Lübeck – Alle waren da und freuten sich auf das Spitzenspiel der Kreisliga zwischen Fortuna St. Jürgen und dem MTV Ahrensbök am vergangenen Sonntag. Gespielt wurde nicht (HL-SPORTS berichtete). Schiedsrichter Boris Hoffmann stellte auf dem Kunstrasenplatz am Kalkbrenner große Löcher, verteilt auf dem gesamten Feld, fest. „Ein Spiel war absolut nicht möglich. Wie man schon am Samstag hier anpfeifen konnte, kann ich nicht nachvollziehen. Das wird intern bei uns im Kreis ein Nachspiel haben“, so der Kreisschiedsrichterobmann bei HL-SPORTS.

Rund 75 Minuten vor dem geplanten Anpfiff prüfte er den Platz mit seinem Team und informierte beide Vereine. Die waren natürlich absolut nicht zufrieden. Die Mannschaften wollten sich gerade warmmachen. Hoffmann pfiff sie zurück. Sein Vorschlag, die Begegnung auf den Riesebusch zu verlegen und noch am Sonntag zu spielen, fand vor allem bei den Fortunen keinen Zuspruch. „Fortuna teilte mir mit, dass es zeitlich für die Spieler nicht zu schaffen sei, weil diese noch Termine hätten. Mehr konnte ich auch nicht anbieten“, meint der Unparteiische.

Beim Gast war man ziemlich sauer. Trainer Heiko Anders sagte am Sonntagabend: „Ich möchte mich hier mal über die Aussage der Vorsitzenden von Fortuna äußern. Dass das Spiel nicht stattfand, ist von Herrn Hoffmann absolut richtig entschieden worden. Aber das man seitens Fortuna von dem Zustand des Platzes überrascht war, ist in Witz. Diese Löcher sind mit Sicherheit nicht seit gestern und wenn andere Schiedsrichter dort angepfiffen haben, ist das schon fragwürdig. Des Weiteren hätte man kurzfristig nach Absprache mit dem VfL Bad Schwartau dort spielen können, nachdem Herr Hoffmann dies kurzfristig möglich gemacht hat. Wir haben dem sofort zugestimmt und nun kommt es: Trainer Bera von Fortuna sagte mir er habe nur elf Mann zur Verfügung und er mache dieses nicht mit. Ihm käme eine Absage entgegen. Auf dem Spielbericht und auf dem Platz waren aber 15 Mann zu sehen. Ich finde ein auszurichtender Verein ist in der Pflicht einen spielfähigen Platz zu stellen oder sich auf Ausweichmöglichkeiten einzulassen. Aus unserer Sicht war das ein absoluter Skandal und unmögliches Verhalten seitens Fortuna. Wir werden auch mit dem Staffelleiter über eine gerechte Wertung des Spiels Kontakt aufnehmen.“

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Bera zeigte sich verständnisvoll: „Es ist natürlich nicht schön dass das Spiel ausgefallen ist. Wir haben bis auf ein Spieler alle zur Verfügung und haben uns auf das Spiel gefreut. Am Samstag hat die zweite Mannschaft dort noch gegen Pansdorf gespielt. Wie der Platz dort aussah, ist mir nicht bekannt. Ich muss aber davon ausgehen, dass der Platz bespielbar war. Was danach passiert ist, ist nur spekulativ. Den Schaden haben wir selber auch erst 90 Minuten vor Anpfiff wahrgenommen. Unser Ausweichplatz ist ebenfalls gesperrt.“

Der Kreis reagierte schnell und sperrte den Kunstrasenplatz der Fortunen. „Durch die festgestellten Schäden können dort aus Sicherheitsgründen keine Spiele mehr stattfinden. Der Verein Fortuna St. Jürgen ist nun aufgefordert dafür Sorge zu tragen, dass die Schäden beseitigt werden. Wenn das erfolgt ist, wird der Vorstand und die Spielausschüsse des Kreisfußballverbandes Lübeck eine Begutachtung durchführen, damit eine Wiederfreigabe erfolgen kann. Außerdem ist die Vereinsführung aufgefordert zu organisieren, dass die kommenden Spiele auf den Rasenplatz oder andere Spielstätten verlegt werden. Möglich ist auch mit den gegnerischen Vereinen einen Heimrechttausch anzustreben“, heißt es in einer Mitteilung.

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