Hamburg – Er wollte ganz nach vorne: Nigel Coupe, britischer Derby-Zweiter des Vorjahres, hat mit Golvers Hill die zweite Qualifikation zur DKB-Riders Tour –  Preis der Deutschen Kreditbank AG – gewonnen. „Es ist schön ganz vorne auf dem Podium zu sein“, grinste der Brite verschmitzt, „und Golvers ist ein irisches Pferd, er ist einfach, er will immer in die Siegerehrung.“ Und nicht nur für den 14 Jahre alten Wallach hatte er warme Worte des Lobes, auch für die Derbyfans gings um Hamburgs legendären Derby-Platz: „Das Publikum hier ist großartig, es ist unglaublich wie sie jeden von uns anfeuern und feiern.“

MV-Reiter auf dem Podium
Die zweit- und drittplatzierten Reiter kennen dieses Phänomen bei der legendären zweiten Etappe der DKB-Riders Tour. Holger Wulschner (Passin) und Andre Thieme (Plau am See) haben das Deutsche Spring-Derby bereits gewinnen können. Wulschner galoppierte mit BSC Cavity in der 2. Qualifikation auf Rang zwei. „Ich habe ihn letztes Jahr mit in Falsterbo gehabt und dort Derby geritten, weil er als drittes Pferd mit war. Da haben wir zwei Fehler gehabt, aber nichts schlimmes. Dann habe ich zuhause mit ihm mal Pulvermann geritten und sonst keine große Vorbereitung. Ich hab auch noch keinen Plan, ich werde noch eine Nacht darüber schlafen und dann entscheiden, ob wir Sonntag dabei sind.“ Wulschner hatte vor 17 Jahren das Deutsche Spring-Derby gewonnen, im Jahr 2000 mit Capriol, also ein Jahr vor dem Start der DKB-Riders Tour.

„Paarbildung“ wider Willen
Das jüngste Pferd unter den Top-Drei heißt Contadur, wurde von Andre Thieme auf Platz drei geritten und eigentlich wollte der 42 Jahre alte DKB-Riders Tour-Zweite von 2016 den braunen Wallach gar nicht haben. „Er ist jetzt nicht das Pferd, in das man sich verliebt, wenn man ihn springen sieht“, so Thieme verschmitzt, „aber es gab eine Frau, die schon in den vergangenen Jahren unbedingt wollte, dass ich ihn reite und heute bin ich ihr dankbar für diese Hartnäckigkeit.“ Hannelore Auerswald heißt die Dame, die Thieme letztlich überzeugte: „Ich habe schon Contadurs Mutter Komtesse geritten und das hat ihr so gut gefallen, dass sie nun auch wollte, dass ich den Hengst reite. Ich bin von mehreren angesprochen worden, die ihn kaufen wollten und immer zu hören bekamen, dass das Pferd für mich vorgesehen sei….“ so Thieme lachend. Auf den zweiten Blick passte die Kombination, erst zum dritten Mal sind Thieme und Contadur in Hamburg zusammen im Turniereinsatz. Bereits beim Pferdefestival Redefin holten beide einen vierten Platz in einem internationalen Springen.

Expertentipp
Riders Tour-Chef Paul Schockemöhle hat Andre Thieme mit auf seiner Favoritenliste, ebenso aber Billy Twomey und Diaghilev. „Grundsätzlich glaube ich, dass sich das zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein entscheidet, aber die Iren und Briten sind derbyerfahrene Reiter und haben ja auch große Derbys im eigenen Land“, so Schockemöhle, der selbst dreimal das britische Derby in Hickstead gewinnen konnte. Der Tour-Chef ist ein glühender Befürworter des Deutschen Spring-Derbys als Teil der DKB-Riders Tour und ist sich darin auch vollkommen einig mit Titelsponsor DKB.

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Und nicht nur darin –  sowohl Schockemöhle, als auch Stefan Unterlandstättner, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Kreditbank AG, staunten nicht schlecht über die junge Sanne Thijssen aus den Niederlanden, die mit Bulvasco Zehnte wurde. „Ich finde das schon faszinierend, wenn jemand mit 18 Jahren das Derby reiten will,“ so Stefan Unterlandstättner, „wenn man mal oben auf dem Wall steht, dann muss man feststellen, es gehört schon Mut dazu, von da oben runter zu wollen….“  Und Paul Schockemöhle sieht eine Menge Potential für die Zukunft: „Mir ist die Familie Thijssen gut bekannt, die reiten alle, Sanne ist begabt, sie ist mutig, sie hat ein gutes Pferd und auch sie hat – obwohl sie erst 18 ist –  eine Chance.“

Ergebnis Preis der Deutschen Kreditbank AG
2. Qualifikation zur Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour

1. Nigel Coupe (Großbritannien), 0/ 102,13
2. Holger Wulschner (Passin), BSC Cavity 0/ 104,70
3. Andre Thieme (Plau am See), Contadur 0/ 105,17
4. Kai Rüder (Fehmarn), Cross Keys 0/ 105,20
5. Benjamin Wulschner (Wendorf), La Darca 0/ 108,81
6.  Thomas Voß (Schülp), Chanco 0/ 109,74

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