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Lübeck – Die M30/35-Mannschaft des LAC Lübeck hat mit dem Titelgewinn bei der Team-DM am vergangenen Sonnabend ein erklärtes Ziel des jungen Vereins erreicht (HL-SPORTS berichtete) – und Cheftrainer Uwe Mundt ist noch zwei Tage danach tief beeindruckt: „In welcher Manier dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt wurde, kann vor allem die, die dabei waren und den dabei an den Tag gelegten Teamgeist gespürt haben, sprachlos machen.“

„Der LAC dankt seinem 1. Vorsitzenden Harald Rösch dafür, dass er mit seinem Engagement viele Hindernisse aus dem Weg räumte und Vieles erst ermöglichte, so unter anderem eine – fast – stressfreie Anreise und ein angenehmes Drumherum, was das ganze Unternehmen zu einem runden Erlebnis für alle machte“, so Mundt weiter.

Bei der Qualifikationsrunde im Mai in Hamburg-Lurup wurde die erste Hürde auf dem Weg zur Endrunde in Baunatal souverän gemeistert, auch wenn es des Einsatzes der zweiten Staffel bedurfte, um die notwendigen Punkte unter Dach und Fach zu bringen, da die erste Staffel bei einem Wechsel patzte und so das Staffelholz nicht ins Ziel brachte. Als zweitbeste Mannschaft hinter der Kölner Startgemeinschaft Nutrixxion Masters und noch vor Dauerrivale LG Stadtwerke München zogen die Lübecker ins Finale ein.

Im Parkstadion in Baunatal ging die Lübecker Crew um den frischgekürten M45-Weltmeister im Diskuswurf, Ralf Mordhorst, mit viel Elan und breiter Brust auf Punktejagd. Jedoch schon bei der ersten Disziplin, dem Weitsprung, kam der Gegenwind aus Köln in Gestalt zweier hervorragender Weitspringer der Nutrixxion Masters. Die Münchner brachten aus nicht bekannten Gründen keine Mannschaft an den Start, womit sich der Kampf um den Deutschen Mannschaftsmeistertitel der M30/35 schließlich auf den Zweikampf LAC Lübeck gegen Nutrixxion Masters reduzierte.

Brachten die Kölner sehr beachtliche 6,54 m und 5,98 m beim Weitsprung in die Wertung ein, mussten sich die Lübecker mit 5,78 m durch Patrick Hagge und 5,22 m durch LAC-Neuling Nils Gieseler begnügen. Der höher eingeschätzte Christopher Tuncay kam bei vier jeweils knapp übergetretenen Versuchen nicht in die Wertung.

Mit großem Vorsprung der Kölner gingen die Teams in die nächste Disziplin, den 800-m-Lauf. Hier gestaltete sich das Ergebnis sehr ausgeglichen, Denny Wong (2:17,34 min) und Klaus Lehmann (2:22,78) blieben im erwarteten Rahmen und hielten den Gegner auf Schlagdistanz, der Vorsprung der Kölner vergrößerte sich nicht nennenswert.

Bei der nächsten Disziplin, dem Kugelstoßen, begann dann die Aufholjagd: Ralf Mordhorst (14,34 m) und Zbigniew Sikorski (12,94) – Marlo Burych kam mit guten 12,49 m als dritter LAC-Athlet nicht in die Wertung – verringerten den Vorsprung der Kölner auf einen einzigen Punkt!

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Glaubte man sich nun bereits auf der Überholspur, wendeten die Kölner beim Hochsprung ihr Schicksal noch einmal ab, wehrten sich mit dem Mut der Verzweiflung. Ihre Springer brachten zweimal 1,80 m in die Ergebnislisten, Patrick Hagge (1,75) und der immer besser „ins Rollen“ kommende Christopher Tuncay (1,65) konnten den Punktgewinn dieser Disziplin gegenüber der Vorrunde sogar steigern und blieben ihren Widersachern hart auf den Fersen. Nils Gieseler sprang mit überwundenen 1,50 m im Rahmen seines Leistungsvermögens, blieb als dritter LACer aber außerhalb der Wertung. Nils wird dem LAC zukünftig noch viel Freude bereiten und vermittelte mit Einsatzwillen und weiter zu entwickelndem Leistungsvermögen den Eindruck, in den nächsten Jahren sicher zu einem der Leistungsträger heranzuwachsen.

