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Lübeck – Trotz der Auswärtsniederlage in Bietigheim war es ein wahres Handballspektakel für den VfL Lübeck-Schwartau. Lange Zeit war man die tonangebende Mannschaft, doch am Ende reichte es nicht ganz für Punkte. 31:28 lautete das Endergebnis zu Gunsten der Gastgeber der SG BBM Bietigheim, die sich somit in der Tabelle an den Hanseaten vorbeischoben.
Torge Greve, Trainer des VfL Lübeck-Schwartau, hätte zwar gerne etwas Zählbares mitgenommen, spricht der Mannschaft aber dennoch ein großes Kompliment aus: „Es war das erwartete Spitzenspiel, was auch nach Spielende von beiden Seiten bestätigt wurde. Es war sehr taktisch geprägt und es waren zwei Mannschaften, die absolut auf Augenhöhe agierten. Bis zur 20. Minute haben wir einen überragenden Handball, sowohl offensiv als auch defensiv, gespielt. Zwischen der 20.- und 40. Minute lief es immer noch ganz gut bei uns, obwohl es in dem Zeitraum schon deutlich schwieriger war, Tore zu werfen. In den letzten 20 Minuten war die Angriffswucht der Bietigheimer nicht mehr zu stoppen. Leider waren wir auch personell sehr gebeutelt, gerade im Rückraum wurde es deutlich. Wir sind schon vor dem Spiel ohne drei Rückraumspieler angereist (Waschul, Podpolinski, Claasen). Somit hatten wir von Beginn an nur noch fünf Rückraumspieler im Kader. Leider hat sich dann Antonio Metzner nach vier Minuten schwer verletzt und musste mit einem Jochbeinbruch ausgewechselt werden. Rickard Akermann hat leider gar nicht ins Spiel gefunden und mit nur drei Rückraumspielern geht dir dann irgendwann die Puste aus. Betrachtet man aber die letzten 20 Minuten, geht der Sieg verdient an die SG BBM, jedoch muss ich der Mannschaft ein riesiges Kompliment aussprechen, denn ich war verblüfft, mit was für einer Ruhe wir die ersten 40 Minuten gespielt haben. Daran merkt man auch, dass wir einen Schritt weiter und auch auswärts voll konkurrenzfähig sind.“
Neben Antonio Metzner verletzte sich auch noch Rickard Akermann, der sich eine Zerrung im Bereich der Adduktoren zuzog.
Auch Oliver Milde, der beste VfL-Torschütze dieses Spiels (14 Tore), hätte sich einen früheren Abpfiff gewünscht: „Wir hätten noch mehr Härte in die Abwehr bringen müssen – gerade am Ende. Das haben wir leider nicht über die kompletten 60 Minuten geschafft.“
Christian Schäfer, Rechtsaußen der SG, sieht die offensive Umstellung in der Abwehr als Schlüssel für den Erfolg: „Durch eine offensive Abwehr konnten wir das Spiel der Lübecker gut unterbinden, die 6:0-Abwehr zuvor war zu passiv, weshalb wir keinen Zugriff hatten. Mit der Offensive konnten wir auch schon im ersten Durchgang zufrieden sein.“
Nach dem Verlauf der ersten 40 Minuten sah sich SG BBM-Trainer Hartmut Mayerhoffer gezwungen, die Abwehr umzustellen: „Es war klar, dass wir defensiv umstellen mussten. Wir waren überzeugt, dass wir das Spiel noch drehen können. Man darf uns eben nie abschreiben.“
Für die Lübecker geht es am kommenden Wochenende zu Hause gegen Balingen weiter, die Bietigheimer empfangen den Dessau-Roßlauer HV, die bis jetzt eine unerwartet erfolgreiche Saison spielen.
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