Lübeck – Als Absteiger der Frauenoberliga in die Landesliga erschien es beim Eichholzer SV in der Hinrunde fast so, als ginge der Fall weiter in die Kreisliga. Der Verein und Trainer Jürgen Scheffel gingen seit November letzten Jahres getrennte Wege und ab Dezember übernahmen Hanifi Demir und Marcel Ramm das Team. Mit neuem Selbstvertrauen zeigten die Eichholzerinnen, dass sie längst noch nicht abgestiegen sind und begannen eine grandiose Aufholjagd. Mit sieben Siegen und den daraus resultierenden Punkten gelang den Frauen der Klassenerhalt.

Das Erreichen des Kreispokales ist der Abschluss einer erfolgreichen Rückserie. Mit dem Oberligisten, dem TSV Siems, stand ein Routinier als Gegner im Kreispokal. Mit einem Remis zur Halbzeit und nach der regulären Spielzeit ging es in die Verlängerung, welche der Oberligist für sich dann entschied.

Seit Dezember letzten Jahres steht neben Hanifi Demir auch Marcel Ramm als Coach an der Seite. Marcel beantwortete die Fragen unsererseits bezüglich des Rückblickes auf die Saison:

HL-SPORTS: „Konntet Ihr mit Eurem Team die Euch selbst gesteckten Ziele erreichen?“
Marcel Ramm: „Ich bin ja erst seit Dezember im Trainerteam der Mannschaft und das Ziel war von Anfang an klar: der Klassenerhalt. Trotz des Tabellenplatzes hat die Mannschaft sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und am Ende ja auch verdient den Klassenerhalt geschafft.“

HL-SPORTS: „In der Landesliga sichertet Ihr Euch in der Rückrunde den Klassenerhalt in der Liga und unterlagt dem TSV Siems knapp beim Kreispokal. Was war der schönste Moment in der Saison?“
Marcel Ramm: „Die Saison hatte Höhen und Tiefen die wir zusammen gemeistert haben vor allem in der Rückrunde haben wir gezeigt, was die Mannschaft im Stande ist zu leisten. Der schönste Moment ist echt eine schwierige Frage, aber ich denke mal, als wir den Klassenerhalt geschafft haben, ist schon eine ziemliche Last von den Schultern gefallen. Und zum Ende nach den englischen Wochen nochmal gegen Siems im Finale so ein Spiel abzuliefern, war grandios.“

HL-SPORTS: „Welchen Moment möchtet Ihr nicht wieder erleben?“
Marcel Ramm: „Auch wir hatten mit Verletzungen zu kämpfen. Zu Saisonbeginn zieht sich eine Spielerin einen Kreuzbandriß und fällt damit die ganze Saison aus. In der Hinrunde  sind viele Ausfälle (beruflich und verletzungsbedingt) zu kompensieren. Das war dann doch etwas zu viel. So traten wir teilweise nur mit elf Spielerinnen an.“

Anzeige
AOK

HL-SPORTS: „Was ist die Planung für die neue Saison? Wächst Euer Kader noch?“
Marcel Ramm: „Die Planungen laufen auf Hochtouren. Zur Mannschaft kann ich momentan nur sagen, dass der Kader soweit zusammen bleibt. Natürlich kommen noch die ein oder andere Spielerin dazu, aber da kann ich zu einem späteren Zeitpunkt mehr sagen.“

HL-SPORTS: „Wie bereitet Ihr Euch vor? Stehen bei Euch noch Freundschaftsspiele auf dem Plan?“
Marcel Ramm: „Momentan befindet sich die Mannschaft in der wohlverdienten Sommerpause. Wir starten am 8. Juli mit voller Motivation in die Vorbereitung auf die neue Saison. Freundschaftsspiele sind auch geplant.“

HL-SPORTS: „In der letzten Zeit kamen immer wieder zu Hiobsbotschaften im Frauenbereich (Beispiel Ausgliederung der Frauen von Holstein Kiel, Entwicklung im Frauen- und Jugendbereich, Aufstiege aus der Landesliga) – Welches Statement würdest Du dem SHFV geben? Was muss sich in Deinen Augen ändern, damit der Bereich des Mädchens – und Frauenfußball wächst und gestärkt in die Zukunft wachsen kann?“
Marcel Ramm: „Es wurde in letzter Zeit viel geschrieben zu dem Thema aber Ende ist man im allgemeinen froh, dass die Beteiligten eine gute Lösung gefunden haben. Alle Vereine müssen zusammenrücken, ansonsten wird das Problem in den nächsten Jahren immer größer. Die Vereine trauen sich teilweise nicht mehr in die Oberliga aufzusteigen aufgrund der Voraussetzungen. Hier muss hinterfragt werden, ob diese Vorgaben realistisch sind. Ich denke, es wird ein Hauptthema werden bei der Verbandstagung und vielleicht findet man gemeinsam mit den Vereinen eine Lösung.“

HL-SPORTS: „Herzlichen Dank für das Interview.“

Tabellenplatz:        8
Punkte:                29
Torverhältnis:        62:71
Torjäger:              Alicia Sirotzki (21 Saisontore)
Bilanz:                 9 gewonnene Spiele, 2 Remis, 11 verlorene Spiele

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -