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Lübeck – Nachdem der Spielbetrieb und die Beschaffenheit der Plätze am ersten Spieltag unter dem anhaltenden Dauerregen gelitten hatten, konnte der zweite Spieltag von Beginn an wie geplant stattfinden. Als um acht Uhr die erste Spielrunde angepfiffen wurde, war von dem Regen der vergangenen Tage nur noch ein leichtes Nieseln übrig, das im Laufe des Tages sogar ganz aufhören sollte. Sogar das Spielfeld mit der Nummer 12, das am Vortag knöcheltief unter Wasser gestanden hatte, war wieder bespielbar.

Die Mannschaften, die erst am Freitagabend angereist waren, konnten daher ihre ersten Spiele gut erholt und in trockener Spielkleidung antreten. Das traf auch auf die männliche U 21 des VFL Tegel zu. Sie waren am Vortag abends mit dem Zug am Lübecker Hauptbahnhof angekommen und hatten sich optimistisch in Hawaii-Hemden gekleidet. Bei Karibik-Wetter fand ihr Spiel gegen die Männer von HC Turbine zwar nicht statt, aber immerhin blieb es trocken genug, um von der ersten Minute an Tempo-Handball zu spielen. Schnell konnten die Berliner ihre Führung ausbauen, doch genau so schnell, wie sie ihre Angriffe spielten, schwand auch die Energie. Es dauerte nicht lange, da machte bereits der erste Spieler mit den Worten „Wechseln, Jungs, ich kann nicht mehr!“ auf sich aufmerksam. Seinen Mitspielern ging es ähnlich, offensichtlich hatten sie sich in ihrer Spieltaktik verkalkuliert. Hartes Zupacken in der Abwehr verschaffte ihnen nicht die erwünschten Verschnaufpausen, es sorgte lediglich dafür, dass einer der Gegenspieler nach einem Zusammenstoß mit einer blutigen Nase den Platz verlassen musste. Als der erste Torhüter der Tegeler mit einer Verletzung am Bein aus dem Spiel ausschied, schlug die Führung schnell in einen Rückstand um. Es gelang ihnen nicht, den Rückstand wieder aufzuholen, denn der Siebenmeterwurf in den letzten Spielsekunden landete mit einem lauten Krachen in Absperrung hinter dem Kunstrasenfeld.

Nicht auf Kunstrasen, sondern auf dem Rasenplatz mit der Nummer 12, auf dem am Vortag nicht gespielt werden konnte, fand für die Mini Mix II des MTV Lübeck das zweite Spiel statt. Aus der ersten Partie hatte man bereits keine Punkte mitnehmen können, daher wollte man dieses Spiel auf keinen Fall verlieren. Gegen den VFL Vorwerk hatten die Kinder des MTV zunächst große Probleme mit dem ungewohnten Untergrund, hatte man doch während der Saison ausschließlich in der Halle gespielt und außerdem Neulinge dabei, die noch nie um Punkte gespielt hatten. Bereits die ersten gescheiterten Prellversuche wurden von den Gegnern ausgenutzt und die Kinder des Gastgeber-Vereins gerieten in Rückstand. Doch sowohl die erfahrenen Spieler als auch die Neuen im Team wussten, dass sie sich auf ihren Teamkollegen Jari verlassen konnten, und spielten ihm von da an jeden Ball zu. Und tatsächlich traf Jari, nachdem er sich an den Untergrund gewöhnt hatte, erst zum 1:2 und anschließend zum 2:2-Endstand und die Jungs und Mädchen des MTV konnten ihren ersten Punkt verbuchen.

Ihr anschließendes Spiel war ein ganz besonderes, denn der Gegner hieß ebenfalls MTV Lübeck, hier die dritte Mannschaft. Es war für alle Seiten eine besondere Herausforderung. Wieder war es Jari, der die wichtigen Tore für sein Team warf und beim Stand von 5:1 war der Sieg seiner Mannschaft bereits so sicher, dass sich alle Zuschauer und auch die Spieler beider Mannschaften gemeinsam freuten, als Marie mit ihrem ersten Tor zum 2:5 traf. Für den MTV II war es nicht nur der erste Sieg, sondern auch ein Zeichen dafür, dass man gelernt hatte, mit dem matschigen Untergrund umzugehen.

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Eine Fähigkeit, die auch der weiblichen Jugend C des SV Lindewitt nicht abzusprechen war. Die Mannschaft, die in orange-farbenen Trikots angereist war, war nach ihrem ersten Spiel eher an den Matschspritzern an den Beinen und vor allem an der nun matschbraunen Spielkleidung zu erkennen. Auch in ihrem Spiel gegen den MTV Lübeck scheuten sie nicht davor, sich in den Schlamm zu werfen, um den Ball zu bekommen. Doch gegen die starke Abwehr der Lübeckerinnen reichte das nicht aus. Die Gastgeberinnen waren technisch deutlich überlegen, kamen durch eine miserable Chancenverwertung, vergebene Tempogegenstöße und verworfene Siebenmeter jedoch nicht über ein 4:4 hinaus.

Wenig später, während einer der letzten Spielrunden des zweiten Turniertages, gestattete die bis dahin dichte Wolkendecke endlich einen Blick auf ein kleines Stück blauen Himmels. Bei Abpfiff der letzten Partie war inzwischen so viel blauer Himmel zu sehen, dass sich die Veranstalter sicher waren, dass der Sonntag durchgehend trocken sein und für beste Stimmung sorgen wird.

Nachdem am Nachmittag bereits die Füchse Berlin mit 27:32 gegen die Jugendnationalmannschaft aus Island verloren hatte, war um 19 Uhr die deutsche Mannschaft an der Reihe. Gegner waren die weit angereisten Japaner, die zwei Tage zuvor gegen Israel nur einen Punkt verbuchen konnten. Ein Sieg wäre für die Japaner daher nötig gewesen, um eine Chance auf das Finale am nächsten Tag zu haben, doch zum Schluss der Partie stand es 38:26 für die deutschen Jungs, sodass der erste Platz nun zwischen der DHB-Auswahl und den starken Dänen ausgespielt wird.

Für die Turnierteilnehmer der Handballtage sind bis zum Finaleinzug noch die Spiele der K.O.-Runde zu absolvieren. Diese folgen am Sonntag ab 8.25 Uhr auf den 22 Feldern der Lohmühle und auf dem Centre Court, einige Finalspiele finden sogar in der Hansehalle statt. Doch daran denken die Spieler am Samstagabend noch nicht, denn schließlich steht vorher noch die große Spielerdisco an. Es dürfte daher für alle Beteiligten eine lange Nacht werden. Man darf gespannt sein, welche Mannschaft sowohl feiern als auch früh aufstehen kann.

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