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Lübeck – Das Ziel ist erreicht: Der VfL Lübeck-Schwartau freut sich zum Ende einer langen Saison durch einen Sieg im letzten Heimspiel gegen die Rhein Vikings über den dritten Tabellenplatz in der 2. Handballbundesliga. Mit einem 29:21-Erfolg ließen sie den Gästen aus Düsseldorf nach kleinen Startschwierigkeiten keine Chance und überzeugten auf ganzer Linie. Sowohl Dennis Klockmann im Lübecker Gehäuse, der einen famosen Tag erwischte, als auch die Abwehr und der Angriff lieferten eine insgesamt sehr gute Leistung ab.

Zu Beginn des Spiels sah es jedoch noch gar nicht nach einer letzten Galavorstellung der Hanseaten aus. Zwar versuchten die „blauen Tiger“ ihre Angriffe geduldig auszuspielen, jedoch leisteten sie sich anfangs noch zu viele technische Fehler und zu unkonzentrierte Torabschlüsse. Die Rhein Vikings hingegen waren mit ihren schnellen ersten Wellen und Tempogegenstößen sehr erfolgreich und gingen so nach sechs Minuten auch mit 4:2 in Führung.

Diese sollte allerdings auch gleichzeitig die letzte im Spiel gewesen sein, denn ab dem 2-Tore-Rückstand brannte der VfL sein Feuerwerk ab. Im Angriff schloss die Mannschaft seine Angriffe auf einmal konsequent ab und auch die Abwehr bekam einen viel besseren Zugriff auf das Offensivspiel der Gäste. Dazu sorgte Schlussmann Dennis Klockmann für etliche erstklassige Paraden (schon zur Halbzeit waren es bereits 15, was einer Abwehrquote von 71,4% entsprach!), die von den 2004 Fans in der Lübecker Hansehalle fanatisch gefeiert wurden.

Sowieso: Die Stimmung in der „Hölle“ war über 60 Minuten überragend. Und das spürten die Spieler auch, die sich durch diese Unterstützung bis zur Halbzeit einen 14:6-Vorsprung herausarbeiteten. Auch die abgehenden Spieler Julian Lauenroth, Christoph Schlichting und Rickard Akerman, die allesamt von Anfang an spielen durften, trugen sich bereits in Durchgang eins als Torschützen ein.

In der zweiten Halbzeit durfte Tim Claasen für Akerman ran, Jasper Bruhn kam für Schult. Und auch im Tor wurden die Personalien gewechselt, Marino Mallwitz kam für „Klocki“, dessen sensationelle Abwehrquote somit bestehen blieb. Trotz einer frühen 2-Minuten-Strafe gegen den VfL kamen die Düsseldorfer vorerst nicht näher heran, was zum großen Teil auch daran lag, dass Marino Mallwitz an die Form von Dennis Klockmann anknüpfte und ebenso sein Tor vernagelte.

Doch auch der VfL-Angriffsmotor kam in Halbzeit zwei anfangs noch nicht so richtig in die Gänge, das 16:8 durch Jasper Bruhn in der 39. Minute war erst der zweite VfL-Treffer in den zweiten 30 Minuten.

Das schien Torge Greve, dem Trainer der Lübecker, nicht zu gefallen. Er nahm nach dem 16:10 eine Auszeit, um seine Mannschaft noch einmal auf die letzten 20 Spielminuten der Saison 2017/18 einzuschwören. Zwar konnten die Zuschauer in Durchgang zwei noch nicht allzu viele Tore ihrer Jungs feiern, dafür kamen aber wieder umso mehr Jubelrufe, als der Hallensprecher H.G. Meyer verkündete, dass die A-Jugend-Jungs des VfL Bad Schwartau auch in der kommenden Saison wieder Bundesliga-Handball spielen dürfen.

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Im Spiel selbst versuchten kämpferische Düsseldorfer, noch einmal die bestmögliche Ergebniskosmetik zu betreiben – der Drops war in diesem Spiel schließlich schon längst gelutscht. Mehr als auf vier Tore kamen die Vikings jedoch nicht mehr heran, denn in den letzten zehn Minuten zogen die Tiger noch einmal das Tempo an.

Der negative Höhepunkt des Spiels fand in der 54. Minute statt, als Teo Coric von den Rhein Vikings Antonio Metzner nur mit einem harten Foul stoppen konnte – und dafür zu recht die rote Karte sah.

So stand nach 60 Minuten ein insgesamt souveräner 29:21-Sieg zu Buche – und der dritte Platz war gefestigt. Kurios: Rickard Akerman fand seinen vorzeitigen kurzen Abschied schon zwei Minuten vor Ende der Partie, als er mit einer 2-Minuten-Strafe vorzeitig das Feld verlassen musste und von den Lübecker Fans einen Sonderapplaus erhielt.

Der emotionale Höhepunkt fand so richtig aber erst nach dem Spiel statt, als Lauenroth, Schlichting und Akerman (natürlich auch noch einmal in voller Länge) vor den eigenen Fans verabschiedet wurden. Nach dieser konnte dann endlich die Saisonabschlussfeier genossen werden. Mit einem Sieg und einem dritten Platz in der Tasche haben sich die Greve-Jungs das wohl auch verdient.

So spielte der VfL: Marino Mallwitz, Dennis Klockmann, Thees Glabisch (4/2), Julian Lauenroth (4/1), Pawel Genda (2), Rickard Akerman (3/1), Martin Waschul, Jan Schult (4), Sebastian Damm (2), Steffen Köhler, Tim Claasen (3), Christoph Schlichting (2), Jasper Bruhn (3), Antonio Metzner (2)

Spielverlauf: 2:2 (4.), 5:4 (9.), 7:4 (14.), 10:5 (19.), 11:6 (24.), 14:6 (30./Halbzeit), 15:7 (34.), 16:8 (39.), 19:12 (44.), 22:17 (50.), 26:19 (55.), 29:21 (60./Ende)

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