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Hamburg – Der HSV Handball hat sich am Freitagabend zum siebten Mal in seiner noch jungen Vereinsgeschichte für die VELUX EHF Champions League qualifiziert. Der Titelverteidiger siegte im Playoff-Rückspiel um die Königsklasse mit 27:26 (10:14) gegen die Füchse Berlin und startet damit auch in der Saison 2013/14 im höchsten europäischen Vereinswettbewerb. Nach dem 30:30-Unentschieden aus dem Hinspiel sahen die 6.620 Zuschauer in der O2 World Hamburg ein packendes Duell zweier starker Mannschaften, das der HSV in den Schlussminuten für sich entscheiden konnte. Großen Anteil am Erfolg der Hanseaten hatte Adrian Pfahl, der den Ball sechs Mal im Tor von Silvio Heinevetter unterbringen konnte. Bester Werfer des Abends war allerdings Fredrik Petersen, dessen acht Treffer die Füchse aber nicht in die Champions League führten. In der Gruppenphase trifft der HSV Handball nun einmal mehr auf die SG Flensburg-Handewitt, und außerdem auf Aalborg HB, RK Gorenje Velenje, Naturhouse La Rioja sowie den Sieger aus der Playoff-Partie HK DROTT Halmsburg gegen Handball Esch. Für die Mannschaft von Martin Schwalb geht es am morgigen Samstag nach Doha/Katar, wo der amtierende Champions-League-Sieger vom 25. bis 30. August um den IHF Super Globe, die Club-Weltmeisterschaft, spielt.

Guter Start für HSV, verspielt jedoch die Führung
Nach dem 30:30-Unentschieden im Playoff-Hinspiel am Mittwoch in Berlin war klar: Der HSV Handball würde sich mit einem Sieg oder einem Remis mit weniger als 30 Toren für die VELUX EHF Champions League qualifizieren. Dementsprechend heiß war die Stimmung in der O2 World Hamburg, die sich mit dem Anpfiff auf die Platte übertrug. Beide Teams wollten in die Königsklasse, den besseren Start erwischte aber der HSV, der früh durch Adrian Pfahl (1., 4.) und einen von Hans Lindberg verwandelten Siebenmeter mit 3:1 in Führung ging (3.). Diese hätte noch höher ausfallen können, doch der HSV hatte in dieser Phase Schwierigkeiten Füchse-Torhüter Silvio Heinevetter zu überwinden. So kamen die Berliner durch einen Fünf-Tore-Lauf ins Spiel, das sich zum 6:3 für die Gäste drehte. Der HSV konnte einen höheren Abstand zunächst durch einen strammen Wurf von Zarko Markovic aus dem Rückraum (5:7, 17.) verhindern und per Siebenmeter sogar zum 9:9 ausgleichen (Lindberg, 23.). Doch aus einer hektischen Schlussphase resultierte der Vier-Tore-Rückstand zur Halbzeit. Mit 14:10 ging es in die Pause.

Adrian Pfahl setzt krönenden Schlusspunkt
In der zweiten Halbzeit war es abermals Pfahl, der zunächst erfolgreich Abschloss und den HSV Handball mit einem Doppelpack in der 31. Und 33. Minute näher heranbrachte. Fehlwürfe auf Hamburger Seite, eine Zwei-Minuten-Strafe für den Rechtsaußen Stefan Schröder sowie einfache Gegentore durch schnelle Gegenstöße schienen dem Spiel endgültig die Wendung zugunsten der Füchse zu geben, sodass die Hamburger bis zur 40. Minute mit 15:20 hinten lagen. Einige Klasse-Paraden von Johannes Bitter sowie Tore durch Nilsson (43.), zwei Mal Duvnjak (44., 46.) und Torsten Jansen (47.) brachten den HSV mit einer unglaublichen Energieleistung wieder bis auf zwei Tore heran. Domagoj Duvnjak war es auch, der die Stimmung in der Halle durch aufmunternde Gesten noch einmal an den Siedepunkt brachte, so dass es den Hamburgern zunächst gelang, den Rückstand konstant auf ein bis zwei Tore zu halten. Auch eine Zwei-Minuten-Strafe für Hamburgs Nummer vier (55.) brachte den HSV nicht aus der Ruhe: Ein Drei-Tore-Lauf durch Pascal Hens, Lindberg sowie den Matchwinner Pfahl brachte den Endstand und den damit verbundenen Einzug in die Champions League, den Johannes Bitter mit einer überragenden Parade gegen Konstantin Igropulo festhielt.
 
