Lübeck – Um die Tabellenspitze geht es nicht, dafür liegt der Spitzenreiter HSV (39 Punkte) zu deutlich vor dem Zweiten SC Weiche Flensburg (33). Aber gerade deshalb geht es am 17. Spieltag der Regionalliga Nord um eine ganz Menge: Der Gast wird das Titelrennen auf absehbare Zeit wohl nur mit einem Sieg an der Elbe offenhalten können. Zum Abschluss der Hinrunde blicken allerdings beide Mannschaften auf enttäuschende Ergebnisse in der Vorwoche zurück.
FC St. Pauli II – Eintracht Braunschweig II (Fr., 19 Uhr)
Nachwuchsduelle sind ja immer reizvoll, weil sie einen spielerisch hochwertigen Fußball erwarten lassen. Dieses Spiel bezieht seine Attraktivität aber auch aus den jüngsten Ergebnissen. Denn während der Gastgeber zu einem klaren 5:1 im Derby bei Altona 93 gekommen war, setzte sich die Eintracht mit 4:1 gegen den Spitzenreiter HSV II durch. „Das haben die Jungs klasse gemacht. Es war ein bärenstarker und auch spielstarker Gegner, zusammen haben wir das aber gewuppt“, meinte Trainer Henning Bürger zufrieden. Wer dem Tabellenführer die erste Saisonniederlage beibringt, rechnet sich natürlich auch bei St. Pauli etwas aus. Der Tabellensiebte kassierte allerdings erst eine Heimniederlage und wird der Eintracht mit einer gewissen Gelassenheit entgegentreten – eben ein reizvolles Duell.
Hannover 96 II – Altona 93 (Sa., 13 Uhr)
Durch und durch durchschnittlich lief es bislang für den Gastgeber, seine Bilanz (4-7-4) spricht Bände. Dabei waren die vergangenen Monate geprägt von Phasen. Mal schien 96 sogar auf dem Weg in die Spitzengruppe, mal ließen die Resultate den Gang in den Tabellenkeller befürchten. Eines steht aber fest: Hannover II ist eine auswärtsstarke Mannschaft (3-3-1), die sich auf eigener Anlage (1-4-3) noch nicht so gut zurechtfindet. Vielleicht gegen Altona 93? Der Gast ist nun seit sechs Partien ohne Punktgewinn und reist als Schlusslicht an.
Hamburger SV II – SC Weiche Flensburg (Sa., 13 Uhr)
Erster gegen Zweiter, mehr Spitzenspiel geht nicht. Dabei dürfte eine Frage allerdings von besonderer Bedeutung sein: Wie verkraftet der HSV die erste Saisonniederlage, dieses 1:4 bei Eintracht Braunschweig II? „Es war uns allen klar, dass man im Fußball nicht immer gewinnen kann, man muss aber immer mit der absoluten Konsequenz verteidigen, und das hat uns in der ersten Halbzeit gefehlt“, meinte Trainer Christian Titz – und sah seine Mannschaft „brutal bestraft“. Man wird also die richtigen Schlüsse ziehen, ansonsten aber doch gelassen mit der Niederlage umgehen. Ganz ohne Rückschlag blieb der Gegner ja auch nicht. Beim 1:1 gegen Eutin 08 verlor Weiche am letzten Spieltag überraschend zwei Punkte.
Lüneburger SK Hansa – VfB Oldenburg (Sa., 14 Uhr)
Mit 0:1 verlor der Gastgeber am vergangenen Spieltag beim VfB Lübeck, sein Gegner trat angesichts eines Spielausfalls gar nicht an. Der zuletzt mit einem leichten Aufwärtstrend versehene VfB ist nun bei einer Mannschaft zu Gast, die noch immer nach ihrer Heimstärke sucht. Lediglich ein Sieg (1-0-5) gelang dem LSK. Angesicht der nur drei Punkte entfernten Abstiegszone wären drei Punkte keine schlechte Idee. Das gilt für die Oldenburger – zwei Punkte vor der Abstiegszone – allerdings auch.
Germania Egestorf-Langreder – VfL Wolfsburg II (Sa., 14 Uhr)
Dieses 1:4 gegen Drochtersen/Assel mochte einfach nicht passen zur Serie. Schließlich hatte die Germania vor der Heimpleite stolze vier Spiele in Folge gewonnen. Aber so richtig gut läuft es ja auch beim Dritten aus Wolfsburg derzeit nicht. Das 0:2 in Norderstedt markierte bereits die dritte sieglose Partie in Folge. Wer wird sich nun von der jüngsten Enttäuschung befreien?
SSV Jeddeloh – VfB Lübeck (Sa., 14 Uhr)
Keine Frage: Der SSV hat angesichts von 25 Punkten noch immer eine gute Saison gespielt. Seine sieben Siege in Folge sind nach zwei Niederlagen aber längst Geschichte. Ob der Aufsteiger nun ausgerechnet gegen den erstarkten VfB zu alter Form findet? Der Gast ist nun seit vier Partien ohne Niederlage und ohne Gegentor. Beim 3:0 über Norderstedt (Tore: Deichmann (2), Löffler) stellte er seine Form unter Beweis. Der Tabellenvierte dürfte nun sogar leicht favorisiert in das Duell beim Achten gehen.
Eutin 08 – Eintracht Norderstedt (Sa., 15 Uhr)
Sieben Punkte aus drei Spielen, zuletzt ein respektables 1:1 in Flensburg – Eutin 08 hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet und die Rote Laterne längst abgegeben. Der Gastgeber dürfte auch in das Spiel gegen die Eintracht mit einer gewissen Zuversicht gehen. Zwar hatte Norderstedt am Wochenende glatt mit 2:0 über den VfL Wolfsburg II gewonnen. Doch am Mittwoch, beim 0:3 in Lübeck war der Gast ohne Chance. Das lag allerdings auch daran, dass er über weite Strecken in Unterzahl hatte agieren müssen: Nach einer Notbremse sah Philipp Koch die Rote Karte (36.). Er wird nun in Eutin fehlen.
TSV Havelse – BSV Rehden (So., 14 Uhr)
Die letzten Wochen hätten wahrlich besser laufen können für den TSV. Nach vier sieglosen Spielen (0-1-3) folgten zwei Spielausfälle. Im November hat Havelse noch kein Spiel absolviert, und so lässt auch die Wende auf sich warten. Ob sie nun gegen den BSV gelingt? Wie der TSV (14.) sammelte der 15. bislang 13 Punkte. Anders als der Gastgeber kommt Rehden allerdings aus dem Tabellenkeller, ließ zuletzt also einen leichten Aufwärtstrend erkennen. Die beiden Teams stehen nun offenbar vor einem Spiel von entscheidender Bedeutung für die kommenden Wochen.
SpVgg Drochtersen/Assel – VfV Borussia 06 Hildesheim (So., 15 Uhr)
Nach dem beeindruckenden 4:1 in Egestorf möchte die Spielvereinigung nun wieder an der Heimbilanz arbeiten. Sie nimmt sich nämlich immer noch relativ bescheiden aus (2-3-3). Die Auswärtsstatistik des Gastes (2-3-4) weiß dagegen zu überzeugen. Dass der VfV06 in den vergangenen Wochen den Anschluss herstellte, verdankte er zweifellos den Auftritten in der Fremde. Zuletzt war ihm immerhin ein beachtliches 0:0 in Lübeck gelungen.
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