83.) und Gieseler (71.) besorgten den Endstand.
Schlutups Trainer Jörg Behnke nach dem Spiel: „Der VfB hat in der erste Halbzeit gut mitgespielt. Die spielerische Überlegenheit hat sich in der zweiten Halbzeit durchgesetzt und somit geht das 4:0 in Ordnung.“
Florian Schnoor, Trainer beim VfB meinte: „Defensiv stabil zu stehen war das Ziel, was uns in der ersten Halbzeit gut gelang. Nachlässigkeiten bei Standards haben die Gegentore verursacht. Gegen so eine starke Mannschaft wie Schlutup, können wir, bei unserer momentanen Personalsituation, leider keine Ansprüche auf drei Punkte stellen. Weiter kämpfen und zusammenhalten ist jetzt wichtig, dann kommen bald die ersten Punkte.“

Der TSV Siems besiegte am Sonntag den Eichholzer SV mit 2:0 (1:0). Die Tore erzielten am Krummer Weg Kili in der 14. und der eingewechselte Wendt in der 55. Minute. TSV-Spieler Kambis Tafazoli sagte nach der Partie zu HL-SPORTS: „Wir haben nicht in unser Spiel gefunden, unnötige Fehlpässe geschlagen, aber mit Mühe und Not 2:0 gewonnen. Eichholz spielte mit viel Kampf und Herz und haben sich nach der herben klatsche sehr tief gestellt. Wir haben kein wirkliches Mittel gefunden. Nach der Pause hatten wir ein paar Chancen auf 3:0 und damit Eichholz endgültig k.o. zu schlagen, aber es sollte kein Tor für uns fallen. Man muss aber auch erwähnen, dass wir in ein paar Szenen Glück hatten, dass Eichholz mit den wenigen Chancen die sie hatten, sehr fahrlässig umgegangen sind. Es war kein schönes Spiel von uns, aber was am Ende zählt sind drei Punkte und 2:0 Tore.“
Sein Trainer Daniel Safadi beschrieb das Ganze mit etwas weniger Worten: „Drei Punkte geholt und abhaken.“

Das letzte Spiel des Tages wird noch ein Nachspiel vor dem Kreisgericht haben. In der Partie zwischen den beiden Verbandsliga-Reserveteams Rot-Weiß Moisling II und Eintracht Groß Grönau II kam es in der 87. Minute zu einem Malheur des Schiedsrichters Markus Rittner, als er dem Grönauer Spieler Faasch zum zweiten Mal die gelbe Karte und ihn nicht mit gelbrot vom Platz stellte. Danach wurden die Moislinger mit dem 1:1 durch einen Foulelfmeter von Prüß in der Nachspielzeit bestraft. Lening hatte zuvor ebenfalls durch einen Foulelfmeter in der 52. Minute für RWM getroffen. Der Unparteiische sah seinen Fehler nach dem Spiel ein und vermerkte es auf dem Spielberichtsbogen, so dass jetzt das Kreisgericht entscheiden muss, was passiert. Eventuell kommt es zu einer Neuansetzung der Begegnung.
Dennis Keske (RWM) sagte danach: „Wir haben 85 Minuten auf ein Tor gespielt, aber lediglich ein Tor gemacht. Das hat sich letztlich in der Nachspielzeit gerächt, wo der gute Schiedsrichter zum zweiten Mal auf den Punkt gezeigt hat und Grönau unverdient zum Ausgleich kam. Das Ergebnis fühlt sich wie eine Niederlage an und nun muss das Kreisgericht entscheiden, ob es eine Neuansetzung gibt.“
Klaus Witt, Trainer bei der Eintracht sagte: „Das war ein schlechtes Spiel von beiden mit einem glücklichen Punkt für uns am Ende. Die zweite gelbe Karte habe ich nicht gesehen und kann deswegen nichts dazu sagen.“

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