HSV Handball: Bitter (12 Paraden, 1.-30., 53.-60.); Cleverly (3 P., 38.-53.);
Pfahl 6, Lindberg 5, Duvnjak 3, Jansen 3, Schröder 2, Djordjic 2, Hens 2, Toft Hansen 1, Nilsson 1,
Mahé 1, Markovic 1, Flohr, Cañellas, Dominikovic
Füchse Berlin: Heinevetter (18 P., 1.-30., 58.-60.); Stochl (53.-58.);
Petersen 8, Zachrisson 7, Nielsen 4, Romero 2, Horak 2, Igropulo 2, Jaszka 1, Löffler, Wiede, Milde, Spoljaric, Thümmler n.e., Richwien n.e., Siewert n.e
Siebenmeter: 4/4 – 3/3
Zeitstrafen: 3 – 1 (Schröder, Duvnjak – Spoljaric)
Schiedsrichter: Bogdan Nicolae Stark / Romeo Mihai Stefan (Rumänien)
Spielfilm: 1:0 (1.), 2:0 (3.), 3:1 (4.), 3:3 (8.), 3:4 (9.), 4:6 (12.), 5:7 (17.), 5:9 (18.), 7:9 (19.), 9:9 (23.), 9:13 (28.), 10:14 (30.), 11:14 (31.), 12:15 (33.), 14:16 (35.), 14:19 (38.), 16:20 (42.), 18:22 (45.), 20:22 (47.), 22:23 (51.), 23:24 (52.), 25:26 (55.), 26:26 (58.), 27:26 (60.)

Stimmen zum Spiel:

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AOK

Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Wir sind sehr gut reingekommen und haben in der Abwehr gemeinsam defensiv gearbeitet. Die Füchse haben das dann auch sehr gut gemacht, so dass wir nach dem 3:1 kleine Probleme bekommen haben – auch mit
Silvio Heinevetter, der eine sehr gute Leistung gezeigt hat. Wir haben dann viele leichte Gegenstöße bekommen. In den letzten 20 Minuten wurden wir auch im Angriff besser, haben uns mehr zugetraut und sind sukzessive ins Spiel gekommen. Man hat auch heute gesehen, dass im Handball am Schluss Kleinigkeiten entscheiden können. Wir sind froh, dass es gut für uns ausgegangen ist und freuen uns auf CL-Saison.“

Dagur Sigurdsson (Trainer Füchse Berlin): „Das waren 120 Minuten großer Kampf. Ich glaube, Hamburg hat heute mit etwas Glück gewonnen. Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft, haben ein gutes Spiel gezeigt und den Gegner unter Kontrolle gehabt. In der letzten Phase haben wir zu viele Fehler gemacht. Wir müssen nun damit leben, aber ich bin trotzdem sehr stolz, wie sich die Mannschaft in beiden Spielen präsentiert hat. Daran können wir ansetzen und den Kopf weiter hochalten. Gratulation an den HSV.“

Matthias Flohr (Linksaußen HSV Handball): „Es scheint Tradition zu sein, dass wir kurz vor Schluss den Toren hinterherlaufen. Ich bin stolz auf jeden Spieler von uns. In der Kabine sind alle glücklich, nach diesem heißen Fight in die Champions League einzuziehen, und die Champions League kann froh sein, dass der Titelverteidiger wieder dabei ist.“

Adrian Pfahl unterzieht sich Operation
Lange hat sich Adrian Pfahl in den letzten Wochen mit Schmerzen im linken Ellenbogen herumplagen müssen, nun wird ihm eine Operation Abhilfe schaffen. Am kommenden Montag (26.08.) lässt sich der Rückraum Rechte um 16.30 Uhr in der Westklink Dahlem (Berlin) operieren. Dr. med. Hein Kleihues und Dr. med. Dirk Frauenschuh werden die Arthroskopie und die Herausnahme freier Gelenkkörper im linken Ellenbogen vornehmen. Je nach Verlauf der Operation wird Adrian Pfahl die kommenden Wochen zunächst fehlen. „Je nachdem, wie sich der Heilungsverlauf zeigt, müssen wir damit rechnen, dass Adrian die nächsten vier bis fünf Wochen fehlt. Die Operation ist notwendig geworden, weil er momentan nicht über seine maximale Wurfkraft verfügt und dies wollen wir ihm möglichst früh in der Saison ermöglichen“, so HSV-Mannschaftsarzt Dr. Lars Witthöft. Auch für Adrian Pfahl war es ein Anliegen jetzt proaktiv tätig zu werden: „Mir ist es wichtig, dass ich wieder zu meiner ganzen Leistungsstärke zurückfinde. Durch den jetzigen Eingriff, hoffe ich, dass ich meinen Ellenbogen wieder zu 100 % belasten kann und ich zu alter Stärke zurückkehre“, so der Rückraum Rechte des HSV Handball.

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