Lübeck – Der DEB hatte gestern nochmal bekräftigt, dass in diesem Jahr die Relegationsrunde zur Eishockey Oberliga Nord stattfinden wird. Drei Teams müssen daher in der Oberliga Nord noch zittern, wollen in den letzten drei Spielen noch verhindern, am Ende den bösen siebten Rang in der Qualifikationsrunde und so den Gang in die viel zitierte „Knochenmühle“ zu gehen. Also Rechenschieber raus, die Blicke auf die Tabelle und Spielpläne, schon geht sie ab die wilde Fahrt. Wer hat die besten Karten? Der EHC Timmendorfer Strand? Die Harzer Falken? Oder doch die Hannover Scorpions?

5. EHC Timmendorfer Strand 41 Punkte
Aktuelle Form: 3-0-1-1
Restprogramm: Rostock Piranhas (H), Hannover Scorpions (A), Hannover Scorpions (H)

Hoppla, da haben sich die Beach Boys doch tatsächlich die besten Karten für die letzten beiden Wochenenden erspielt. Das liegt nicht unbedingt an der aktuellen Form, auch wenn die mit 10 Punkten aus fünf Spielen nicht so schlecht ist, sondern auch am Schneckenrennen zwischen den drei Kandidaten. Aber so ist das nun mal, die Timmendorfer haben die komfortabelste Ausgangssituation. Holen sie gegen die Hannover Scorpions drei Punkte, sind sie von diesen nicht mehr einzuholen. Gewinnen sie gegen Rostock und die Scorpions verlieren am Freitag bei den Piranhas, ist das letzte Wochenende für die Beach Boys nur noch ein Schaulaufen.

Pro Timmendorf: Zwei Heimspiele haben die Beach Boys noch vor der Brust, dazu können sie Rostock auch ein drittes Mal überraschen. Dann kann man ohne Druck gegen die Scorpions spielen – ein positiver Bürgerentscheid könnte noch beflügeln!

Kontra Timmendorf: Wie alle anderen Teams da unten, sind die Beach Boys eine echte Wundertüte. Hinzu kommt auch noch: die Scorpions sind ein absoluter Angstgegner des EHCT, hätten so in einem Showdown am letzten Wochenende wohl den psychologischen Vorteil.

6. Harzer Falken 38 Punkte
Aktuelle Form: 3-0-0-2
Restprogramm: Preussen Berlin (A), FASS Berlin (H), FASS Berlin (A)

Vor wenigen Wochen hatte man die Falken irgendwie schon abgeschrieben, doch mit zwei Siegen gegen die Scorpions und dem Überraschungserfolg in Erfurt hält man sich immer noch über dem bösen Strich. Nun haben es die Harzer selbst in der Hand, ob sie noch die Kurve bekommen. Der Klassenverbleib ist klar: holen sie mehr oder gleich viele Punkte als die Scorpions, bleiben sie vor den Langenhagenern. Oder sie holen mehr Punkte als die Beach Boys.

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Pro Falken: Das Restprogramm! Die bereits geretteten Preußen oder die bereits als Relegations-Teilnehmer feststehenden Akademiker von FASS sind zwar auch Prüfsteine, aber dürften einfacher zu spielen sein, als ein Team, welches noch um die Pre-Playoffs oder das Überleben kämpft.

Kontra Falken: Die Form der Falken ist enorm schwankend. Den beiden Siegen gegen Hannover folgte eine derbe Klatsche und auch der Sieg in Erfurt fällt unter die Kategorie „glücklich“. Dazu sind die Falken enorm von Ryan McGrath abhängig. Hat er nicht den besten Tag oder wird von der Abwehr abgemeldet, sieht es in der Abteilung Attacke düster aus.

Hannover Scorpions 37 Punkte
Aktuelle Form: 1-1-0-3
Restprogramm: Rostock Piranhas (H), EHC Timmendorfer Strand (H), EHC Timmendorfer Strand (A)

Die große Frage ist: können die Scorpions mehr als Derby? Kaum zu glauben, aber wahr: die Langenhagener holten knapp ein Drittel ihrer Punkte (zwölf) in den Duellen mit Wedemark und Kleefeld. Und dies hat sich auch in der Relegation fortgesetzt, lediglich gegen die Indians holte man volle sechs Punkte. Dass die Scorpions eigentlich genug Qualiftät haben, haben sie oft genug bewiesen, dennoch sind sie als einziges Team auf fremde Hilfe angewiesen. Und sie haben in jedem Spiel Druck, denn schon eine Niederlage in Rostock könnte das Aus bedeuten.

Pro Scorpions: Die beste Abwehr aus den drei Kontrahenten spielt in Langenhagen. Dazu hat man mit Christoph Mathis einen Torhüter zwischen den Pfosten, der gerade bei den besonderen Spielen über sich hinaus wächst. Und vielleicht kommen sie wirklich über Abwehr und Kampf in die richtige Position, um die Saison zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen.

Kontra Scorpions: Abstiegskampf ist neu für die meisten Spieler. Niddery, DeCoste oder Koziol kannten in den letzten Jahren nur Playoffs und bisher scheint es so, als hätten sie die Unwägbarkeiten des Klassenkampfes noch nicht zu 100 Prozent angenommen. Hinzu kommt: schon eine Niederlage in Rostock könnte das Ende bedeuten.

HL-SPORTS-Tipp: Die Scorpions werden wohl die Extra-Runde drehen müssen. Sie verlieren in Rostock, während die Beach Boys ihr Heimduell mit den Piranhas gewinnen. Und Braunlage wird sich gegen FASS die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen.

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