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Eutin – Abfuhr, Klatsche, Pleite – das Vokabelbuch für klare Niederlagen gibt ja einiges her. Wer aber beim 1:5 von Eutin 08 beim NTSV Strand 08 im Eröffnungsspiel der Oberliga-Saison genauer hingeguckt hat, kann zu einer Bewertung kommen, die nicht so heftig und deftig ausfällt. Lars Callsen, Trainer der unterlegenen Gäste, macht das noch einmal in seiner Analyse deutlich.

„5:1 spricht eigentlich ja Bände. Wer das Spiel gesehen hat, wird aber hoffentlich sagen, wenn er etwas Ahnung vom Fußball hat, dass es kein 5:1-Spiel war“, schickt er voraus.

„Frank Salomon ist ja sehr überzeugt davon, dass Strand 08 dieses Spiel beherrscht hat. Das haben sie sicherlich auch die ersten 15 Minuten. Da waren wir sehr ängstlich, sehr zögerlich. Durch einen einfachen Fehler sind wir dann in Rückstand geraten“, ergänzt Callsen. Die Szene: Eutins Torwart Nikolas Wulf schießt im eigenen Strafraum den Strander Marcello Meyer an, der sich das Geschenk nicht nehmen lässt und zur Führung der Gastgeber verwandelt. Zum ersten Mal sind die knapp tausend Zuschauer in der Strand-Arena aus dem Häuschen, feiern nach knapp 20 Minuten das erste Saisontor.

Folgen wir hier der Callsen-Analyse: „Die Mannschaft hat sich dann aber geschüttelt, es von der 20. bis zur 45. Minute super gemacht. Super gespielt, alle Passwege zugestellt und Strand keine Möglichkeit gegeben, gefährlich vor das Tor zu kommen.“ Und so blieb es bis zur Pause beim 1:0 für die Strandpiraten.

„Wir haben dann folgerichtig gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit das 1:1 gemacht –und waren eigentlich dran, da mehr zu machen“, so kommentiert Callsen den Ausgleich durch Kapitän Christian Rave – und erwähnt jene Szene, in der wenig später Rave (Foto, links) „sportlich fair sich dann trotz Kontakt im 16er nicht fallen lässt und sich weiter durchtankt, aber leider die Hereingabe nicht verwertet werden kann.“

Über das 2:1 für die Gastgeber (Marcus Steinwarth in der 55. Minute mit einem Freistoß, der von der Latte Richtung Torlinie abprallte) sagt Callsen: „Ein zweifelhaftes 2:1. Ob der Ball tatsächlich hinter der Linie war, wird wahrscheinlich nie geklärt werden. Das war ein Rückschlag für uns.“

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Das 3:1 durch Marcel Meier in der 63. Minute sei „dann der Genickbrecher gewesen. Wir haben dann in der Folgezeit versucht, uns gegen die Niederlage zu stemmen, aber da war Strand 08 genau in dem Flow, den sie haben wollten“, fährt Callsen fort, kommt zum zweiten Treffer von Marcello Meyer, dessen abgefälschter Schuss in der 77. Minute das 4:1 bedeutete.

„Wir haben dann noch die Möglichkeit zum 4:2 nach einer scharfen Hereingabe, die super vors Tor gespielt wurde. Schließlich das 5:1 – ein Sonntagsschuss in den Giebel, den wird er wahrscheinlich nur einmal in den nächsten fünf Jahren machen“, kommentiert Callsen den zweiten Treffer des Ex-Eutiners Marcus Steinwarth in dieser Partie.

Am Ende habe alles bei Strand gepasst. „Trotzdem sind wir mit der Mannschaftsleistung zufrieden. Wir haben von vornherein gesagt, dass die Mannschaft noch Zeit braucht. Wir haben es super gemacht, gut gegen den Ball gespielt, super die Standards verteidigt. Es war etwas unglücklich. Ich hoffe, dass es in den nächsten Spielen etwas anders läuft. Wir werden uns da auf jeden Fall zurechtfinden. Da bin ich ganz sicher“, schaut Callsen voraus.

Nächster Gegner ist am kommenden Sonnabend am Waldeck der TSB Flensburg, der mit einer 2:3-Heimniederlage gegen SV Frisia 03 Risum-Lindholm gestartet ist.

 

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