Norderstedt – In der Fußball-Regionalliga Nord hat Eintracht Norderstedt sein Auswärtsspiel beim TSV Havelse mit 1:0 (1:0) durch einen Treffer von Felix Drinkuth gewonnen und steht nun auf Platz elf.

Die Eintracht sieht das Spiel wie folgt:

Perfektes Fußball-Wetter, ein herzlicher Empfang von unseren Gastgebern, tolle Stimmung von den Rängen und drei Punkte – am Ende war es ein für uns rundum gelungener Ausflug nach Havelse. Die Mannschaft hat sich die drei Punkte mit einem beherzten, einsatzfreudigen Auftritt hart erarbeitet – auch wenn bei dem Spielverlauf ein anderer Ausgang durchaus im Bereich desmöglichen gewesen wäre. Am Ende halfen aber Glück und ein Torhüter, der im Herbst seiner Karriere in absoluter Top-Form ist.
Dabei ging der Tag alles andere als gut los. Chef-Coach Dirk Heyne fiel aus privaten Gründen kurzfristig aus, so dass sein Assistent Stefan Siedschlag heute die Mannschaft coachte und mit Kapitän Jordan Brown und Abwehr-Chef Marin Mandic gleich zwei defensive Eckpfeiler ersetzen musste. Dann standen sowohl Fans als auch Mannschaft stundenlang im Stau, so dass das Spiel erst mit einer knappen halben Stunde Verzögerung begann. Zur Begrüßung der Gäste präsentierten die TSV-Fans ein Transparent, mit dem man die rund 60 angereisten Norderstedter zu einem gemeinsamen Kaltgetränk einlud sowie Konfettikanonen.
Auf dem Platz war die Gastfreundschaft aber schnell vorbei, der TSV wollte die bittere 0:8-Niederlage, die man unter der Woche beim VfL Wolfsburg erlitt, schnell vergessen machen und bestürmte das Norderstedter Tor. Nach einer Flanke von Yilmaz köpfte Krüger den Ball aus fünf Metern über das Tor (3.) – ein erster Annäherungsversuch. Besser machte es Yilmaz in der 11. Minute, als er den Ball an Bork vorbei legte und aus 20 Metern nur knapp am linken Pfosten vorbei zielte. Und Havelse drängte weiter: Ein Zuspiel von Cicek schoß Krüger direkt in die Arme von Höcker (13.). Und unsere Mannschaft? Die reagierte. Und wie. Eine zu kurze Kopfballabwehr von Wenzel landete vor den Füßen von Felix Drinkuth, der aus 27, 28 Metern einfach mal draufhielt – der gar nicht mal so scharf geschossene Ball setzte kurz vor dem Tor auf und schlug flach rechts unten ein (14.). Für die gebeutelten Havelser ein weiter Nackenschlag, doch die Elf zeigte Moral. Meien verlor den Ball gegen Bremer, dessen Schuss Höcker mit dem Fuß klärte. Über Umwege landete das Leder bei Tuna, dessen Schuss aus 18 Metern noch auf der Latte aufsetzte (16.). Kurz darauf war es wieder Höcker, der einen Schuss von Cicek in die kurze Ecke noch um den Pfosten lenkte (23.). Eintracht antwortete in Person von Kapitän Philipp Koch, der aus 23 Metern einfach mal abzog. Sein Schuss wurde noch abgefälscht und landete auf dem Tor. Die darauffolgende Ecke zog Bork direkt auf den Torwart, der mit einer Faustabwehr retten konnte (25.). Einen kleinen Aufreger gab es auch noch: Felix Drinkuth rauschte in Yilmaz rein und sah dafür die gelbe Karte, Bremer regte sich über das Foul so sehr auf, dass er ebenfalls noch von Schiedsrichter Axel Martin, der kurzfristig für Timo Winkel einsprang, verwarnt wurde. Kurz vor der Pause hatten die Niedersachsen erneut die Chance zum Ausgleich: Kinas Versuch konnte Höcker noch abwehren, doch den Abpraller drückt Radowski über die Linie. Dabei stand der Innenverteidiger jedoch im Abseits, so dass der Schiedsrichter den Treffer nicht gab – die Havelser Jungs forderten daraufhin den „Videobeweis“, doch Schiedsrichter Martin ließ sich nicht umstimmen. So ging es mit einer Führung in die Kabine, die von den Spielanteilen und dem Chancenverhältnis her schmeichelhaft war, die Mannschaft sich aber durch großen Einsatz verdiente. Und auch die Defensive Stand gut – Havelse kam nur aus der Distanz oder nach Standard-Situationen zu Möglichkeiten.

So ging es auch in Halbzeit zwei weiter. Offensiv passierte bei uns relativ wenig, stattdessen hatte ich die Mannschaft vorgenommen, heute ohne Gegentor aus der Partie zu gehen – es wäre ein Novum in dieser Saison, das bisher nicht einmal in Testspielen und dem Oddset-Pokal gelang. Die zweite Hälfte spiegelte ein wenig das Kräfteverhältnis der ersten 45 Minuten wieder, allerdings wurden die Torchancen des TSV weniger. Höcker rettete gegen Kina (52.), Facklam vergab mit einem Schuss aus 20 Metern, der links am Tor vorbei ging, die Möglichkeit, die Führung zu erhöhen (70.). In der Schlussphase der Partie kamen die Havelser noch zu zwei weiteren, sehr guten Chancen. Ein Schuss von Can Tuna landete, wie schon in der ersten Halbzeit, auf der Latte (83.). Und in der Nachspielzeit war es Johannes Höcker, der einen Abschluss aus kürzester Distanz mit einer Weltklasseaktion über den Querbalken wischte (90.+2). Danach pfiff Martin die Partie ab.

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„Wir haben uns vorgenommen, defensiv besser zu stehen“, sagte Stefan Siedschlag nach der Partie. „Das haben wir aus meiner Sicht sehr gut gemacht. Die Jungs haben sich richtig reingehauen und sich den Sieg verdient. Wobei wir natürlich wissen, dass wir hier und da ein wenig Glück hatten“, was Havelse-Coach Christian Benbennek zu der Aussage verleitete „Wenn das ein wenig Glück war möchte ich mal sehen wie es aussieht, wenn ihr richtig Glück habt.“ Glück hin oder her, es war für uns ein toller Nachmittag in Havelse, wofür wir uns beim TSV, den TSV-Fans und natürlich insbesondere den so zahlreich mitgereisten Eintracht-Fans bedanken wollen!

Tore: 0:1 Felix Drinkuth (14.)

Unser Team:
Höcker – Bork, Rose, Coffie, Marxen – Koch (c), Meien – Facklam (76. Choi), Brisevac (61. von Knebel), Drinkuth – Veselinovic
Gelb: Drinkuth (2)
Zuschauer: 407

Weiter geht es bereits am Mittwoch, wenn wir um 19 Uhr den HSV (U21) im Edmund-Plambeck-Stadion begrüßen.

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