Die 100 m gehören zu den Stärken des LAC, und die Athleten brachten diese Stärke voll auf die Bahn: Drei 100-m-Läufe wurden ausgetragen, alle wurden trotz herrschenden Gegenwindes von Lübecker Athleten in überlegener Manier gewonnen, immer mit Masters-Sprintern im Schlepptau, denen sie das sicher frustrierende Nachsehen gaben. Im ersten Lauf trommelte der wieder genesene Patrick Hagge lockere 11,51 sek auf die Bahn, im zweiten machte es ihm Zbigniew Sikorski mit 11,61  gekonnt nach. Auch den dritten Lauf gewann ein LAC-Sprinter: Christopher Kokot in 12,42  gab seinem Kontrahenten das Nachsehen. Das Punkteblatt wendete sich zu Gunsten des LAC Lübeck!

In den folgenden Disziplinen, dem Diskuswurf und den 3000 m, machten die LAC-Athleten den Deckel dann endgültig zu: Die Diskuswerfer Ralf Mordhorst mit 47,63 m (beste Einzelleistung der Veranstaltung!) und Christopher Tuncay mit 41,87 m nahmen ihren Kölner Gegnern fast 200 Punkte ab, der LAC ging erstmals mit über 150 Punkten in Führung.

Diesen Vorsprung bauten die 3000-m-Läufer mit einem grandiosen Einsatzwillen weiter aus: Klaas Franzen (9:45,95) und Sven Schardin (10:09,76) steigerten die Punktzahl aus der Vorrunde in dieser Disziplin erheblich und sorgten für klare Verhältnisse, da sich die Kölner Läufer auf den hinteren Plätzen im Läuferfeld wiederfanden. Der eigentliche Marathonläufer Marcus Krapp, mit 51 Jahren der älteste Lübecker Teilnehmer, sicherte mit seiner Zeit von 12:25,79 min als dritter LAC-Starter die Disziplin ab, punktete aber außerhalb der Wertung.

Mit einem beruhigenden und klaren Punktvorsprung auf dem Konto war vor der abschließenden 4 x 100 m-Staffel klar: Kommt der LAC vor den Nutrixxion Masters ins Ziel, ist die Deutsche Meisterschaft gesichert! Und so kam es auch! In der Besetzung Zbigniew Sikorski, Patrick Hagge, Christopher Kokot und Schlussläufer Christopher Tuncay lief die Staffel in 45,70 mehr als zwei Sekunden vor den Kölnern ins Ziel und sicherte mit 9566 Punkten die erste Deutsche Mannschaftsmeisterschaft für den LAC Lübeck.

Mit einer geschlossenen Mannschaftleistung, mit Einsatzwillen und Leistungsbereitschaft sowie einem einzigartigen und grandiosen und zu jeder Zeit spürbaren Teamspirit gelang der M30/35-Mannschaft des LAC ein bemerkenswerter Erfolg. Zum Team gehört dabei der aus privaten Gründen nicht teilnehmende Sprinter Stefan Schwab, der mit seinem Einsatz in der Vorrunde die Teilnahme am Endkampf mit ermöglichte und im nächsten Jahr wieder zum Kern der Mannschaft gehören wird. Denn selbstverständlich kann es nur ein Ziel für das nächste Jahr geben und folgerichtig gab der Cheftrainer dieses dann auch direkt nach dem Gewinn der Meisterschaft aus: die Titelverteidigung im Jahr 2019!

 

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