Bad Segeberg – Erstmals seit vielen Jahren diente das Dach der denkmalgeschützten Haupttribüne auf der Segeberger „Rennkoppel“ nicht als Regenschutz sondern bot den Zuschauern ein schattiges Plätzchen beim Fahrfest des Nordens. Von der ersten bis zur letzten Minute fuhren die Teilnehmer aus vier Nationen bei strahlendem Sonnenschein durch das Dressurviereck, die weitläufige Geländestrecke im Ihlwald und den Hindernisparcours auf dem Landesturnierplatz.

Knapp 300 Starts waren an den drei Turniertagen von der unermüdlichen Helferschar um Sonja Bock zu bewältigen. Durch die um einen früher gestartete Vorbereitung der Plätze entspannte sich die Arbeit im Vorfeld.

Durchweg guter Sport wurde nach Meinung der siebenköpfigen Richtergruppe in den verschiedenen Wettbewerben geboten. Auch Parcourschef Alex Flocke, der mit neuer „Handschrift“ die einer Landesmeisterschaft angemessene Gestaltung der Geländestrecke und des Kegelfahrens übernommen hatte, zeigte sich zufrieden mit den Leistungen der Aktiven.

Auch die sportliche Spannung kam nicht zu kurz. So war bis zur letzten Prüfung offen, ob die Bronzemedaillengewinnerin der Deutschen Jugendmeisterschaften bei den Pony-Zweispännern, Louise Hansen aus Schleswig, ihrer Favoritenrolle auch in Bad Segeberg gerecht werden konnte. Im abschließenden Kegelfahren jagte ihr dann aber die Heikendorferin Adina Haß mit ihrem blitzschnellen Shettygespann noch die Goldmedaille ab und verwies Louise Hansen auf den zweiten Platz.

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Bei den anderen fünf Anspannungsarten gab es keine besonderen Überraschungen. Das seit Jahren bekannte Duell der beiden Viererzugfahrer Hans-Peter Goldnick und Robert Blender endete in diesem Jahr mit der Silbermedaille für Lokalmatador Goldnick aus Nehms. Bemerkenswert war die hohe Zahl an Vierspännerfahrern beim diesjährigen Fahrfest des Nordens. 16 genannte Teilnehmer in dieser Anspannungsart waren ein hervorragendes Ergebnis.

Als ausgesprochen glücklich erwies sich die Zusammenarbeit mit dem Pferdestammbuch Schleswig-Holstein. Die 3. Norddeutsche Stutenschau fand am Sonnabend auf dem wegen der ausgelagerten Gelände-Wettbewerbe sonst an diesem Tag verwaisten Landesturnierplatz statt. Über 140 Spitzenstuten verschiedenen Rassen wurden der Jury vorgestellt und prämiert. Ein hoch interessantes Programm für alle Pferdefreunde, die das Angebot auch zahlreich annahmen.

Eine positive Bilanz ziehen die Veranstalter nach Abschluß der Meisterschaft, die ja erst in zwei Jahren wieder an gleicher Stelle stattfinden wird. 2017 sollen die Titelkämpfe nach Art der Anspannung auf verschiedene Veranstaltungsorte im Land verteilt werden. Ein durchaus kontrovers diskutierter Beschluß, zumal das Ambiente der Segeberger „Rennkoppel“ einen wohl einmaligen Rahmen für Landesmeisterschaften bietet.

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