Lübeck – Der dritte Spieltag der Segel-Bundesliga fordert von den jeweils 18 Teams in der Ersten und Zweiten Liga großes Durchhaltevermögen. Denn die Brise setzte sich an allen drei Regattatagen erst an den Abenden durch. Dann aber bot die Lübecker Bucht zum Teil beste, mitunter karibische Bedingungen. Damit gelang in beiden Spielklassen die maximale Anzahl der geplanten Wettfahrten – zum ersten Mal in dieser Saison.

Der NRV aus Hamburg hätte diese maximale Anzahl an Wettfahrten allerdings nicht gebraucht. Bereits zwei Rennen vor Schluss stand die Mannschaft um Steuermann Tobias Schadewaldt als Sieger fest. „Das Ergebnis liegt weit über dem, was wir erwartet haben", freute sich Schadewaldt. „Die Grundlage waren unsere guten Starts, hier hatten wir eine fast hundertprozentige Quote. Wir sind sehr glücklich, so gut zurecht gekommen zu sein. Auf dem Starnberger See hatten wir mit den Bedingungen noch große Probleme."

Den ersten Tag vor Travemünde, als die Crews bis um 20 Uhr auf dem Wasser waren, beschrieb der NRV-Steuermann als „Bilderbuch-Tag". An Tag zwei waren die Winde zwar etwas kritischer, und auch der finale Tag brauchte etwas, um in Fahrt zu kommen, doch insgesamt fiel das Schadewaldt-Fazit eindeutig aus: „Travemünde hat sich von seiner besten Seite gezeigt! Das war auch in der Vergangenheit so. Die Travemünder Woche ist eben zur schönsten Jahreszeit terminiert."

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In der Zweiten Liga gab es einen doppelten Norderfolg. Der Mühlenberger SC mit Simon Magnus am Ruder setzte sich gegen die Stadtrivalen vom Hamburger SC um Steuerfrau Silke Basedow durch. Auf Rang folgte der Schweriner YC. Die Lokalmatadore vom Lübecker YC platzierten sich nach 48 Wettfahrten mit Rang sechs im Tabellenmittelfeld, bleiben in der Saisonwertung auf Rang acht. Der Lübecker Segler-Verein belegte Platz 14 vor Travemünde und bleibt damit in Abstiegsnot.

Der sechste Platz für den Lübecker YC war unter den aktuellen Bedingungen für die Mannschaft um den ehemaligen Olympiasegler Simon Grotelüschen ein gutes Ergebnis: „Ich bin inzwischen als Arzt an der Klinik in Altona tätig und kann daher kaum trainieren und mich auf die Bundesliga vorbereiten. Deshalb ist der sechste Platz okay. Meine Mannschaft hat das sehr gut gemacht. Aber man muss eben auch akzeptieren, dass sich andere Mannschaften den Sieg einfach verdient haben." Mit dem Einsatz vor der eigenen Haustür beendet Grotelüschen auch schon wieder die Bundesliga-Saison. Zu den verbleibenden zwei Zweitliga-Events müssen andere Steuerleute ran. Als derzeit Achter ist der LYC aber weit weg von Abstiegssorgen und kann eher nach oben blicken. Das ist beim Stadtkonkurrenten LSV ganz anders. Die Mannschaft um Kim Brandt muss wohl wieder damit rechnen, den Klassenerhalt beim Liga-Pokal zu sichern.

 

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