Lübeck – Wie jeder junge Mensch strebte auch Carmen mit damals elf Jahren nach körperliche Ertüchtigung. Nachdem  sie festgestellt hatte, dass Judo und Ballett nicht zu ihren Favoriten zählte, und selbst Tischtennis sie nicht begeistern konnte, erinnerte sich Ihr  Vater, dass er selbst einmal für einige Zeit beim Lübecker Judoclub Karate trainiert hatte. Was lag näher, dort einmal anzufragen, ob seine Tochter dort Karate trainieren konnte. Zu diesem Zeitpunkt gab es im LJC noch kein "Kinderkarate" und so entschied man sich den Karateverein "Karate uns Sportfreunde Lübeck e. V." beizutreten. Erst ab 1988 begann im LJC die erste Kindergruppe unter der Leitung von Heinz-Dieter Lahann. Kurz vor ihrem 14. Geburtstag erschien dann Carmen, zwischenzeitlich schon mit dem grünen Gürtel dekoriert, beim Training im LJC. Sie wollte und sollte unter der Leitung von HD Lahann den Karatesport weiter betreiben.
Die Kindergruppe im LJC war zu diesem Zeitpunkt noch in der Aufbauphase, und würde einem "Grüngurt" nicht gerecht werden.
Deshalb musste sie wohl oder übel in den sehr starken fortgeschrittenen Jugend und auch Erwachsenengruppen mittrainieren, und da in diesen Gruppen von Gelb- bis Blaugurt alles vertreten war, war es keine große Hürde,  auch wenn es ihr ein bisschen an Körpergröße fehlte. Sie biss sich bei "den Großen" durch, und wenn man den Prüfungsbericht vom 27.03.1990 glauben darf, so wurde ihr dort eine technisch perfekte Prüfung zum 5. Kyu, "Blaugurt" bestätigt.
Weitere Prüfungen folgten; ihre Prüfung zum 1. Kyu, die letzte Prüfung vor dem Schwarzgurt, legte sie am 3. Aug. 1996 in Ravensburg mit besonderer Auszeichnung im Prüfungsfach KATA ab.
Die Wettkampfdisziplin Kata (Formlauf) wurde zu ihrem Schwerpunkt, 63 Turniere sind in ihren Karatepass registriert, und  in der Zeit von 1994 bis 2007 absolvierte sie 77  Lehrgänge unterschiedlichster Kategorie, überwiegend bei den Bundestrainern des DKV; Karamitsos, Mansouri und Hartl.
Auf einem Lehrgang mit dem Bundestrainer Karamitsios am 11.12.1999 in Bonn bestand sie nach intensiver Vorbereitung die Prüfung zum 1. Dan. Danach versuchte sie sich als Trainerin. 2000/2001 begann sie mit ihrer Trainerausbildung, erlangte zunächst die Fachübungsleiterlizenz; 2003 schloss sie die Trainerausbildung mit Erlangung der Trainer C Lizenz "Karate" ab. 2004 erlangte sie die Landeskampfrichterlizenz. 2002 wurde sie als Schriftführerin in den Vorstand des Karate-Verbandes Schleswig.Holstein, den sie lange Jahre angehörte, gewählt
Zu ihrem 20. Karatejubiläum wollte sie sich selbst das schönste Geschenk machen und so bereitete sich nach dem Wechsel vom Karate Dojo Lübeck zu Rot-Weiß Moisling im Jahre 2005 intensiv auf die Prüfung zum 2. Dan vor. Am 24.11.2007 nahm sie dann in Berlin an einem Lehrgang mit Karamitsos teil, mit dem Ziel, am Ende des Lehrgangs sich der Prüfungskommission zu stellen.
Nach guter Vorbereitung absolvierte sie erfolgreich die Prüfung zum 2. Dan. Nun sind es mittlerweile 30 Jahre geworden, und ihr größter Wunsch, in diesem Jubiläumsjahr die Prüfung zum 3. Dan zu absolvieren, konnte sie nicht realisieren. Zu viele familiäre "Baustellen", ihr eigener Gresundheitszustand, ihre Arbeitsbedingungen . verhindeten ein regelmäßiges Training, und so kam dann auch Resignation hinzu, wenn "andere" regelmäßig trainieren konnten. In der Hoffnung, eines Tages wieder zu den Trainierenden zu gehören, bleibt der Kontakt zum Karatesport, und mit den damit verbundenen positiven Begleiterscheinungen, erhalten.

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