Flensburg – Der SC Weiche Flensburg 08 schnuppert an der 3. Liga, hat zwei Punkte Rückstand auf den Hamburger SV II, dafür aber drei Spiele weniger absolviert. Sportlich läuft es bei den Nordlichtern, doch im Hintergrund rotiert man für den Aufstieg.

Die Achillesferse der Flensburger ist das eigene Stadion. Das ist gerade für die Regionalliga tauglich, doch an Profi-Fußball ist dort nicht zu denken. Der Verein hat einen Plan, sieht einen Weg, doch der ist mit vielen Stolpersteinen gepflastert.

Die Kapazität des Manfred-Werner-Stadions beträgt 2.500 Zuschauerplätze, die in der Regionalliga zugelassen sind, doch beim Top-Spiel gegen den Hamburger SV II waren schon 2.824 Fans dabei. Die hatten zum größten Teil wenig Spaß, denn den 2:0-Sieg bekam man nur dichtgedrängt mit. Im möglichen Aufstiegsspiel gegen Energie Cottbus dürfte diese Zahl weder zugelassen noch unterschritten werden. So schnell bekommt man die Pläne im Manfred-Werner-Stadion nicht umgesetzt, die notwendig sind. 8.000 Plätze sollen es werden, wenn es nach Ansichten von Weiche geht – vom DFB gefordert sind aber 10.000 Plätze für die 3. Liga – Die Ausbaupläne wären in nur knapp über 100 Tagen Bauzeit machbar. Die Nüssli-Gruppe ist darauf spezialisiert, doch noch ist nichts passiert. Der Verein prangerte kürzlich die Inaktivität der Stadt an. Man fühlt sich alleine gelassen, braucht Unterstützung. Diese gab es vor dem Landesduell aus dem Rathaus. Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) gab nun grünes Licht, „wenn es zum Aufstieg kommt“. Alles sehr vage. Ein Umzug ist nicht möglich. Bei Weiche hatte man in Betracht gezogen nach Kiel umzuziehen, doch dort sind nur 20 Spiele pro Jahr zugelassen. Ein anderer Landesverband wie Hamburg oder ein Umzug in das naheliegende Dänemark ausgeschlossen, da nicht zulässig. Lübeck würde sich anbieten, doch der der VfB will selbst in den Profi-Fußball, wird sicher nicht die Konkurrenz auf den „heiligen“ Rasen lassen, wenn nicht einmal die eigene Reserve dort kicken darf.

Weiche ist in der Falle, hat es sportlich selbst in der Hand, doch wem nützt es, wenn man es sportlich auf Platz eins schafft und am Ende doch nicht klappt – mit dem Aufstieg? Die Zeit drängt…

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In der laufenden Englischen Woche machten sich Flensburg und Lübeck aufeinander heiß. Weiche gewann bei Schlusslicht Altona mit 5:0, der VfB siegte 1:0 gegen den Tabellenvierten Jeddeloh. Am Donnerstag um 18.15 Uhr treffen beide aufeinander. Die Grün-Weißen haben sogar noch zwei Spiele weniger als die Flensburger auf dem Konto, könnten mit einem Sieg bis auf drei Zähler herankommen und ein Wörtchen um den Titel mitreden. Ein Spiel um alles oder nichts steht also an.

Am Mittwoch holte sich der HSV II vorerst die Tabellenführung zurück, kam mit einem 5:2-Erfolg vom 1. FC Germania Egestorf/Langreder zurück an die Elbe. Der VfL Wolfsburg II (Dritter mit 53 Punkten bei 27 Spielen) kam über ein torloses Remis gegen Drochtersen nicht hinaus, verlor ganz wichtige Zähler Richtung Titel.

Die weiteren Ergebnisse:
Oldenburg – St. Pauli II 2:0
Hildesheim – Havelse 1:1
Lüneburg – Norderstedt 2:2
Rehden – Braunschweig II 3:1

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