Lübeck – Der Eisarsch 2017 macht sich schick für das große Jubiläum im nächsten Jahr, und alle hoffen darauf, dass in diesem Jahr nicht erneut Flaute und Eisgang die Kult-Regatta lahmlegen mögen. 49. Lübecker Eisarsch am 2. Dezember auf der Wakenitz – da geht es bei den gestandenen Männern in den kleinen Optis mit allem Ehrgeiz um den Sieg und das Prestige.

Seit 1969 geht es beim Eisarsch zur Sache. Im nächsten Jahr steht die 50. Auflage an, und dafür wollen sich die besten Opti-Segler jenseits der 25 Jahre schon jetzt in Position bringen. Die Starterliste verspricht jedenfalls einen heißen Kampf, wenn es im kalten Dezember um den vielleicht eigenwilligsten Pokal des deutschen Segelsports geht. Über 60 Meldungen sind eingegangen – klangvolle Namen sind wie stets darunter.

Weltumsegler und America’s-Cup-Teilnehmer haben sich schon an dem Unternehmen versucht, die Trophäe in Popo-Form zu ergattern. Jetzt sind es neben dem viermaligen Eisarsch-Sieger Sven Kruse (Foto) aus Hamburg die Weltmeister und Profis aus den Reihen des Lübecker Yacht-Clubs, die die Favoritenbürde zu schultern haben. Die Brüder Helge und Christian Sach, gemeinsam vor elf Jahren Weltmeister im F18-Katamaran und als Profisegler auf den Revieren weltweit unterwegs, werden auf der Wakenitz nun im Opti zu Konkurrenten. Und Leon Oehme, der vor vier Jahren unter karibischen Bedingungen zum WM-Titel im 505er segelte, darf nun auf heimischem Revier beweisen, dass er auch mit Kälte umgehen kann.

Sie alle aber werden Sven Kruse im Auge behalten müssen, der es in dem Boot für die Jüngstensegler zu erstaunlicher Expertise gebracht hat. Vor zwei Jahren gewann er die Regatta zum vierten Mal, wurde damit zum Rekordsieger. Allerdings muss er sich diese Auszeichnung noch teilen, deshalb will er nun den alleinigen Rekord. Im vergangenen Jahr wurde Kruse durch den Eisgang und die Absage der Regatta gebremst, jetzt ist er wieder am Start.

Vor zwei Wochen musste sich Kruse allerdings bei der Kalten Kanne – dem Hamburger Pendant zum Eisarsch – geschlagen geben. Unter anderem war Matthias Düwel (Hamburg) vor ihm, und Düwel greift nun auch beim Eisarsch an. Ebenso wie Ingo Hüter (Lübecker SV), der schon 2015 auf der Wakenitz triumphiert hatte. Und auch Meno Bülow (Lübecker SV) ist stets für ein Top-Resultat gut: 1997 gewann er auf dem Wasser, im vergangenen Jahr dominierte er die Ersatzveranstaltung, den Gummistiefel-Weitwurf.

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Für die Zuschauer ist es in jedem Fall ein Vergnügen, wenn sich große Männer in viel zu kleine Boote zwängen, Optis auf Tauchkurs gehen und so manche Kenterung für Abkühlung unter den erhitzten Gemütern sorgt. Für musikalische Unterhaltung, ab 12 Uhr spielt „A Swinging Crew", sowie fachkundige Moderation durch das DSV-Präsidiumsmitglied Walter Mielke und vorweihnachtliche Atmosphäre beim Clubhaus des Lübecker YC (Roeckstraße 54 in Lübeck) ist gesorgt. Das Spektakel beginnt traditionell mit dem öffentlichen Wiegen (ab 11 Uhr). Mit dem Startschuss um 14 Uhr wird es dann ernst, und es gibt schöne Bilder der großen Optimisten-Flotte vor dem Lübecker Panorama.

Der Zeitplan am Sonnabend, 2. Dezember:
11 Uhr: Beginn offizielles Wiegen, Regattabüro öffnet
13 Uhr: Wiegeschluss
13 Uhr: Steuermannbesprechung am Clubhaus (Roeckstraße 54, 23568 Lübeck)
14 Uhr: Regattastart (Geplant sind zwei Up-and-Downs)

Ab circa 16 Uhr: Siegerehrung im Clubhaus. Je nach Wind und Wetter ist die Dauer der Wettfahrt wie immer ungewiss.

18 Uhr: Après-Sail-Party in der Bootshalle

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