Timmendorfer Strand – Der EHCT 06 startet heute um 20.00 Uhr im ETC in der Meisterrunde gegen den Hamburger SV um den Oberliga Nord-Titel. In einer einfachen Runde (Hin- und Rückspiel) stehen Spiele gegen die Hamburger, den Vorrundenersten Rostocker EC und die beiden "Dorfderbys" gegen den Adendorfer EC an.

Sven Gösch (Trainer der Timmendorfer) gab ein klares Ziel aus: "Ich denke jedes der vier Teams schielt ein Stück weit auf den Meistertitel, unser Minimalziel muss das erreichen der Zwischenrunde sein, also Platz 2." Zu der Favoritenrolle sagte er: "Wenn man die bisherigen vergleiche untereinander nimmt wäre die Reihenfolge Rostock, HSV, Timmendorf und Adendorf. Der HSV hat zwei Wochen kein Spiel gehabt, Rostock hat sich in den Letzten zwei Wochen sehr zurück genommen, da ist es schwierig zu sagen wo die beiden Mannschaften stehen. Ich denke an guten Tagen, kann jeder jeden schlagen. Einen klaren Favoriten sehe ich nicht."

Der Schwartauer hatte die Beach Boys erst zum Jahresende von EHCT-Urgestein Michael Mai, der aus beruflichen Gründen sein Amt niederlegte (HL-Sports berichtete). Unter Gösch konnte das Team um den kanadischen Wiederkehrer und Publikumsliebling Jeff Maronese sieben Siege bei nur zwei Niederlagen einfahren und sich in letzter Sekunde noch Platz zwei vor dem Hamburger SV sichern. Nur Rostock und Adendorf schafften es die teils verletzungsgeplagten Timmendorfer zu besiegen. Das soll in der Meisterrunde nicht mehr passieren, hatte man die Piranhas aus Rostock vor drei Wochen nach einem 0:3-Rückstand noch klar mit 6:3 nach Hause schicken.

Rostock ist klarer Favorit. In einer beeindruckenden Vorrunde mit nur vier Niederlagen (HSV, EHCT, GEC Ritter und Weser Stars) möchten sich die Raubfische nun auch in der Endrunde klar behaupten.
Vieles spricht dafür, haben sie doch die drei besten Scorer Sulcik, Bartanus und Marsall in ihren Reihen, die alleine 84 von 169 Toren für den Rostocker EC erzielten. Karol Bartanus fällt voraussichtlich drei Wochen nach einem Stockstich in die Leiste aus.
"Ein Spaziergang wird es nicht," weiß auch Peter Dickmanns (REC-Präsident), "die Meisterschaft ist aber unser Ziel", so Dickmanns weiter. Nach dem letzten Spiel gegen die Weser Stars aus Bremen, welches die Rostocker überraschend verloren, ließ er verlauten, dass der REC in der nächsten Saison in der Oberliga Ost spielen möchte (HL-Sports berichtete). Unterstützung bekommt er vom eigenen Landesverband. Die anderen Nord-Clubs waren geschockt von dieser Aussage. Ist die Oberliga Nord doch schon dieses Jahr mit nur sieben Teams schmal besetzt.

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"Wir haben noch eine Mission und konzentrieren uns zu 100% auf die Meisterschaft!", sagte Gösch. "Wir müssen unser Spiel durchsetzen und dürfen uns nicht von äußeren Einflüssen ablenken lassen," so der Timmendorfer Coach weiter. "Für die Fans und den Verein ist es wichtig, dass wir so weit wie möglich kommen und das sind nunmal die Play-Off’s. In Frankfurt vor 6.000 Zuschauern spielen macht auch einfach mehr Spaß, als vor 150 Zuschauern in Bremen", fügte er noch hinzu.

Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Haben die Beach Boys mit Marcus Klupp, Patrick Saggau und Kenneth Schnabel ebenfalls drei gute Torschützen aus der Vorrunde in den eigenen Reihen.

Gerade die Spiele gegen den Hamburger SV und den Adendorfer EC sind sehr wichtig. Hier kann sich der EHCT behaupten und ein klares Signal Richtung Rostock senden. Drei Punkte heute Abend sind dafür Pflicht um einen guten Start zu erwischen. Florian Neumann (HSV-Goalie) wird dieses Vorhaben versuchen zu verhindern. Er holte sich in der Top-Torhüter Rangliste den ersten Platz vor dem Timmendorfer Heiko Föllmer. Es wird also ein spannendes Spiel im Eispalast, wo die Ostholsteiner auf einen neuen Besucherrekord hoffen. Einiges haben sie sich dazu einfallen lassen, aber davon sollte sich jeder Fan der schwarzen Scheibe selbst überzeugen.
Die Spiele gegen den HSV sind in der Vorrunde immer sehr eng gewesen. zwar konnten die Beach Boys am Anfang der Saison das erste Spiel noch klar mit 7:3 gewinnen, wurde es danach aber schon sehr viel schwieriger.  So musste man sich beim ersten Rückspiel mit 4:6 geschlagen geben. Die letzten beiden Partien der beiden Teams mussten im Penaltyschiessen entschieden werden. Hier gewann beide Mannschaften jeweils ein Shoot Out.
Gösch meinte vor dem ersten Bully auf die Frage, ob es wieder so eng kommen wird: "Ich denke das jedes Spiel in der Meisterrunde eng wird und oft die Tagesform entscheidet. Durch die Ausfälle sind wir wieder gezwungen umzustellen, das macht das ganze natürlich nicht einfach. Wir müssen dem HSV unser Spiel aufzwingen, sie haben die beste Abwehr der Liga und darum müssen wir die wenigen Chancen die wir haben nutzen. Defensiv dürfen wir dem HSV keine Räume geben ihr Spiel aufzubauen."

Ob es heute wieder so eng wird, wollen die Timmendorfer also nicht hoffen. Allerdings müssen sie auf Jari Voutilainen verzichten, der am letzten Spieltag nach einer Spieldauerdisziplinarstrafe gesperrt fehlt.
"Schnabel hat noch leichte Probleme mit der Leiste, bei Klupp sieht es etwas schlechter aus am Knie, Schröder ist noch in der Aufbauphase, gleiches gilt für Rieck. Für Horst und Overbeck ist die Saison wohl zu ende. Marco Meyer wird am Wochenende nicht zur Verfügung stehen und Thorben Saggau wird es heute leider nicht Pünktlich schaffen," verriet Gösch HL-Sports vor der Partie.

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